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Blonder Kugelfang

Blonder Kugelfang

Titel: Blonder Kugelfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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tot in seinem Auto fand.«
    »Und sie waren alle an Stillmans Plan beteiligt?« fragte ich. »Benny, Sam Heiskell und die Gebrüder Perini ?«
    »Weil sie alle Geschäfte
nebenbei laufen hatten«, erklärte sie. »Und es satt hatten, daß Bonetto ihnen die Butter vom Brot nahm.«
    »Trotzdem ist mir noch nicht
alles klar«, fuhr ich fort. » Stillman muß doch gewußt
haben, daß Samantha irgendwann wieder einmal nüchtern werden und ihre Managerin
von New York zurückkommen mußte. Das Kartenhaus mußte doch zusammenbrechen.«
    Sie runzelte die Stirn, und die
Sommersprossen auf ihrer Nase tanzten. »Mir schienen sie damals alle verrückt
geworden zu sein«, sagte sie, »aber schließlich war das nicht mein Problem.
Seit Benny herausgefunden hatte, daß ich an meine Kunden Rauschgift verkaufte,
und mich aus dem Geschäft nahm, war ich so etwas wie seine Assistentin. Ich
machte die Besorgungen, die Tino nicht erledigen konnte. Deshalb stand es mir
nicht zu, ihnen zu sagen, daß sie verrückt geworden waren.«
    »Aber jemand muß Bonetto einen Tip gegeben haben«,
gab ich zu bedenken. »Und deshalb nahm er sich Art vor.«
    »Wer hätte es Bonetto verraten?« Sie schüttelte den Kopf. »Sie steckten
doch alle viel zu tief mit drin. Deshalb verfuhren sie auch weiter nach Arts Anweisungen, selbst als er tot war.«
    »Die Gebrüder Perini verrieten aber, daß Samantha bei Arts Ermordung anwesend war«, sagte ich. »Deshalb riefen sie Tracy Nash an, weil sie
wissen wollten, an wieviel sich Samantha noch
erinnerte. Sam Heiskell machte weiter mit, weil er
immer noch den unterzeichneten Vertrag hatte und nicht der Typ ist, der sich
einen schnellen Dollar entgehen läßt. Nur weiß ich nicht, warum du angerufen
hast.«
    »Okay«, gab sie zu, »es war
Bennys Idee. Ein idiotischer Versuch aus Hoffnung, daß Tracy Nash wieder an
mich herantreten würde. Wenn sie irgendeine Ahnung hatte, was Samantha am
Wochenende zugestoßen war, dann mußte sie es mir verraten.«
    Plötzlich war mir alles klar.
Nur so hatte Art Stillmans anscheinend sinnloser Plan
eine eigene Logik: eine kaltblütige, mörderische Logik.
    »Sie sollte nicht am Leben
bleiben«, dachte ich laut. »Nach dem ursprünglichen Plan sollte sie bis Montag morgen tot sein.«
    »Wer?« Perplex schaute Angela
mich an. »Tracy Nash?«
    »Nein, Samantha Pike«, fuhr ich
fort. »Nichts leichter für Art Stillman , als sie mit
einer Überdosis umzubringen. Wenn Samantha aus dem Weg war und die Zeitungen
ihren Tod ausposaunten, konnte er Bonetto Abzüge der
Fotografien und ihre angebliche Lebensbeichte zusenden. Den Skandal, den das
verursachen mußte, konnte nicht einmal ein Victor Bonetto überstehen. Deshalb hätte er tun müssen, was sie von ihm wollten: nämlich sich
aus ihren verschiedenen kleinen Geschäften zurückziehen. Dafür hätte Stillman als Gegenleistung die Originalbeichte und die
Negative nicht an die Polizei geschickt.«
    »Das ist ja furchtbar!« sagte
Angela. »Glaubst du wirklich, daß sie alles wußten? Ich meine, wußten sie, daß
Art das arme Mädchen ermorden wollte, und war es ihnen egal? Bei den Gebrüdern Perini könnte ich’s noch verstehen — aber Sam Heiskell ? Und Benny?«
    »Natürlich wußten sie es alle«,
sagte ich kurz. »Die Sache hatte gar keinen Sinn, wenn Samantha überlebte.
Deshalb hätten sie auch von Anfang an nicht mitgemacht, wenn nicht diese
Endlösung geplant gewesen wäre.«
    »Ich weiß wirklich nicht, was
ich machen soll«, sagte sie kleinlaut. »Ich kann doch jetzt nicht mehr zu Benny
zurück, seit ich das weiß.« Sie drehte ihr Glas in den Händen und reichte es
mir dann. »Schenkst du mir noch einmal ein, Rick?«
    Ich ging zur Bar und goß ihr
nach.
    »Du hattest recht«, sagte sie.
»Jemand muß die Sache an Bonetto verraten haben,
deshalb ließ er Art ermorden, bevor dieser Samantha beseitigen konnte.«
    » Bonetto hat dann Samanthas falsche Beichte und die Bilder gefunden und vernichtet«,
fuhr ich fort. »Deshalb hat er mich so unter Druck gesetzt, den Fall zu
vergessen und die Suche nach Stillmans Mörder
aufzugeben.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    »Es gibt einen Weg, sich zu
vergewissern.« Ich reichte ihr den frischen Drink, und sie kostete ihn nervös.
    »Was hast du vor?« fragte sie.
    »Ich muß mal kurz wegfahren«,
verkündete ich.
    »Macht es dir etwas aus, wenn
ich hierbleibe?« Bedrückt schüttelte sie den Kopf. »Ich muß mir darüber
klarwerden, was ich als nächstes zu tun gedenke, und nach Hause

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