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Blood Coven Vampire 07 - Bis das der Biss uns scheidet-iO

Blood Coven Vampire 07 - Bis das der Biss uns scheidet-iO

Titel: Blood Coven Vampire 07 - Bis das der Biss uns scheidet-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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mich am Arm fest.
    »Was damit sie morgen früh wieder loslegen?«, fragt er. »Auf keinen Fall. Ich werde nicht eine zusätzliche Nanosekunde von diesem grauenhaften Lärm in meinem Revier dulden.«
    Gerade will ich mich weitere hundert Mal entschuldigen, da kommt mir plötzlich eine Idee. Sie ist ein bisschen riskant, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder? »Oh, na dann viel Glück dabei, sie zum Schweigen zu bringen«, erwidere ich lässig. »Race hat zu mir gesagt, dass sie jeden Tag proben wollen, die nächsten hundert Jahre lang. Abends und am Wochenende auch.«
    Der Fährmann starrt mich entsetzt an. »Aber das dürfen sie nicht!«, protestiert er. »Ich brauche meinen Schönheitsschlaf. Acht Stunden pro Nacht, haben die plastischen Chirurgen gesagt, sonst könnte mein altes Skelettgesicht wieder durchbrechen. Ich habe zu viel Geld für diese hübsche Haut bezahlt, um zuzulassen, dass sie sich vor Erschöpfung abschält.«
    Jareth steht nun auch auf. »Tut mir leid«, sagt er und sieht dem erregten Fährmann fest in die Augen. »Aber Sie wissen ja, wie Musiker sind. Ich bezweifle, dass Sie irgendetwas tun können, um sie zum Aufhören zu überreden.« Er macht eine Kunstpause, dann fügt er hinzu: »Also, das heißt, solange sie hier sind, auf dieser Seite des Flusses.« Er wirft ihm einen vielsagenden Blick zu und ich muss mich sehr beherrschen, um nicht breit zu grinsen.
    Charon verschränkt die Arme vor der Brust und funkelt uns böse an. »Okay, okay«, sagt er. »Ich bringe euch Unruhestifter rüber auf die andere Seite. Soll Hades sich doch mit euch rumschlagen. Aber das eine sage ich euch, Fitter kriegt richtig Ärger, wenn er es noch mal wagt, sich hier unten blicken zu lassen. Lebende im Hades«, grummelt er. »Was kommt denn dann als Nächstes? Flitterwochen? Junggesellenabschiede?«
    »Also Sie werden uns übersetzen?«, hake ich nach und versuche, meine Aufregung zu verbergen. »Obwohl wir kein Bargeld haben?«
    »Ja, ja«, bestätigt er ungeduldig. »Erzählt es nur nicht weiter, okay? Wenn Hades dahinterkommt, wird er mir wieder den Lohn kürzen. Und ich will doch sparen, um mir das Kinn machen zu lassen.« Er greift sich unwillkürlich an sein Kinn, das, wie ich bemerke, tatsächlich eine Spur zu spitz aussieht. »Ich mache das Boot fertig und ihr bringt sie dazu mit diesem Krach aufzuhören.« Damit stapft er zum Anleger hinüber.
    Ich drehe mich zu meinem Exfreund um und falle ihm vor lauter Begeisterung beinahe um den Hals. »Wir haben es geschafft!«, rufe ich. »Wir haben es tatsächlich geschafft!«
    Jareth nickt und kann ein Zucken um die Mundwinkel nicht verbergen. »Sieht so aus«, stimmt er nur zu. »Jetzt lass uns Race die gute Neuigkeit überbringen, bevor unser Gehör dauerhaft geschädigt wird.«

 
21
     
    Wenn jemand mich vor diesem Abenteuer gefragt hätte, wie ich mir die Unterwelt vorstelle, hätte ich wahrscheinlich irgendeinen Schwachsinn über Feuer und Schwefel von mir gegeben, glutrotes Gestein, blubbernde Lava, schmale, verfallende Brücken. Dazu von Schmerzen geplagte Menschen, gehörnte, peitschenschwingende Dämonen, Seen aus Feuer – ihr versteht schon.
    Wie sich jetzt herausstellt, hätte ich mit dieser Einschätzung danebengelegen. Und zwar gewaltig. Der echte Hades, wisst ihr, sieht nämlich eher wie der Mittelwesten der USA aus. (Der, schätze ich, für manche Leute allerdings auch so eine Art Hölle ist.) Aber man darf jetzt nicht an den heimelig-ländlichen mittleren Westen denken, mit Farmhäusern, hübschen Städtchen mit kleinen Plätzen und urigen kleinen Eisdielen, die noch aus den Fünfzigern stammen. Sondern eher an die Orte direkt neben den Autobahnen, wo sich ein Einkaufszentrum an das andere reiht, daneben Motels der üblichen Ketten und billige Restaurants. Nichts Individuelles, Interessantes oder gar kulturell Besonderes, so weit das Auge reicht.
    Um alles noch schlimmer zu machen, gibt es hier unten tief unter der Erde natürlich weder Sonne noch blauen Himmel, weshalb die Farben alle total matt sind, als wäre man in eine Sitcom aus den Sechzigern gestolpert, mit echten, lebenden Figuren. (Okay, das mit den lebenden nehme ich zurück.) ist in Grautönen gehalten, ausgenommen natürlich die lila schimmernden Leute, die mit gelangweilter Miene von einem Geschäft und Restaurant zum nächsten schweben.
    »Puh«, bemerke ich zu Race und Jareth als ich von der Fähre steige. »Jetzt wäre mir ein See aus Feuer fast lieber. Der wäre wenigstens

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