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Blood Empire - Widergänger

Blood Empire - Widergänger

Titel: Blood Empire - Widergänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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lächelte dabei, betastete ungläubig seinen Mund, so als konnte er kaum glauben, dass er tatsächlich gesprochen hatte.
    "Ja!", stieß Madeleine hervor.
    Und auch sie betastete ungläubig ihre Lippen. "Es funktioniert tatsächlich..."
    "Ich hätte es kaum für möglich gehalten!"
    "Was ist geschehen?"
    "Ich weiß nicht... Aber ich bin überzeugt davon, dass wir es bald begreifen werden."
    *
    Mike Tensold atmete tief durch, als er sich in seiner Suite im Hotel Shapiro am südlichen Ende des Broadway befand. Er schloss die Tür hinter sich. Hier war sein Ruheraum, an dem er die Tage in einem fast komatösen Schlaf verdämmerte, so wie Vampire es zu tun pflegten. Der Fernseher lief.
    Zach McCall, einer der anderen Vampire, die mit Mike Tensold nach New York gekommen waren, saß vor dem Bildschirm, sah sich die nächtliche Wiederholung eines Footballspiels an und aß dazu Chips. Auf dem niedrigen Wohnzimmertisch standen leere Bierdosen.
    "Hi, Mike!"
    Tensold ging zum Fernseher, schaltete ihn ab.
    McCall sah ihn ärgerlich an. Er hatte den Körper eines Dreißigjährigen, trug ein fleckiges T-Shirt und Jeans. In Wirklichkeit war er allerdings bereits über sechzig. Aber das sah ihm niemand an.
    "Wir müssen reden", sagte Mike Tensold.
    "Hey, was soll das? Ich weiß, dass Magnus von Björndal gewisse Erwartungen an unseren hiesigen Aufenthalt hat, aber ich finde, wir haben schon für genug Aufsehen gesorgt! Ich habe heute Abend auch noch einen kleinen Imbiss verzehrt!" Er kicherte. "Ein Zimmermädchen aus dem Shapiro!"
    "Bist du verrückt?"
    "Ich habe sie in einer Seitenstraße abgelegt. Aber man wird sie natürlich finden. Und die verdammten Vampirjäger werden aus den Meldungen in der Presse schon ihre Schlüsse ziehen..." Er sah Tensold an, stierte auf die Blutflecken auf dessen T-Shirt. Jetzt, da er die Lederjacke aufgeknöpft hatte, kamen sie zum Vorschein. McCall grinste. "Ich sehe, du warst auch aktiv!"
    Genau darin bestand der Auftrag, den Magnus von Björndal seinen nach New York entsandten Leuten gegeben hatte. Sie sollten die Aufmerksamkeit der Vampirjäger auf New York richten, damit Fürst von Radvanyi so viel Ärger wie nur irgend möglich bekam. Sollten sich die unter dem Befehl des Fürsten stehenden Vampire doch erstmal an den Vampirjägern buchstäblich die Zähne ausbeißen... Für Magnus von Björndals Gefolgschaft würde es dann umso leichter werden, New York schließlich zu übernehmen.
    "Pel und ich wurden in den Waschräumen des LAST CHOICE
    angegriffen", meinte Tensold.
    "Und?" McCall kniff die Augen zusammen. "Was ist mit Pel?"
    "Er hat's wohl nicht geschafft! Dieser Kerl hatte eine Machete."
    "Ein Vampir?"
    "Sicher, sonst hätte ich ihn doch alle gemacht!"
    "Verdammt!"
    "Scheint so, als wären die New Yorker Artgenossen auf uns aufmerksam geworden."
    "War doch früher oder später mit zu rechnen!" Tensold nickte. "Wenn du mich fragst - um Pel Fernandez ist es auch nicht besonders schade. Ich konnte ihn ohnehin nicht leiden..."
    "Weil er scharf auf deinen Posten war!", stellte McCall grinsend fest und entblößte dabei kurz seine Vampirzähne.
    Ein ärgerlicher Zug trat in Tensolds Gesicht. Es passte ihm nicht, dass für McCall seine Gedanken offenbar wie ein offenes Buch waren. Das krachende Geräusch von berstendem Holz ließ die beiden Vampire herumfahren.
    Jemand hatte die Tür eingetreten.
    *
    Robert Malloy war in einem dunklen Anzug beerdigt worden. Genau die richtige Garderobe für ein Hotel wie das Shapiro.
    Trotzdem fiel er dem Nachtportier viel mehr auf als Mike Tensold mit seiner abgetragenen Lederjacke und der fleckigen Jeans. Tensold hatte als Beruf 'Musiker' ins Gästebuch eingetragen. Das Hotelpersonal war in dieser Hinsicht einiges gewohnt.
    Malloy fiel wegen seines eigenartigen Ganges auf. Er wirkte zögernd, unsicher.
    Zusammen mit Madeleine betrat er die Eingangshalle des Shapiro.
    "Hier sind sie!", sagte er.
    Madeleine nickte. "Ja."
    "Du spürst ihre Anwesenheit auch, nicht wahr?"
    "Ja", hauchte sie. Ein eigenartiger Glanz trat in ihre Augen. Seine Lippen zuckten, formten etwas, das sehr entfernte Ähnlichkeit mit einem Lächeln hatte.
    Der Portier runzelte die Stirn.
    Was ist das denn für einer?, ging es ihm durch den Kopf. Irgendetwas stimmte mit dem Mann nicht... Und für die Frau galt dasselbe!
    Sie traten an die Rezeption heran.
    Der Nachtportier hob die Augenbrauen.
    "Sie wünschen?"
    Malloy und Madeleine wechselten einen kurzen Blick. Als keine Antwort kam, meinte der

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