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Blood Empire - Das Blutreich

Blood Empire - Das Blutreich

Titel: Blood Empire - Das Blutreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Der Kerl schrie. Chase trat an die brusthohe Betonmauer heran, die das Dach des Sendola-Towers umgab und warf den Kerl in die Tiefe. Sein Schrei gellte durch die Straßenschlucht, mischte sich mit den Sirenen der Cops. Offenbar hatte irgendjemand, der auf die Geschehnisse auf dem Dach des Sendola-Towers aufmerksam geworden war, die Polizei alarmiert. Chase wollte sich dem letzten der Bodyguards zuwenden. Der musste Schrot in die Augen bekommen haben und konnte offenbar nichts mehr sehen. Er schrie wie am Spieß.
    Die Tatsache, dass Tardellis Heli, der einen Bogen geflogen war, jetzt zurückkehrte, ging darin akustisch zunächst fast unter. Einen Augenblick später war das Rattern der Rotoren nicht mehr zu überhören. Ein ohrenbetäubender Lärm.
    Der Heli schnellte direkt auf Chase zu.
    Eine Sekunde lang überlegte Chase, was sein Gegenüber wohl vorhatte. Ihm fiel zum ersten Mal das Rohr auf, das an der Vorderseite des Helis herausragte.
    Was hat der Schweinehund nur vor?, durchfuhr es Chase. Sekunden später wusste er es, als der Feuerstrahl aus dem Metallrohr herausschoss.
    Ein Flammenwerfer!
    Offenbar war der Heli eigens zur Vampirjagd umgebaut worden. Chase warf sich zur Seite. Der Feuerstrahl sengte an ihm vorbei. Der Vampir schrie auf vor Schmerz. Und noch jemand anders schrie. Der Tardelli-Mann, der mehr oder minder blind über das Dach des SendolaTowers irrte, wurde voll erfasst. Wie eine lebende Fackel rannte er davon, rollte sich über den Boden.
    Chase rappelte sich auf.
    Die Spur der brennbaren Flüssigkeit, die der Flammenwerfer ausgestoßen hatte bildete eine gebogene Linie.
    Eine Linie aus Feuer.
    Chase stand Sekundenbruchteile später wieder auf den Beinen. Der Heli zog einen Bogen und kehrte zurück. Diesmal war er langsamer. Vermutlich um besser zielen zu können, so überlegte Chase.
    Die lebende Fackel taumelte in diesem Moment zu Boden, blieb liegen und bewegte sich nicht mehr.
    Chase erwartete den zweiten Angriff des Flammenwerfer-Helis. Er griff in die Jackentasche nach der Handgranate. Damit könnte ich es schaffen, dachte Chase. Ein Versuch. Mehr würde ihm nicht bleiben. Der Helikopter schoss auf ihn zu.
    Sehr tief flog er.
    Chase schnellte zur Seite.
    Der Feuerstrahl zischte dicht an ihm vorbei, verbrannte ihm einen Ärmel der Lederjacke. Sein Ellbogen war versengt.
    Chase unterdrückte einen Fluch, griff kurz entschlossen nach der Kufe des Helikopters.
    Mit leichter Schlagseite zog das Gefährt nach rechts, vollführte eine plötzliche Drehung. Die Fliehkräfte waren gewaltig. Chase rutschte ab, konnte sich nur mit einer Hand an der Kufe des Heli halten.
    "Cool, so'n Freiflug über den Big Apple habe ich mir immer schon gewünscht!", rief er heiser. Der Heli setzte zu einer Art Sturzflug an, raste dicht über einen anderen Wolkenkratzer hinweg. Weniger als zwei Meter lagen zwischen den Kufen und dem Beton. Chase zog sich kurz entschlossen empor, setzte sich rittlings auf die Kufe. Der Heli-Pilot zog sein Gefährt wieder in die Höhe. Unter sich sah Chase den Northern Boulevard und wenig später den Vernon Boulevard.
    Schließlich schwebte der Heli über dem East Rover.
    Er raste direkt auf den Queens-Midtown-Tunnel zu.
    Jetzt weiß ich, wie Superman sich auf der Tragfläche des Düsenjets fühlte!, ging es ihm durch den Kopf.
    Eine Seitentür des Helis öffnete sich.
    Chase erblickte den Lauf einer MPi.
    Blutrot leckte das Mündungsfeuer aus dem kurzen Lauf heraus. Nur wenige der Kugeln trafen Chase.
    Aber sie reichten aus, um ihn wütend zu machen.
    Chase griff nach dem Hiebmesser, zog es heraus und hieb den Arm mit der MPi ab. Blut spritzte in die Tiefe. Ein Schrei gellte. Einen Augenblick lang sah Chase dem abgetrennten Arm nach, dessen Hand sich immer noch um den Griff der MPi klammerte.
    "Scheiße, ihr wollt ja keinen leichten Tod!", rief Chase hinauf. Er stellte sich Tardellis Gesicht in diesem Augenblick vor. Totenbleich.
    Ein zufriedenes Lächeln spielte um Chases Lippen.
    Die Flugbahn des Helikopters senkte sich inzwischen wieder deutlich. Kaum zwanzig Meter brauste er über der Wasseroberfläche des East River dahin, direkt auf die Williamsburg Bridge zu.
    Jetzt oder nie, dachte Chase.
    Er nahm die Handgranate.
    Mit dem Metallbügel klemmte er sie im Kufengestänge fest. Er verbog den Bügel so, dass sie nicht so leicht zu lösen war. Dann zog er den Auslöser ab und machte die Granate damit scharf.
    "Viel Spaß mit diesem Kuckucksei!", murmelte er und ließ sich in die Tiefe

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