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Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht

Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht

Titel: Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Maeda
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zu verdrängen. Eine schuppige Schnauze stupste sie sanft an der Wange an.
    „Dein Herz ist gebrochen, Kind. Du musst es wieder heilen, damit du das zweite Band zu Hilfe rufen kannst.“
    Müde rieb sie sich über das Gesicht. „Ich weiß nicht, ob ich es heilen kann. Diesen Verrat kann ich ihm nicht verzeihen.“
    Lächelnd blickte der Drache ihr in die Augen. „Hat mein Nachkomme an dir oder an Elisabeth Verrat begangen?“
    Unbehaglich knetete Elisa ihre Hände. „Elisabeth“, gestand sie schließlich ein.
    „Und du, als Hüterin der Bilder, als Nachfahrin Elisabeths – spürst du ihren Groll, den sie auf dich und alle nachkommenden Generationen gelegt hat?“
    Elisa horchte in sich hinein, aber da war nichts. Sie schüttelte den Kopf.
    „Glaubst du nicht, dass eine machtvolle Frau wie Elisabeth ihren Zorn noch weit über das Grab hinaus tragen könnte? Es lag einzig und allein an ihr, ihren Frieden mit Mircea zu schließen. Und wenn du mich fragst, hat sie das getan.“
    „Denkst du wirklich?“ Noch während sie die Frage stellte, wusste Elisa, wie überflüssig sie war. Die Antwort hatte sie bereits selbst erlebt – sie hatte wirklich und leibhaftig mit Elisabeth reden können, und aus jedem Wort hatte sie nur die Liebe gespürt, die zwischen ihr und Mircea geherrscht hatte. Auch in den Visionen gab es nicht einen Moment, in dem Elisabeth Mircea gehasst hätte. Selbst als sie sprang, war da nur Trauer.
    „Manchmal beginnen wir Dinge aus den falschen Gründen – aber wir beenden sie, weil es das Richtige ist.“
    Elisa schaute den Drachen an. Er schmunzelte noch immer, und sie erkannte den lächelnden Mann darin, den sie Minuten zuvor gesehen hatte. „Ich danke dir“, flüsterte sie und strich über die lange Schnauze.
    Der Drache nickte leise. „Das ist gut, denn dann kannst du wieder erwachen.“
    Und mit einem Mal fand Elisa sich in dem runden Raum wieder.
    Elisa schob langsam die Tür auf – dahinter verbarg sich ihr Schlafzimmer. Das Bett war noch zerwühlt vom Morgen, aber es war nicht mehr leer. Dracula lag darin, ein Laken nachlässig über seinen nackten Körper gelegt. Er schlief.
    Langsam trat Elisa näher. Sie beobachtete Dracula genau. Er bewegte sich kaum im Schlaf, nur seine Brust bewegte sich unter seinen Atemzügen. Elisa betrachtete sein Gesicht. Nicht nur an Mircea hatten die Jahre ihre Spuren hinterlassen. Der Dracula, den Elisa aus ihren Visionen kannte, war anders gewesen … er hatte mehr Menschliches an sich gehabt. Dracula hatte sich auf seine Art um das Land bemüht und es zu schützen versucht, aber, anders als Mircea, hatte er den Drachen in sich gewählt, um diesen Schutz zu gewähren. Bis er den Drachen nicht mehr kontrollieren konnte.
    Elisa wandte sich um und ging hinaus. Sie empfand Mitleid mit dem Drachensohn und auch mit Mircea. Beide Drachen wollten dasselbe. Sie hatten sich ihrer Aufgabe stellen wollen, den alten Pakt zu erfüllen und für ihre Verantwortung einzustehen, aber es war an ihnen selbst gescheitert. Beide Männer hatten alles verloren.
    Das Amulett lag plötzlich wie ein schweres Gewicht auf ihrer Brust. Elisa hob es an und betrachtete es auf dem Gang vor dem Schlafzimmer. Es fühlte sich warm an, tröstlich. Elisa betrachtete es nachdenklich und hob die andere Hand. Wie hypnotisiert führte sie die Spitze, die die Drachenschnauze des Amuletts bildete, an ihren Finger und stieß zu. Der Schmerz fühlte sich dumpf an, und augenblicklich quoll Blut hervor.
    Sie war also eine Hüterin der Bilder? Dann wurde es Zeit, dass sie diese Gabe auch einsetzte. Beide Brüder hatten von ihrem Blut getrunken und beide waren in diesem Moment in ihr – sie musste diesen Umstand nutzen.
    Elisa handelte instinktiv. Sie malte mit dem blutigen Finger einfach an die felsige Wand, und die Bilder entstanden ohne ihr Zutun. Als sie fertig war, starrte sie auf das rote Bild, das sie erschaffen hatte. Es schien von innen heraus zu glühen. Elisa zögerte nicht mehr. Sie hob die Hand und berührte es.
    Mircea kniete am Rand des Turms. Er war nass, aber es schien ihn nicht zu kümmern. Er wiegte ein lebloses Bündel in seinen Armen, eingehüllt in ebenso vor Nässe triefendem Stoff. Der Drache hatte den Kopf in den Nacken gelegt und schrie seine Verzweiflung in den Nachthimmel.
    Das Rauschen von Flügeln wurde laut. Es dauerte nicht lang und Dracula landete mit menschlichen Füßen auf dem Balkon des Turms. „Elisabeth!“
    Mircea wurde aus seinem Schmerz gerissen und

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