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Blood Empire - Der Rattengott

Blood Empire - Der Rattengott

Titel: Blood Empire - Der Rattengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Obdachlose ihr Lager im alten Navy Yard auf. Diesem hier war das zum Verhängnis geworden.
    Eine Blutlache ergoss sich neben ihm, rann den abschüssigen Asphalt entlang.
    Die Kehle des Mannes war zerrissen.
    Auf seiner Brust saßen zwei ungewöhnlich große Ratten. Pechschwarz waren sie. Jede von ihnen hatte sich an einer bestimmten Stelle in den Leichnam hinein gebissen. Eine an der Kehle, die andere in Höhe der Bauchschlagader. Das Blut schoss in Strömen heraus. Schlürfende Geräusche waren zu hören.
    Die herannahenden Motorräder ließen die beiden Ratten aufblicken. Aber sie flüchteten nicht.
    Im Mondlicht war zu sehen, dass außer ihren typischen Nagezähnen noch zwei andere Zahnpaare aus ihrem Mund herauswuchsen. Langgezogene Vampirzähne, von denen das Blut tropfte. Chase stieg von seinem Motorrad.
    Stoney folgte seinem Beispiel.
    "Das sind sie!", meinte er.
    "Deine Nase hat dich nicht getrogen!", erwiderte Chase und holte seine Schrotpistole unter der Lederjacke hervor.
    Er feuerte.
    Und erwischte eine der Ratten voll.
    Ein schrilles Kreischen ertönte.
    Die Ratte war nur noch ein blutiges Stück Fleisch, dass sich über den Asphalt kugelte, schließlich liegen blieb und dann... Die Verwandlung setzte ein.
    Der Rattenkörper dehnte sich aus, veränderte sich. Menschliche Arme und Beine wurden geformt. Haut, Haare, Kleidung...
    Ein Albino mit weißen, stachelig zur Seite stehenden Haaren und roten Augen kauerte sich aus dem Asphalt. Er trug einen langen, schwarzen Ledermantel. Das weiße Hemd darunter war blutig.
    Er stieß einen Knurrlaut aus.
    "Hey, mach ihn alle, bevor er sich wieder erholt hat!", meinte Chase an Stoney gewandt.
    Stoney hatte inzwischen eine High Tech-Armbrust aus den Satteltaschen seiner Kawasaki hervorgeholt und die Waffe mit einem Holzpflock-Geschoss bestückt. Vor seiner Konvertierung war er nämlich als VampirJäger tätig gewesen. "Ich hoffe, das Ding ist inzwischen nicht eingerostet!", murmelte er.
    Der Albino hatte sich gerade halb aufgerichtet.
    Er musste ein ziemliches Loch in der Bauchgegend haben. Aufstöhnend presste er die Hand gegen den Körper.
    Rot rann es ihm zwischen den Fingern hindurch.
    Seine Augen traten hervor. Die rote Farbe der Iris breitete sich aus, erfüllte nun das ganze Auge. Das Gesicht verzog sich zu einer Grimasse des Schmerzes und der Wut. Die bluttriefenden Vampirzähne traten deutlich hervor.
    "Sorry, dass wir dich bei der Mahlzeit stören mussten!", grinste Stoney und drückte ab.
    Aber Stoney war wohl etwas aus der Übung.
    Der Pflock traf nicht das Herz, sondern fuhr dem Albino in den Mund. Das etwa einen Fuß lange Stück verschwand fast gänzlich im Mund und ragte am Hals mit der blutigen Spitze wieder heraus. Die unglaubliche Wucht des Geschosses riss den Albino zurück, nagelte ihn förmlich auf den Asphalt. Er konnte nicht schreien, stöhnte nur unterdrückt.
    "Scheiße", sagte Stoney. "Ich hätte zwischendurch mal trainieren müssen."
    Chase ballerte inzwischen auf die andere Ratte.
    Aber die war gewarnt und schnellte zur Seite. Allerdings wartete sie damit, bis Chase abdrückte. Es machte den Anschein, als ob sie genau wusste, dass eine panische Flucht das schlechteste Mittel war, um einem Schuss auszuweichen. Sie wartete den Moment ab, in dem Chase feuerte, um dann mit blitzartiger Schnelligkeit zur Seite zu weichen. Eine Schnelligkeit, die jedes natürliche Maß überschritt.
    Nein, das ist niemals eine normale Ratte!, durchzuckte es Chase. Man brauchte kein Zoologe zu sein, um zu wissen, dass ein Tier sich nicht so verhielt.
    Der Schuss fetzte in den Körper des am Boden liegenden Sterblichen hinein, während die Ratte ein paar Meter weiter huschte. Sie hütete sich davor, ihre menschliche Vampir-Gestalt anzunehmen. Denn als Ratte war sie nur ein kleiner Schatten, fast unsichtbar dort, wo das Mondlicht nicht hinreichte.
    Stoney hatte inzwischen den zweiten Pflock eingelegt.
    "Schieß auf die Ratte!", rief Chase. "Der Albino ist im Moment sowieso kampfunfähig!"
    Stoney schoss.
    Der Pflock ging daneben.
    Die Ratte war weg.
    "Verdammte Kacke!", murmelte Stoney.
    "Hinterher, den kriegst du noch!"
    Stoney schwang sich auf die Kawasaki, brauste dorthin, wo er die Ratte zuletzt gesehen hatte. Irgendwo in der Nähe eines ehemaligen DepotGebäudes, das seit dem Abzug der Navy leer stand, war das graue Biest verschwunden. Stoney bremste, blickte sich um.
    Er nahm die Armbrust, legte einen neuen Pflock ein.
    Unter seiner Fransenjacke ragte der

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