Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Coven Vampire 07 - Bis das der Biss uns scheidet-iO

Blood Coven Vampire 07 - Bis das der Biss uns scheidet-iO

Titel: Blood Coven Vampire 07 - Bis das der Biss uns scheidet-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
Vom Netzwerk:
Leben gesündigt hast, könntest du später auf ewig in einen dieser Kreise verbannt werden.« Er schaudert. »Glaub mir, wenn du sie erst mal mit eigenen Augen gesehen hast, willst du nie wieder sündigen.« Er deutet auf eine kleine Insel an der Backbordseite. »Siehst du das dort? Wir passieren gerade die ›Wollust‹. Eine Gegend speziell für die, die nichts anbrennen lassen wollten.«
    Ich beuge mich über die Bootswand und spähe hinüber. Auf den ersten Blick wirkt das Ganze wie eine mythische griechische Insel, auf der schöne, engelsgleiche Geschöpfe herumstolzieren, deren vollkommene Körper nur spärlich bekleidet sind.
    »Was ist daran so grauenhaft?«, frage ich.
    »Schau genauer hin«, empfiehlt Herkules, während wir vorbeigleiten. »Siehst du die Seelen?«
    Diesmal erkenne ich, dass auch lilafarbene Geister auf der Insel umherschweifen. Jeder ist mit einem sehr eng aussehenden Halsring gefesselt. Sobald einer der Geister auch nur einen zufälligen Blick auf eine der vorbeitänzelnden Göttinnen wirft, fängt er heftig an zu zucken und bricht zusammen.
    »Hat der da gerade einen Elektroschock bekommen?«, frage ich entsetzt und beobachte, wie der Mann sich vor Qualen krümmt.
    Herkules nickt. »Ich fürchte, ja. Die Strafe für jene, die auf Erden ihrer Wollust nachgegeben haben, ist ewig unerfülltes Verlangen. Wenn diese armen Geschöpfe es wagen, eine dieser Schönheiten auch nur anzusehen, kriegen sie einen ordentlichen Schlag verpasst.«
    »Verdammt«, stößt Race mit einer Grimasse hervor. »Falls ich je hier rauskomme, werde ich wieder zur Jungfrau, so viel steht fest. Kein Groupie ist das hier wert.«
    Ich wende mich ab, weil ich es nicht länger mit ansehen kann. Als wir um eine Flussbiegung kommen, fallen mir ein paar Regentropfen auf den Kopf. Herkules sucht auf dem Bootsboden herum und reicht uns Regenschirme.
    »In der Nähe der Völlerei wird es immer ein wenig feucht«, entschuldigt er sich und deutet auf das gegenüberliegende Ufer. Ich drehe mich um, obwohl ich nicht weiß, ob ich das wirklich sehen will. Eine Gruppe fettleibiger, unglücklicher Kreaturen steckt in Massen von klebrigem Schlamm und stöhnt erbärmlich, während der Regen auf sie herunterprasselt. Rings um sie herum stehen gedeckte Tafeln, auf denen sich Berge von köstlichem Essen türmen, aber keiner von ihnen kann sie erreichen.
    Schaudernd wende ich mich ab. »Die müssen also bis in alle Ewigkeit nach ihren Lieblingsspeisen lechzen, ohne je etwas davon zu bekommen?«
    »Kann einem den Appetit auf Snickers und Co. verderben, was?«, witzelt Herkules. »Oder, na ja, Blutcocktails.« Er grinst uns drei Vampire vielsagend an und deutet dann wieder ans Ufer. Dort sehe ich eine Gruppe von Vampiren, die um einen Teich aus Blut herum versammelt sind, aber keiner von ihnen ist in der Lage, auch nur einen Schluck davon zu trinken. Speichel tropft ihnen aus dem Mund und ihre Vampirzähne sehen hohl und brüchig aus. Man hört ihr Stöhnen und Weinen, während die Blutgier sie zusehends verzehrt.
    Ich schlucke und denke an mein Zusammentreffen mit der Prostituierten. Ich war so nahe dran, unschuldiges Blut zu rauben. Hätte ich auch hier enden können? Hungrig und allein bis in alle Ewigkeit? Ich bekomme eine Gänsehaut und Jareth drückt meine Hand, worauf ich mich ein bisschen besser fühle.
    »Was kommt als Nächstes?«, fragt er. »Der Kreis der Habgier, wenn ich mich recht erinnere?«
    »Ja, wenn ich weiter in diese Richtung rudern würde. Aber wir werden eine kleine Abkürzung durch die speziellen Kreise nehmen.« Herkules steuert das Boot in einen Seitenarm.
    Ich will gerade fragen, was er mit »spezielle Kreise« meint, werde jedoch von lautem Gerede unterbrochen. Unwillkürlich blicke ich zu der nächsten Insel hinüber und erkenne eine Gruppe von Seelen, die vor Schmerzen schreien und sich die Ohren zuhalten, um das ununterbrochene sinnlose Geplapper um sie herum auszublenden.
    »Das ist der Kreis für die Leute, die im Kino während des Films quatschen«, brüllt Herkules über das Getöse hinweg. »Sie haben in ihrem Leben ständig andere Menschen gestört und jetzt werden sie auf ewig von Gequassel gepeinigt«
    Ich kann mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Eine klasse Bestrafung für solche Nervensägen.
    »Und hier drüben«, fügt Herkules hinzu und zeigt auf das andere Ufer, »ist ein spezieller Höllenkreis den Lehrern vorbehalten, die zu viele Hausaufgaben aufgegeben haben.«
    Tatsächlich, die Insel

Weitere Kostenlose Bücher