Blood Empire - Magierblut
zu beschwören", sagte Arquanteur. "Ihr Willen ist praktisch nicht vorhanden.... Es wäre doch interessant, ihre Aussage zu hören!"
"Nein!"
"Und vielleicht wäre es auch ganz amüsant, sie deine Bestrafung ausführen zu lassen!"
"Herr..."
"Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass eine dumme Nuss wie Ptygia es überhaupt schafft, den Kontakt zur anderen Seite herzustellen... Aber das wird nicht noch einmal passieren!"
Arquanteur schloss die Augen.
Dann begann er etwas zu murmeln. Um Ptygia zu rufen, brauchte er nur vergleichsweise schwache magische Mittel. Ihre mentale Energie stand nämlich im umgekehrt proportionalen Verhältnis zu ihren beachtlichen Körperkräften.
Sie materialisierte ohne jede Leuchterscheinung. Mit dem Kopf stieß
sich das zwei Meter fünfzig große Monstrum an einer Lampe und zuckte zusammen. Die aufgeregt schlagenden Lederschwingen räumten den Inhalt einiger Regale zu Boden.
Sekundenbruchteile später erstarrte sie geradezu zur Statue. Arquanteur hatte die Herrschaft über ihren Willen vollkommen übernommen.
*
Petra und Chase hatten den Korridor erreicht, an dem Arquanteurs Suite lag.
Schließlich standen sie vor der richtigen Tür.
Chase packte die Automatik. Das Hiebmesser ließ er im Futteral.
"Ich hoffe im Interesse der Vampire von New York und überall auf der Welt, dass du wenigstens so etwas wie einen Plan hast!"
"Habe ich!"
"Und?"
"Ich gehe rein und knall ihn ab!"
"Super!"
"Für was Subtileres haben wir keine Zeit. Wenn ich schnell vorgehe, kommt Arquanteur vielleicht nicht dazu, mich unter seine Suggestionskräfte zu zwingen." Chase verzog spöttisch das Gesicht. "Deine Fähigkeiten haben ja bislang kläglich versagt... Das musst du zugeben!"
"Du wärst gar nicht bis hier her gekommen ohne mich!"
"Ich hätte nur ein paar Sterbliche abmurksen müssen. So stehen sie nun irgendwo zur Salzsäule erstarrt dumm herum und warten auf deinen nächsten Befehl..."
Chase trat die Tür auf.
Der Laserpunkt des Zielerfassungsgerätes tanzte durch den Raum, tanzte über Ptygias massigen Körper, über Gabriels hellen Anzug, wo er wie ein Blutfleck aussah und dann erfasste er Arquanteur.
Der Magier drehte sich herum. Chase zögerte keine Sekunde. Er drückte ab. Im selben Moment spürte er einen höllischen Kopfschmerz. Alles drehte sich um ihn herum. Es war eine Art geistiger Druck, der auf ihm lastete. Kaum erträglich war dieser Einfluss und Chase hatte vom ersten Moment an nicht den geringsten Zweifel, dass Arquanteur dafür verantwortlich war.
Chase feuerte ein weiteres Mal.
Rot leckte das Mündungsfeuer aus dem Schalldämpfer heraus. Getroffen sank Arquanteur zu Boden.
Er griff dabei in die Jackentasche, holte eine kleine Dose heraus und öffnete sie mit dem Daumen. Pulver streute er daraus auf den Boden. Dort, wo es auftraf, schossen Flammen empor. Eine helle Lichterscheinung folgte. Nur einen Sekundenbruchteil währte sie, aber sie war so grell, dass Chase daraufhin einen Augenblick lang nichts sehen konnte. Arquanteur war verschwunden.
Gabriel und Ptygia mit ihm.
"Verdammt!", murmelte Chase. Er hatte Arquanteur getroffen, das war sicher. Blutflecken auf dem Boden bewiesen es.
Aber dennoch hatte Chase das dumpfe Gefühl, dass es dem Magier gelungen war, dem Tod doch noch irgendein Schnippchen zu schlagen. Chase wandte sich an Petra, die etwas hinter ihm gegen den Türrahmen gelehnt dastand. Sie wechselten kein Wort. Chase sah sich um. Vielleicht gab es einen Hinweis, der ihn weiter bringen konnte.
"Lass uns verschwinden!", meinte Petra schließlich. "Wenn wir in einen Stau kommen, sind wir Asche... Die Sonne geht bald auf..."
"Du kannst ja zu Fuß gehen, Lady!"
"Spinnst du jetzt vollkommen oder was?"
Chase ging ins Schlafzimmer. Dort entdeckte er Celestes schrecklich zugerichtete Leiche.
Und Latraque.
Der Vampir lag starr da. Chase wusste nicht genau, was mit ihm los war. Aber er konnte sich einiges zusammenreimen.
Er nahm das Hiebmesser, ließ es niedersausen und den Hals des Vampirs durchtrennen. Er zerfiel zu grauem Staub. Immer noch besser, als von der Sonne geröstet zu werden, dachte Chase.
*
"Arquanteur lebt!", sagte der Fürst, als Chase in der nächsten Nacht in seinem Büro auftauchte. "Er ist offenbar in der letzten Nacht nur entmaterialisiert."
"Das habe ich befürchtet. Aber,…"
"Woher ich das weiß?" Ein flüchtiges Lächeln flog über das Gesicht des Fürsten. "Wir haben eine Botschaft bekommen..."
"Von Gabriel?"
Der
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