Blood Coven Vampire 07 - Bis das der Biss uns scheidet-iO
große Feuergrube herum errichtet, deren Qualm mir in den Augen brennt. Ich schiele zu Jareth hin, um ihm meine Bestürzung mitzuteilen, ohne dass Drake es bemerkt. Hier hat meine Schwester die ganze Zeit gehaust?
Er lächelt mich grimmig an. »So sieht eine Vampirexistenz außerhalb der eisernen Umarmung des Konsortiums aus – herzlich willkommen.«
Ich schlucke schwer. Oh Mann. Als er sagte, dem Blutzirkel würde es schlecht ergehen, wenn man ihn aus dem Konsortium ausschlösse, hatte ich gedacht, dass sie ab und zu von japanischen Instantnudelsuppen leben mussten. Aber nicht in einem solchen Elend. Kein Wunder, dass die anderen Vampirmeister im Konsortium solche Angst haben, sich Pyrus' Befehlen zu widersetzen. Das hier würde ich meinem Volk auch nicht zumuten wollen!
Drake gibt uns ein Zeichen, ihm zur Mitte des Lagers zu folgen. Von allen Seiten spüre ich die Blicke der anwesenden Vampire, die sich hinter verschlossenen Türen oder Leinwandzelten verstecken. Hier und da erhasche ich eine Bewegung hinter einem verschmierten Glasfenster.
»Entschuldigt bitte«, sagt Drake, als er uns zu dem Lagerfeuer führt und uns einlädt, auf den halb verrotteten Holzstämmen darum herum Platz zu nehmen. »Meine Leute sind ziemlich scheu. Sie begegnen nicht vielen Besuchern von außerhalb. Und die meisten haben immer noch Angst davor, von Agenten des Konsortiums aufgespürt und für ihre angeblichen Verbrechen grausam bestraft zu werden.«
Ich schneide eine Grimasse, als ich mich neben Jareth setze und mir vorzustellen versuche, wie es wäre, hier unten in ewiger Dunkelheit festzusitzen und nie mehr herauszukönnen. Denn als Vampir kann man das aktuelle Regime ja nicht einfach aussitzen. Falls niemand Pyrus zu Fall bringt, wird er vermutlich bis in alle Ewigkeit herrschen.
»Möchtet ihr etwas trinken?«, fragt Drake höflich über das Feuer hinweg. »Ihr müsst halb verdurstet sein nach eurer Reise. Und du, Jägerin, hast obendrein eine ganze Menge Blut verloren.«
Bei dem Gedanken an Blut läuft mir das Wasser im Mund zusammen und ich werfe einen prüfenden Blick auf meine Hand, deren Wunde sich noch kaum geschlossen hat. Die Regenerationskräfte meines Körpers schlafen ziemlich ein, wenn ich länger keinen anständigen Drink hatte. Trotzdem kann ich mich jetzt nicht einfach bei einem Cocktail entspannen, wenn wir uns um Dringenderes kümmern müssen.
»Zuerst muss ich Sunny sehen«, antworte ich Drake. »Und Magnus.«
Er nickt, hebt eine Glocke vom Boden auf und läutet damit. Kurz darauf tritt ein kleines, dunkelhaariges, blasses Mädchen ans Feuer, das aussieht wie vierzehn und wahrscheinlich vierzehnhundert ist.
»Cinder«, sagt Drake zu ihr. »Lass bitte jemanden nach Sunshine McDonald suchen. Und hole dann ein wenig Blut für unsere Gäste.«
Das Mädchen nickt und entfernt sich wieder. Einen Moment später kommt sie mit zwei Riesenbechern von 7-Eleven zurück, die mit einer roten Flüssigkeit gefüllt sind. Einen reicht sie mir, den anderen Jareth. »Sunshine ist unten am Kanal«, teilt sie uns mit. »Ich habe Aleisha gebeten, sie zu holen.«
»Danke«, sage ich aus vollem Herzen und führe den Becher an den Mund. Nur gut, dass ich keine Aversion mehr gegen echtes Blut habe. Sonst könnte die Situation ein bisschen peinlich werden. Ich trinke einen großen Schluck und…
… muss fast kotzen! Igitt! Das ist das widerwärtigste Blut, das ich je probiert habe!
»Tut mir leid«, sagt Drake, der meinen angewiderten Gesichtsausdruck offenbar bemerkt hat. »Cinder, die beiden sind Ehrengäste«, tadelt er das Mädchen. »Hol ihnen frisches… und von Menschen.« Dann wendet er sich wieder mir und Jareth zu. »Ich muss mich entschuldigen. Ihr seid wahrscheinlich nicht an Rattenblut gewöhnt. Bedauerlicherweise ist das aber hier unten eines unserer Hauptnahrungsmittel.«
Ich will gerade etwas erwidern, aber Jareth wirft mir einen warnenden Blick zu. Also zwinge ich mich, noch einen winzigen Schluck zu nehmen, und kriege ihn sogar herunter, ohne mich zu übergeben – aber es ist nicht leicht, das sage ich euch.
»Schmeckt wie Hühnchen«, würge ich hervor.
Drake lacht anerkennend. »Oh, gewiss«, sagt er, nimmt mir den Becher ab und stellt ihn auf den Boden.
»Also, wie macht ihr das?«, frage ich und wünschte, ich hätte irgendwas, um diesen total ekelhaften Geschmack aus dem Mund bekommen. »Ich dachte, Vampire könnten über längere Zeit nicht ohne menschliches Blut überleben. Wegen der fehlenden
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