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Blondine ehrenhalber

Blondine ehrenhalber

Titel: Blondine ehrenhalber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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Nacht in meiner Wohnung verbracht. Und ich habe zwei oder drei Zeugen, die das bestätigen können.« Das hing davon ab, wann Walter gegangen war.
    Der Polizist nickte. »Das klingt sehr nach Columbo.«
    Frank lächelte. »Es ist die Wahrheit.«
    »Möchten Sie gar nicht wissen, wen Zorn töten wollte?«
    Frank hatte angenommen, es wäre irgendeine Freundin gewesen bei einem häuslichen Krach. »Ich kann es mir vorstellen.«
    »Walter Robbins. Er liegt jetzt im Krankenhaus mit drei gebrochenen Rippen, einem gebrochenen Bein und einer Gehirnerschütterung. Zorn hat zugegeben, dass er ihn in einem U-Bahnhof vom Bahnsteig vor die hereinfahrende Linie 2 gestoßen hat. Mr Robbins hat Glück, dass er überhaupt noch am Leben ist.«
    Das durfte nicht wahr sein. »Er hat mich heute Morgen angerufen.«
    »Dann hat er vom Long Island College Hospital aus angerufen. Bitte kommen Sie, Ms Greenfield. Wir möchten mit Ihnen über Mr Robbins reden.«
    Frank schaute auf die Uhr. Es war zu spät. Sie hatte nur noch eine Stunde. »Es geht nicht.«
    »Hier handelt es sich um ein schwerwiegendes Verbrechen, Ms Greenfield.«
    »Ich habe nichts getan.«
    »Darüber reden wir in meinem Büro«, entgegnete er.
    Frank zögerte. Höflichkeit siegt, dachte sie. »Es tut mir Leid, aber ich muss etwas erledigen. Im Moment kann ich wirklich nicht mitkommen.«
    »Ich bitte nicht um eine Verabredung mit Ihnen«, sagte der Detective. »Steigen Sie ins Auto. Sofort.«

Kapitel 22

    Hicks Street 256 war ein typisch viktorianisches Haus, irgendwann um die Jahrhundertwende erbaut. Untypisch für die Gegend waren dagegen die schweren, finsteren Vorhänge, die sämtliche Fenster in allen Stockwerken verdunkelten.
    »Vielleicht sind die Leute, die hier wohnen, lichtempfindlich«, schlug Amanda vor. »Mit einer Photophobie.«
    »Das Wort hast du gerade erfunden«, sagte Matt.
    »Nein.« Aber sicher war sie sich nicht.
    »Die sind nicht lichtempfindlich«, sagte er. »Die wollen nicht, dass jemand in ihren Angelegenheiten herumschnüffelt.«
    Amanda klingelte bei Todd Phearsons Wohnung im ersten Stock. Eine Frauenstimme ertönte knackend über die Sprechanlage. »Hallo?« Es klang wie Sylvia, aber Amanda war sich nicht sicher. Sie hatten nur kurz miteinander gesprochen.
    »Hallo. Hier ist Amanda Greenfield. Ich möchte zu Todd Phearson.«
    Pause. Es musste Sylvia sein. Sie muss mich hassen, dachte Amanda. Sie fragte sich, ob Paul wohl angerufen hatte, um seine Frau und seinen Schwiegervater zu warnen. Egal. Eine Warnung hätte auch nicht viel geholfen. Todd musste Amanda empfangen. Es ging um Geld. Was Sylvia betraf, so war es nicht Amandas Angelegenheit, sie über ihre Freundschaft zu Paul aufzuklären, die nun sowieso zu Ende war. Amanda klingelte erneut. »Amanda?«, klang es aus der Sprechanlage. Es war Todd. »Das ist nicht der Zeitpunkt und der Ort für Geschäfte.«
    »Ich habe das Geld, Todd. Fünfundfünfzigtausend Dollar. «
    Das Schloss sprang auf. Matt drückte die Tür auf und trat zur Seite, um Amanda den Vortritt zu lassen, eine galante Geste. Todd stand in seiner Wohnung, die Tür nur spaltbreit geöffnet. Er nickte und sagte: »Amanda.« Sie stellte Matt als ihren Partner vor. Todd nickte ihm zu.
    »Dürfen wir hereinkommen?«, fragte sie und blickte auf den Schopf ihres widerwilligen Gegenübers hinunter.
    »Das halte ich für keinen guten Vorschlag, ich kenne diesen Mann nicht. Er könnte gefährlich sein«, sagte Todd. Dann fragte er Matt: »Tragen Sie eine Waffe?«
    »Er freut sich lediglich, dich zu sehen«, sagte Amanda.
    »Warum halten Sie mich für gefährlich? Wegen meines Aussehens? Zu vergammelt für einen so distinguierten Mann wie Sie? Wer hätte gedacht, dass jemand, der sich so kleidet wie Sie, ein Dieb und Erpresser ist.«
    »Mir gefällt nicht...«
    »Möchtest du dein Geld haben oder nicht?«, fragte Amanda.
    »Natürlich will ich mein Geld.«
    »Lässt du uns nun in die Wohnung?«, fragte Amanda wieder.
    Widerwillig trat er zurück und ließ sie eintreten. Todds Wohnungseinrichtung passte in die Epoche. Die Wände waren pastellgrün gestrichen. Die Sofas, drei im vorderen Raum der riesigen salonartigen Wohnung, waren alle mit schwerem Brokat bezogen. Löwentatzen bildeten die Beinchen der Sofas und des Couchtisches aus Zedernholz. Der orientalische Teppich auf dem Boden nahm sich prachtvoll aus — handbestickt, mindestens viereinhalb Meter lang und drei Meter breit. Seine Farben — weinrot, Brauntöne, dunkelgrün —

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