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Blood Empire - Widergänger

Blood Empire - Widergänger

Titel: Blood Empire - Widergänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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auf, erhob sich dann langsam. Einige Augenblicke lang bildete sein Körper eigenartige Formen aus. Tentakelartige Gliedmaßen, die keinen speziellen Zweck zu erfüllen schienen. Dann stabilisierte sich seine Form wieder. Mit einem vollkommen menschlichen Körper erhob sich Malloy wieder. In seinem Gesicht zuckte es. Er warf einen kurzen Blick zu Madeleine, die inzwischen auch zum Angriff übergegangen war. Aber McCall wich ihr aus. Offenbar war der Chips essende Vampir kein großer Kämpfer.
    Tensold schnellte ein paar Schritte seitwärts, bückte sich und griff nach dem Kaminspieß.
    Er schleuderte ihn wie einen Speer.
    Der Spieß bekam durch die übermenschlichen Kräfte des Vampirs eine ungeheure Wucht.
    Die Spitze drang durch Malloys Brustkorb hindurch.
    Es war ein Akt der Verzweiflung. Natürlich wusste Tensold, dass er einen vampirischen Gegner auf diese Weise nicht zu töten vermochte. Aber immerhin konnte er ihn möglicherweise schwächen. Und in der Zeit, in der er sich regenerierte, war er verwundbar. Verdammt, warum musste dieser Kaminspieß auch aus Gusseisen sein - anstatt aus Holz!
    Inzwischen zweifelte Tensold jedoch dran, es überhaupt mit einem Vampir zu tun zu haben. Zwar gab es durchaus auch Vampire, die ihre Körperform zu ändern vermochten, aber von einem tentakelbildenden Monstrum unter seinen Artgenossen hatte der Vampir noch nie etwas gehört.
    Er fühlte Schwindel. Alles drehte sich vor seinen Augen. Mit letzter Kraft hatte er sich aus den Tentakelfängen seines Gegenübers befreit. Er atmete schwer. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Er hat dir einen Teil deiner Kraft genommen!, wurde es ihm klar. Auf welche Weise das auch immer geschehen sein mochte...
    Der Schmerz an seinem Kopf war höllisch.
    Malloy hingegen schien das in seinen Brustkasten eingedrungene Wurfgeschoss wenig auszumachen.
    In seinem Gesicht zuckte wieder die Verhöhnung eines menschlichen Lächelns. Er kam näher, ging unerbittlich auf Tensold zu. Der Vampir ahnte, dass sein Gegenüber die besseren Karten auf seiner Seite hatte.
    "Im Gegensatz zu dir kenne ich keinen Schmerz!", sagte Malloy dann gedehnt. Er öffnete den Mund. Eine Art Lachen drang über seine Lippen. Er riss dabei den Mund auf wie ein heulender Wolf.
    Dann packte er den Kaminspieß, zog ihn sich aus der Brust heraus. Blut und grüner Schleim flossen aus der Wunde, die sich schon wieder zu schließen begann. Malloy schleuderte den Spieß in Tensolds Richtung. Er durchbohrte den Vampir, ließ ihn zurücktaumeln und nagelte ihn förmlich an die Wand. Die Spitze steckte in der Holzvertäfelung fest. Tensold schrie laut auf. Einen Augenblick später war Malloy bei ihm. Seine Arme wurden zu Tentakeln, die sich immer wieder teilten. Blitzschnell wuchsen sie und schnürten Tensold regelrecht ein. An mehreren Stellen bohrten sich die Tentakelenden in den Schädel. Aber da hatte Tensold schon gar nicht mehr genug Kraft, um zu schreien. Sein Blick erstarrte wie unter einem Anfall von Katatonie.
    Malloy stieß unterdessen ein wohliges Brummen aus.
    "Ja, das tut gut!", murmelte er, während er den Strom an mentaler Energie genoss, der jetzt über ihn hereinbrach. Pure Lebenskraft!, dachte Malloy ergriffen. Und in einer Vampirseele war so unvergleichlich viel mehr davon vorhanden als es bei einem der ach so verletzliche anderen Bewohner dieser Welt der Fall war.
    Als Malloy schließlich von ihm abließ, hing der Körper des Vampirs schlaff an der Wand. Sein eigenes Gewicht zog schließlich die Spitze des Kaminspießes aus der Wand und ließ den Körper zu Boden fallen. Sehr bleich war er. Die Haut wirkte ausgetrocknet und fast wie mumifiziert. Eine grässliche Veränderung war mit Tensold vor sich gegangen. Der Blick war gefroren.
    Malloy atmete tief durch, wandte sich um und sah Madeleine zu, die es gerade geschafft hatte, Zach MacCall zu Boden zu reißen. Ihre Arme und Beine waren zu Tentakeln geworden und schnürten McCall zusammen. Der Vampir hatte zu langsam reagiert. Sein Kampfstil taugte wohl nur etwas gegen schwache Sterbliche.
    Sein Kopf war noch frei.
    Verzweifelt versuchte er damit, den sich immer weiter teilenden und verzweigenden Tentakeln auszuweichen. Aber schließlich fixierten diese formlosen Gliedmaßen, die entfernt an Krakenarme erinnerten, den Kopf des Vampirs. An mehreren Stellen setzten sie an. Der Vampir schrie. Aber nicht lange. Dann war auch sein Blick erstarrt.
    *
    Als Chase Blood das Foyer des Shapiro durchschritt, war dort gerade

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