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Blood Empire - Widergänger

Blood Empire - Widergänger

Titel: Blood Empire - Widergänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Portier: "Bei Gästen, die ohne Gepäck kommen, muss ich allerdings auf Vorkasse bestehen. Ich denke, dafür haben Sie Verständnis."
    Mit einer Schnelligkeit, die der Portier keinem der beiden zugetraut hatte, wurde sein Handgelenk von Malloy gepackt.
    "Heh..."
    Der Portier verstummte.
    Malloys Griff war wie ein Schreibstock.
    Er schien über eine geradezu unmenschliche Kraft zu verfügen. Seine Hand verwandelte sich, ihre Form floss auseinander. Die Finger wurden zu Tentakeln, die den Arm hinauf wuchsen. Innerhalb einer Sekunde reichten sie bis zu den Achseln des Portiers, einen Augenblick später waren sie bereits zum Kopf emporgewachsen. Sie teilten sich. Ein kleineres etwa einen halben Finger dickes Tentakel saugte sich an der Schläfe fest. Ein Zischlaut entstand. Der Blick des Portiers wurde leer und starr.
    Die Tentakel zogen sich blitzschnell wieder zurück. Malloys Hand bekam ihre alte Form zurück.
    Er ließ den Portier los.
    Dieser wirkte orientierungslos und verwirrt. Er starrte Malloy an, öffnete die Lippen, brachte aber nicht ein einziges Wort heraus. Er wirkte wie zur Statue gefroren, starrte scheinbar ins Nichts. Malloy wandte sich an Madeleine.
    "Ich weiß jetzt, was >er> wusste!", stellte er fest. "Im dritten Stock wohnen die, auf die die Merkmale zutreffen..."
    "Dann hat uns unser >Sinn> nicht im Stich gelassen..."
    "Er funktioniert auch hier... Seltsam..."
    "Was?"
    "Die Bewohner dieser Welt scheinen nichts von der Existenz der Vampire zu wissen..."
    "Lass uns keine Zeit verlieren!"
    "Ja."
    Sie gingen die Treppe hinauf. Weder Madeleine noch Malloy kamen auf den Gedanken, den Lift zu benutzen.
    "Eine unvollkommene Art der Verständigung", sagte Malloy plötzlich. Madeleine sah ihn fragend an.
    "Was?"
    "Reden."
    "Das stimmt."
    Sie nahmen immer mehrere Stufen auf einmal. Die Suite im vierten Stock, auf deren gegenwärtige Bewohner die Vampirmerkmale zutrafen, hatten sie schnell erreicht.
    Malloy zögerte, bevor er versuchte die Tür zu öffnen.
    "Dieser Körper...dieses Gehirn..."
    "Hast du es nicht originalgetreu genug nachgebildet?"
    "Doch..." Die Karikatur eines Lächelns erschien auf Malloys Gesicht. Es verzog sich zu einer schwer deutbaren Grimasse. "Da sind einige Bewegungsreflexe... Warte!"
    Im nächsten Moment trat Malloy die Tür ein, so wie es der Lieutenant Detective bei zahllosen heiklen Einsätzen getan hatte. Die Tür flog zur Seite.
    Die beiden Vampire wirbelten herum.
    Ein Ausdruck vollkommener Überraschung stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
    "Hier sind wir richtig!", sagte Malloy an Madeleine gewandt. Die beiden betraten die Suite. Sie bewegten sich nicht mit besonderer Eile. Dazu bestand auch kein Grund. Sie wussten, dass die beiden Blutsauger ihnen nicht entkommen konnten.
    Der Fluchtweg war ihnen schließlich abgeschnitten.
    Tensold wich einen Schritt zurück. McCall erhob sich aus dem Sessel, kaute noch auf ein paar Chips herum.
    "Du hättest mir auch sagen können, dass dir Radvanyis Brut so nahe auf den Fersen ist!", beschwerte sich McCall.
    Tensold ging derweil zum Angriff über.
    Er machte einen Schritt zur Seite, griff sich einen Spieß aus dem Kaminbesteck und stürmte damit auf Malloy zu. Malloy wich blitzschnell zur Seite. Der Stoß ging ins Leere.
    Malloy packte den Spieß, riss ihn dem Vampir aus der Hand und schleuderte ihn zur Seite. Das Metall kratzte über den edlen Parkettboden. Tensold wich zurück.
    Malloy setzte nach, streckte den Arm nach dem Vampir aus. Und dabei verwandelte er sich in ein langes kräftiges Tentakel, dessen dünnes Ende sich wie eine Peitschenschnur um Tensolds Hals legte. Tensolds Augen quollen vor Schrecken aus ihren Höhlen. Malloy - dessen Gestalt jetzt nur noch teilweise menschlich war - zog den Vampir zu sich heran. Auch der andere Arm verwandelte sich in ein Tentakel. Malloy setzte es an der Schläfe ein. Ein Zischlaut war zu hören. Tensold schrie laut auf, als sich ein fingerdickes Tentakelende in seinen Schädel hineinbohrte.
    Er ließ das Knie hochfahren, schlug mit aller Kraft auf seinen Gegner ein und versuchte ihn von sich zu stoßen.
    Malloy taumelte zurück.
    Tensold keuchte. Aus der Wunde an seinen Kopf blutete es. Gleichzeitig fühlte er eine unheimliche Schwäche. Eine Schwäche, die nichts mit dem zu tun hatte, was mit seinem Körper geschehen war... Die Gedanken wurden langsamer, es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren. Malloy war durch den Stoß des Vampirs fast bis zur Tür zurückgeschleudert wurden. Er stöhnte

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