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Blood Empire - Das Blutreich

Blood Empire - Das Blutreich

Titel: Blood Empire - Das Blutreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Straßencafe in Greenwich Village eine Honda zu knacken. Eine Zeitlang war das ein regelrechter Sport für ihn gewesen, den er erst aufgegeben hatte, als er Angst bekam, nicht zur Führerscheinprüfung zugelassen zu werden.
    Das war es wirklich nicht wert gewesen.
    Die Honda war ganz okay.
    Nichts großartiges, aber eine Maschine, mit der man ganz gut fahren konnte, und die es einem auch verzieh, wenn man mal etwas vom asphaltierten Weg abkam.
    Den VW Golf ließ er irgendwo am Straßenrand stehen. Den Tag über fuhr er nach New Jersey hinüber. Irgendwie hatte er das Gefühl, dort sicherer zu sein, obwohl das wohl nur eine Illusion war. Er besorgte sich frische Munition für seine Schrotpistole. In dem Waffenladen in Newark, wo er sich die Munition besorgte, gab es auch verschiedene Messer, Dolche, Bajonette und Macheten. Alles, womit man einen Menschen schnell und ohne Munitionsverbrauch abstechen konnte. Chase Aufmerksamkeit wurde durch ein vorne gebogenes Gurka-Messer erregt. Er hatte solche Messer in Action-Filmen gesehen, in denen nepalesische Gurka-Söldner vorkamen.
    "Cool", meinte er. "So ein Ding möchte ich auch haben."
    "Es gibt auch ein passendes Rückenfutteral dazu, wenn sie das Hiebmesser unter ihrer Jacke verbergen wollen."
    "Geil."
    Chase kaufte sowohl Messer als auch Rückenfutteral. Pünktlich erreichte Chase den Treffpunkt bei Loeb's Boathouse. Das Mondlicht spiegelte sich im nahe gelegenen See, auf der an schönen Frühlingstagen hunderte von kleinen Ruderbooten zu sehen waren. Um diese Jahreszeit lagen die Ruderboote noch an Land. Frühestens im März konnte man sie mieten.
    Tagsüber drängten sich unzählige Jogger, Skateboardfahrer und Spaziergänger auf den breiten asphaltierten Wegen, die am See vorbei durch die Parklandschaft führten.
    Jetzt war hier niemand.
    Chase bremste seine Honda ab, ließ den Blick schweifen. Alles schien ruhig.
    Eine dunkle Limousine stand unweit des Boat House.
    Chase hatte sie zunächst nicht bemerkt, weil sie unbeleuchtet gewesen war. Aber jetzt blendeten die Scheinwerfer auf.
    Chase konnte kaum noch etwas sehen.
    Der Motor der Limousine startete, der Wagen setzte sich in Bewegung. Scheiße, ich bin gelinkt worden! erkannte Chase.
    Eine späte Erkenntnis.
    Der Wagen raste auf ihn zu. Chase ließ die Honda einen Satz nach vorn machen.
    Mündungsfeuer blitzte auf.
    Aus dem heruntergelassenen Seitenfenster heraus wurde gefeuert. Sicherheitshalber trug Chase auch jetzt wieder eine kugelsichere Weste unter der Lederjacke.
    Eine der Kugeln erwischte ihn am Bein. Die anderen durchsiebten die Lederjacke, wurden vom Stoff der Weste aufgefangen. Aber die Wucht dieser Geschosse kippten Chase buchstäblich aus dem Sattel seiner Honda.
    Er schrie, strauchelte, stürzte.
    Die Maschine rutschte über den Asphalt.
    Der Motor heulte auf, das Hinterrad drehte sich. Chase kam hart auf dem Boden auf. Ein höllischer Schmerz durchzuckte ihn.
    Er sah an seinem Bein herab. Es war blutig. Selbst in der Mischung aus fahlem Mondlicht und der Parkbeleuchtung ließ das erkennen. Chase schlug der Puls bis zum Hals.
    Die Geschosse, die ihm in die Rippen gefahren waren, waren zwar von der Weste aufgefangen worden, aber sein Brustkorb schmerzte höllisch. Mit den Händen versuchte Chase die Blutung am Bein zu stoppen. Vergeblich.
    Er hoffte nur, dass die Schlagader am Oberschenkel nicht getroffen worden war.
    Aber genau so sah es aus.
    Das war’s dann also, dachte Chase.
    Ein ziemlich uncooles Ende.
    Jemand stieg aus der Limousine, die danach zurücksetzte. Als schwarze Schemen hoben sich mehrere Gestalten ab. Chase blinzelte. Er konnte sie nicht erkennen. Chases Rechte glitt unter die Jacke, wollte die Schrotpistole hervor reißen.
    Aber Chase kam nicht dazu.
    Einer der schemenhaften Schatten riss eine Automatik hervor und feuerte. Es war eine Ladung vom Kaliber 45, die Chase am Arm erwischte und danach in die Weste hinein fuhr. Chase blieb die Luft weg. Mindestens eine Rippe war gebrochen. Er keuchte, schnappte nach Sauerstoff wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Sein Griff um die Schrotpistole lockerte sich. Er sank nieder, lag seitlich auf dem Asphalt. Der Arm gehorchte ihm nicht mehr.
    Chase hörte die Schritte seiner Gegner auf dem Asphalt. Sie traten nahe an ihn heran.
    Ein schwarzer Lackschuh stieß ihm in die Seite und drehte ihn herum. Chase blickte empor.
    Er erkannte Jack Tardellis zynisch grinsendes Gesicht.
    "Ich habe von Anfang an gewusst, dass du ein Scheißkerl bist, Chase!",

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