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Blood Empire - Der Rattengott

Blood Empire - Der Rattengott

Titel: Blood Empire - Der Rattengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Kawasaki, deren Fahrer im Übrigen wesentlich vorsichtiger als Chase war.
    Etwa einen Meter vor dem Zaun stoppte er sein Motorrad.
    "Echt cool, Chase!", meinte der Kawasaki-Fahrer. Er trug eine Wildlederjacke mit Fransen. Der Kopf wurde von einem Piratentuch bedeckt.
    Chase grinste und stieg von der Harley. Er bockte sie auf.
    "Alles eine Frage der Übung, Stoney!", meinte er leichthin.
    "Wahrscheinlich vergesse ich einfach nur nie, dass wir Vampire zwar tot, aber immer noch schmerzempfindlich sind. Jedenfalls die meisten von uns..."
    "Schon Scheiße."
    "Wem sagst du das, Alter!"
    Chase kannte Stoney schon eine halbe Ewigkeit. Stoney war ein guter Kumpel, dem er dummerweise noch einen Gefallen schuldig war. Und deswegen hatte er ihn in dieser Nacht hier her mitgenommen.
    "Du hast gesagt, heute Nacht gibt's noch richtig Remmidemmi!", meinte Stoney.
    "Maul nicht rum, Stoney."
    "Ja, war das nun alles nur Gelaber oder kommt da noch was! Ein richtiges Gemetzel mit allem drum und dran hast du mir versprochen!"
    "Ja, kriegst du auch noch!"
    "Solltest du nicht einen abmurksen?"
    "Komm, sei still!"
    Chase ließ den Blick schweifen. Er rüttelte kurz an dem etwa zwei Meter fünfzig hohen Drahtzaun, der das Gelände des alten Navy Yards von New York abgrenzte. Seit die Navy sich aus dem Big Apple zurückgezogen hatte, war der ehemalige Marinehafen eine Art Industriebrache. Die Anlagen rosteten vor sich hin. Jemanden zu finden, der der Bundesregierung in Washington das Gelände abkaufen und es einer neuen Nutzung zuführen würde, war nicht so einfach. Wer wollte schon im wahrsten Sinn des Wortes einen Haufen Schrott kaufen, unter dem sich dann vermutlich noch alle möglichen Altlasten verbargen?
    Seit Jahren schon war der Navy Yard eine Art Niemandsland im Norden Brooklyns.
    Aber seit kurzem hatten sich hier ein paar neue Bewohner breit gemacht, die der hässliche Anblick, den das Gelände bei Tage bot, schon deshalb nicht störte, weil sie nachtaktiv waren.
    Vampire wie Chase und Stoney waren sie.
    Nur, dass sie hier im Big Apple nichts zu suchen hatten. Darum hatte Fürst von Radvanyi, der uralte Herr der New Yorker Vampire, Chase den Auftrag gegeben, sie zu eliminieren.
    Da die Fremden zu dritt waren, konnte Chase durchaus etwas Hilfe gebrauchen. Außerdem hatte Stoney eine sehr praktische Fähigkeit. Er konnte die Anwesenheit anderer Vampire auf eine Distanz von mehreren hundert Metern hinweg spüren. Auf diese Weise brauchte Chase nicht das ganze Navy Yard-Gelände abzusuchen.
    "Da hinten ist ein Loch im Zaun!", meinte Stoney und deutete mit dem ausgestreckten Arm an eine Stelle, die nur ein paar Meter entfernt war.
    "Da zwängen wir uns nicht durch!", erwiderte Chase. Er holte eine Kette aus der Satteltasche. Er schlang sie erst durch den Gepäckbügel hinten an der Maschine und dann um einen der Metallpfosten, die den Drahtzaun hielten.
    Er schloss die Enden zusammen. Dann setzte er sich auf den Bock und ließ die Harley aufheulen. Die Maschine brauste los, riss den Zaun zu Boden.
    Chase bremste, löste die Kette wieder und steckte sie zurück an ihren Ort.
    Stoney war sichtlich beeindruckt.
    "Alle Achtung!", meinte er. "Deine Maschine hat wirklich einiges im Tank!"
    "Ja, und so ein Zaun, der mitten über eine Straßenzufahrt führt hat mich sowieso immer gestört!"
    Chase drehte die Harley herum und knatterte über den niedergerissenen Zaun drüber. "Los, komm schon!", rief er Stone zu. Der ließ sich nicht zweimal bitten und fuhr hinterher.
    "Tut den Reifen aber nicht gut!", meinte er.
    "Dann nimmst du die falsche Sorte, Stoney!"
    "Sehr witzig! Und wie geht's jetzt weiter?"
    "Deiner Nase nach, Stoney!"
    "Okay!"
    Stoney brauste voran. Chase fuhr mit seiner Harley hinterher. Chase hoffte nur, dass auf Stoneys besondere Fähigkeiten in diesem Fall auch Verlass war. Sie rasten in einem Höllentempo an einigen vor sich hin rostenden Kränen vorbei. Gleise führten direkt bis zu den Piers. Sie fuhren zwischen zwei Lagerhallen hindurch und erreichten schließlich einen Punkt, von dem aus man einen freien Blick auf den East River hatte. Auf der anderen Seite leuchteten die Lichter von Manhattan. Der Navy Yard war vermutlich einer dunkelsten Punkte des Big Apple. Der Mond stand als großes, fahles Oval am Himmel. Und im Gegensatz zu anderen Standorten in New York City, an denen die Neonlichter die Nacht zum Tag machten, konnte man hier die Sterne sehen.
    In der Nähe der Kaimauer lag eine Leiche.
    Immer wieder schlugen

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