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Blondine ehrenhalber

Blondine ehrenhalber

Titel: Blondine ehrenhalber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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fand Amanda zu düster, aber er war sicher echt und musste zwanzigtausend Dollar gekostet haben. Amanda überlegte, ob ihre Eltern diese Wohnung je gesehen hatten. Sie hätten den übertriebenen Prunk gehasst, dessen war sie sicher. Matt sah ebenfalls angewidert aus.
    »Ein herrlicher Teppich, Todd«, sagte Amanda.
    »Er wäre noch viel schöner, wenn der Hund nicht darauf gepinkelt hätte.« Plötzlich sprang ein kleiner Jack Russell aus dem hinteren Teil der Wohnung auf sie zu. Er rannte direkt zu Amanda. Hunde liebten sie, Tiere kommunizierten mit ihr auf einer kosmischen Ebene.
    »Hallo, du kleiner Teufelsbraten«, sagte sie und bückte sich, um den Hund an ihrer Hand schnuppern zu lassen. Er schnupperte, hob die Lefzen und schnappte zu. Amandas Reflexe waren in der Kälte nicht eingefroren: Gerade noch rechtzeitig zog sie die Hand zurück.
    »Das ist der Hund meiner Tochter«, sagte Todd, als würde das sein Verhalten erklären. Amanda erinnerte sich an ihren Zusammenstoß mit Sylvia in der Halle. Richtig. Sie wusste, sie hatte den Hund schon einmal gesehen. »Sylvia«, rief Todd. »Ruf den Köter zurück.«
    Im nächsten Moment erschien Sylvia. Sie wirkte nervös. Es schien, als hätte sie auf dem Flur gelauert und die Ohren gespitzt. Amanda strahlte sie an. Sie war ebenso ein Opfer wie alle anderen.
    »Es freut mich, dich wiederzusehen«, sagte Amanda.
    »Komm her, Rover«, befahl Sylvia und überging Amandas Gruß. Sie griff das Hündchen mit den bebenden Lefzen beim Halsband und trippelte schnell mit ihm in den Flur zurück.
    »Nun«, sagte Todd und nahm auf seiner feudalen Couch Platz. Seine Beine baumelten in der Luft. »Wo ist das Geld?«
    Amanda gab Todd das gelbe Telegramm. »Was ist das?«, fragte er und las. »Das ist ja sehr aufregend. Glückwunsch, Amanda. Da hast du ja etwas, worauf du zurückgreifen kannst. Ich habe euch gesagt, dass ich auf Bargeld bestehe. Dieses Blatt Papier ist nichts wert.«
    »Die Banken haben schon geschlossen«, entgegnete Amanda. »Ich schreibe dir einen Scheck aus.«
    Er schüttelte den allmählich kahl werdenden Kopf. »Bar oder gar nicht, Amanda.« Er rutschte von der Couch herunter auf seine winzigen Füße. »Oder hältst du mich für einen kompletten Idioten? Du denkst, du kannst zu mir nach Hause kommen, sagen, dass du das Geld hast, und mir dann anbieten, einen Scheck auszustellen? Auf diesen Trick falle ich nicht herein. Und für Unfug habe ich keine Zeit. In einer Stunde bin ich im Heights Café. Wenn du das Geld hast, wie du ja behauptest, dann bring es mir — bar — ins Restaurant. Ich gebe dir sogar Zeit bis 17.30 Uhr. Und ich wette um ein Gratis-Dinner für das ganze Viertel, dass du es nicht schaffst.«
    Amanda rutschte das Herz in die Hose. Wieder einmal atmete sie mehrfach tief ein und aus, um nicht die Fassung zu verlieren. »Ein Dinner für das ganze Viertel. Abgemacht.«
    Damit verließen Matt und Amanda die Wohnung. Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt machen sollte. Es war schon weit nach 15 Uhr und die Banken hatten längst geschlossen. Ob die Zeit reichte, Tausende und Abertausende von Dollar an einem Geldautomaten abzuheben? Enthielten Geldautomaten überhaupt so viel Geld? »Es gibt eine Citibank und eine Chemical beim Rite Aid mit insgesamt vielleicht fünfzehn Geldautomaten«, sagte Matt.
    Amanda und Matt rannten zu den Banken in der Montague Street. Die Außentemperatur musste während der letzten fünfzehn Minuten um fünf Grad gesunken sein. Amandas Finger wurden steif in ihren Manteltaschen. Sie erreichten die Filiale der Chemical erst um 15.45 Uhr.
    »Wir sollten zur Citibank gehen, dann muss ich nicht die zusätzliche Gebühr von einem Dollar fünfzig pro Transaktion bezahlen«, sagte Amanda.
    »Bleiben wir lieber hier«, wandte Matt ein.
    Nachdem sie zirka fünf Minuten in der Schlange gewartet hatten, war die Reihe an Amanda. Sie drückte verzweifelt ihre Geheimnummer: 424464 (I Ging) und verlangte eine Barauszahlung von fünfhundert Dollar.
    »Was machst du denn?«, sagte Matt. »Gib fünftausend Dollar ein.«
    Amanda fügte dem Betrag noch eine Null hinzu. Dann warteten sie. Eine Meldung auf dem Bildschirm wies sie darauf hin, dass sie nur zweitausend Dollar auf einmal abheben konnten. Amanda änderte den Betrag und der Automat spuckte das Geld aus dem Geldschlitz. Sie war geblendet von so viel Grün — alles frische, neue Hundertdollarscheine. Sie steckte das Geld in die Tasche, nahm den Beleg, gab ihn Matt und begann den Vorgang

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