Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht
Hals und schüttelte den Kopf. „ Nie… niemals wieder, Radu.“
Naruka entfuhr ein entsetztes Fauchen, als sie den Namen hörte. Radu, der lang verschollene Bruder Mirceas, ihres Clansherren, war hier! Im nächsten Moment verfluchte sie sich, denn ihr Fauchen war gehört worden. Die Frau, die bisher stumm dagestanden hatte, wandte den Kopf in ihre Richtung.
Naruka wartete nicht darauf, dass sie irgendetwas tat, sondern machte eine Kehrtwende und rannte so schnell ihre Füße sie trugen. Sie kam nicht weit – über ihr rauschte es, und ehe sie sich versah, zuckte ein heißer Schmerz durch ihren Nacken, und sie verlor den Boden unter den Pfoten. Obwohl sie wie wild zappelte und versuchte, mit den Krallen ihren Angreifer zu erreichen, kam sie nicht frei. Ein kurzer Blick zeigte ihr, warum sie gerade durch die Luft segelte: Die Eule, die ihr die Spitzmaus vor der Nase weggeschnappt hatte, trug sie in ihren schweren Klauen durch die Luft. Der Flug dauerte nicht lange. Die Eule flog zur Lichtung, ließ Naruka in die großen Hände einer der Männer fallen, und ließ sich auf der Schulter der seltsamen Frau nieder. Diese kraulte ihr leicht durch das Gefieder. „Ich danke dir“, sagte sie leise, und die Eule erhob sich wieder in die Luft.
Der Mann, der Naruka festhielt, packte sie am Nackenfell und hob sie auf Augenhöhe. Er hielt sie etwas weg, als ihre ausgefahrenen Krallen ihm beinahe die Wange aufrissen.
„Nichts weiter als eine kleine Wildkatze“, lachte er.
Das Lachen verging ihm, als Naruka sich zurückverwandelte und er plötzlich eine wütende Frau im Nacken festhielt. Naruka holte aus und trat zu. Unter anderen Umständen hätte sie den Mann wahrscheinlich nicht verletzen können, aber sie hatte die Überraschung auf ihrer Seite. Es knackte laut, und Blut schoss aus seiner Nase. Vor Schmerz aufheulend, ließ er Naruka los. Andere aus dem Lager sprangen auf. Brüllend versuchten die Männer, Naruka einzufangen, aber sie rannte los, rannte, und blickte nicht zurück.
Elisa öffnete die Augen. Irgendetwas an ihrem Körper tat entsetzlich weh, aber aus irgendeinem Grund konnte sie nicht genau sagen, was.
Sie war nicht sicher, ob sie einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte – vor ihren Augen tanzten Sterne. Es dauerte, bis sie bemerkte, dass sie wirklich Sterne sah. Sie lag auf dem Rücken, und über ihr breitete sich der Sternenhimmel aus. Jetzt bemerkte sie den kalten Wind. Elisa versuchte, sich aufzusetzen; es misslang. Ein Holzbalken lag über ihren Beinen – sie schob ihn beiseite und zuckte zusammen. Der Balken war umgestürzt und ein Splitter hatte einen langen, blutenden Schnitt auf ihrem Oberschenkel hinterlassen. Elisa sog beim Betrachten der Wunde scharf die Luft ein und erstarrte, als sie ein Brüllen hörte. Plötzlich erinnerte sie sich an die vergangenen Minuten: Sie hatte mit Victor auf dem Bett gelegen und einen animalischen Schrei aus der Schlucht gehört. Bevor sie die Fähigkeit aufbrachte, zu reagieren, war die Außenwand der Hütte regelrecht pulverisiert worden und ein riesiges Maul schob sich durch das Loch. Elisa hatte Victor aus den Augen verloren, als sie von diesem Maul zur Seite geschleudert wurde und das Bewusstsein verloren hatte.
Sie zwang sich zur Ruhe und versuchte, aufzustehen. Dieses … Ding war noch immer da, und wo zur Hölle steckte Victor? Mit wackeligen Knien stand Elisa schließlich aufrecht und stützte sich an einem Felsen ab. Die Hütte lag vor ihr; vollkommen zerstört. Elisa wankte vorwärts und rief nach Victor. Ihr Kopf tat höllisch weh, an ihrem Bein klebte Blut und sie wusste nicht, wo ihr Liebhaber war – aber Elisa war entschlossen, ihn zu finden.
Sie zitterte. Die nächtliche Kühle streifte ihren nackten Körper und verdoppelte Elisas Schutzlosigkeit. Hastig sah sie sich um und entdeckte die Reste der Decke, die auf dem Bett gelegen hatte, unter den Trümmern der Hütte. Mit einiger Mühe zog sie sie unter den Holzresten hervor und wickelte sie so gut es ging um sich.
Elisa näherte sich dem Rand des Plateaus. Das Schauspiel, das in der Schlucht tobte, verschlug ihr den Atem. Die Fackeln waren zum Teil herausgerissen und erloschen, aber die wenigen, die noch leuchteten, warfen zwei riesige Schatten an die Felswände. Elisa kannte diese Silhouetten, aber sie musste erst gefährlich nah an den Rand der Schlucht stolpern, um es wirklich zu begreifen.
Drachen.
Dort unten in der Schlucht hieben zwei riesige Drachen immer wieder mit ihren Klauen
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