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Blood in mind (German Edition)

Blood in mind (German Edition)

Titel: Blood in mind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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kleinen Moment schien Far den Kuss zaghaft zu erwidern, doch dann stieß er Songlian mit einem entsetzt klingenden Keuchen heftig von sich.
    „Bist du verrückt?“, brauste er auf und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund.
    „Aaah, der Verstand siegt über die Neugierde.“ Songlian lehnte sich in seinen Sitz zurück und senkte den Kopf, damit das blauschwarze Haar sein Gesicht wie ein Vorhang verdeckte und Far sein Lächeln nicht sah. Mit einem Fluch startete der den Wagen.
     
     
    Emmas große, tränennasse Augen sahen ihn ängstlich an, während aus ihrem aufgeschlitzten Arm das Blut auf die Bettwäsche mit dem Gänseblümchenmuster rann. Kurz darauf flog sie wie eine Spielzeugpuppe durch die Luft. Ein hässliches Klatschen, gepaart mit einem trockenen Knacken ertönte, als das kleine Mädchen gegen die Wand schlug. Ein großer, roter Fleck bildete sich auf der hellen, gelben Tapete, wozu hämisches Gekicher ertönte. Dieses Mal stand noch eine weitere Person in dem freundlich eingerichteten Kinderzimmer.
    „Warst du neugierig, Far? Hat es dich etwa erregt mich nackt daliegen zu sehen?“ Bernsteingelbe Augen blickten ihn verträumt an, während ihm böse Stimmen „Grüße von Ooghi!“, ins Ohr flüsterten …
    Far fuhr auf und vergrub seufzend das Gesicht in den Händen.
    „Oh verdammt, jetzt träume ich schon von ihm.“ Der Wecker zeigte ihm vier Uhr an. Da er ja ohnehin keinen Schlaf mehr finden würde, schlug Far die Bettdecke beiseite und schlüpfte in eine Jogginghose. Leise ging er ins Wohnzimmer, zog dort die Vorhänge vom Fenster und sah in die Dunkelheit hinaus. Bald würde es dämmern.
    „Warum schläfst du nicht?“
    Mit einem Aufschrei fuhr Far herum. Er hatte Songlian gar nicht bemerkt, der in einem Sessel lümmelte und Mister X auf seinem Schoß streichelte. Far fasste sich wieder und antwortete:
    „Ich hatte einen Albtraum. Und was ist mit dir?“
    „Mein Schlafbedürfnis ist ein anderes als deines. Ich hätte natürlich ruhen können, aber mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf.“
    „Was für Gedanken?“
    Songlian gab keine Antwort, sondern zuckte nur mit den Achseln.
    „Soll ich dich allein lassen, wenn du nachdenken möchtest?“
    „Nein, bleib nur. Du störst mich nicht.“
    Mister X sprang von seinem Schoß und strich maunzend um Fars Beine, ehe er auf seinen Katzenbaum sprang und sich dort zusammenrollte.
    „Ich möchte mich entschuldigen, dass ich dich geküsst habe“, sagte Songlian plötzlich.
    Kein 'Es tut mir leid?', fuhr es Far durch den Kopf.
    „Darüber denkst du die ganze Nacht nach?“
    „Nicht die ganze Nacht. Aber du hast bis eben nicht mehr mit mir geredet. Ich wusste ja nicht, dass es dir so unangenehm war.“
    „Ist schon vergessen“, murmelte Far, obwohl das gelogen war. Es ging ihm überhaupt nicht mehr aus dem Kopf. Und unangenehm war es eigentlich nicht gewesen und genau das bereitete Far Probleme. Außerdem erinnerte er sich viel zu gut an Songlians im Kerzenlicht schimmernde Haut, als Phillip ihn massiert hatte. An der Miene seines Partners erkannte er, dass der Vampir ihm nicht glaubte. Far sah wieder aus dem Fenster und drehte Songlian demonstrativ den Rücken zu.
    „Du bringst mich eben ein wenig durcheinander“, versuchte er sich möglichst glaubhaft herauszureden.
    „Ach“, ertönte es hinter ihm.
    „Erst bekomme ich einen Vampir zum Partner, dann stellt er sich als stinkreich heraus, bedroht mit einem völlig irren Gesicht eine Vampirin und schläft in aller Öffentlichkeit mit seinem Masseur.“
    „Na ja, geschlafen habe ich da mit Phillip nun nicht gerade. Und so öffentlich war es ebenfalls nicht“, protestierte Songlian und wieder klang seine Stimme amüsiert. Hatte er etwa seinen Spaß daran, ihn in Verlegenheit zu bringen?
    „Wieso stört dich meine Beziehung zu Phil derartig?“
    Weil mein Herz rast, wenn ich dich berühre. Weil mein Magen flattert, wenn ich deinen Geruch wahrnehme. Weil du mich geküsst hast … Far erschrak vor den eigenen Gedanken und schob sie rasch weit, weit von sich. Er blieb Songlian eine Antwort schuldig. Sandelholz und Zimt drangen an seine Nase. Songlian stand dicht hinter ihm.
    „Sei doch einmal ehrlich, Far. Was hast du gefühlt, als ich dich geküsst habe?“, fragte er.
    Far flüchtete aus dem Zimmer.
     
     
    Den ganzen Morgen über hatten sie miteinander kein Wort geredet. Songlian hatte für Far Frühstück gemacht und sich eine Blutkonserve gegönnt. Überhaupt hatte der Vampir

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