Blood in mind (German Edition)
hier und so schnell aufgespürt hast.“
„Ich will gar nicht lange stören“, sagte Far mit einem sarkastischen Lächeln.
„Eigentlich bin ich bereits auf dem Sprung. Aber nett dich wiederzusehen, Katie, meine Süße.“
Lorcans Blick huschte zu seiner Favoritin, deren Gesicht eine Mischung aus Ärger und Angst zeigte.
„Ihr kennt euch?“, fragte Lorcan mit einer Ruhe, die seine kalten Augen Lügen strafte.
„Natürlich“, sagte Far boshaft.
„Wer könnte diesen leidenschaftlichen Kuss vergessen, nicht wahr, Kate? Ich muss schon sagen, Lorcan, dass du dir eine wirklich geile Braut ausgesucht hast. So anschmiegsam und niedlich, wie eine kleine schnurrende Katze.“
„Das war nicht so“, beteuerte Kate hastig, denn Lorcans Miene war auf einmal gar nicht mehr freundlich.
„Wir sprechen uns später“, knurrte der drohend.
„Erst einmal …“ Er warf sich herum und fuhr fauchend auf Far zu, in der Hoffnung ihn überrumpeln zu können. Doch Far hatte damit gerechnet. Er sprang rückwärts durch die Tür, schoss und traf Lorcan in Bauchhöhe. Der Vampir fiel heulend zu Boden, und ehe die anderen reagieren konnten, hatte Far schon die schwere Tür zugeworfen und den Balken vorgeschoben. Fäuste schlugen von innen gegen das Holz, begleitet von ohrenbetäubendem Wutgebrüll. Far ignorierte das Geschrei, rannte stattdessen mit seiner reglosen Last durch den Garten und auf die Straße hinaus. Ohne nach rechts und links zu blicken, hetzte er die Straße entlang. Es würde sicherlich nicht lange dauern, bis ihm die Vampire auf den Fersen waren. Ein hellblauer Lieferwagen kam ihm um eine Ecke entgegen. Far sprang ihm mitten in den Weg und zielte mit der DV8 auf den Fahrer.
„Anhalten!“, schrie er. Mit quietschenden Reifen kam der Ford Transit schlingernd zum Stehen. Der Fahrer starrte Far aus entsetzt aufgerissenen Augen an.
„Tür auf“, befahl der.
„Schnell!“ Tatsächlich glitt die hintere Tür auf. Far schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Mehr eilig als vorsichtig legte er Songlian auf der Rückbank ab und kletterte in den Wagen.
„Ich bin ein Officer der SEED, und ich brauche Ihre Hilfe“, keuchte Far. „Fahren Sie los. Rasch!“
„Können Sie sich ausweisen?“, fragte der Fahrer misstrauisch.
„Scheiße, wenn Sie nicht gleich losfahren, brauchen wir beide nie wieder irgendeinen Ausweis. Geben Sie Vollgas, Mann, dann falle ich Ihnen später auch um den Hals.“ Fars gehetztes Gesicht schien den Ausschlag zu geben.
Der Lieferwagen schoss vorwärts und der plötzliche Ruck brachte Far beinahe aus dem Gleichgewicht. Ohne den Blick von Songlian zu nehmen, fummelte er seinen Ausweis aus der Tasche und hielt ihn in die Richtung des Fahrers. Der warf nur einen kurzen Blick darauf, aber seine Miene wurde sogleich zugänglicher.
„Ist das Finanzamt hinter Ihnen her?“, fragte er mit einem Anflug von Humor.
„Das Finanzamt nicht, aber Vampire“, entgegnete Far und spähte aus dem Fenster.
„Das ist doch das Gleiche.“ Der Fahrer lachte leise.
„Das war kein Witz“, erklärte Far ernst. Der Fahrer warf ihm einen erschrockenen Blick zu und trat das Gas voll durch.
„Oh Scheiße“, entfuhr es ihm erschrocken.
„Ja, so kann man es ausdrücken“, murmelte Far. Er beugte sich über Songlian und musterte ihn besorgt. Wie viel mochte der Vampir aushalten können?
„Wohin kann ich Sie bringen?“
„Erst einmal nur weg hier. Über das Wohin muss ich mir noch Gedanken machen.“
Für einen kurzen Moment nahm der Mann den Blick von der Straße.
„Sie sind also von der New Yorker SEED“, sagte er mit einem neugierigen Blick auf Fars Waffengürtel.
„Aye. Far Baxter. Vielen Dank, dass Sie uns helfen.“
„Sie können mich Peter nennen. Peter Faughten.“
Schweigend fuhren sie weiter, nur Fars Gedanken rasten. Es würde nicht lange dauern, bis sich Lorcan und seine Leute aus dem Keller befreit hatten. Sicherlich würden die Vampire dann zuerst den Weg zum Revier abriegeln. Dorthin konnte er Songlian also erst einmal nicht bringen, denn alleine mit dem schwer verwundeten Partner konnte Far nicht gegen die Vampire ankämpfen. Er musste irgendwo unterschlüpfen und Hilfe ordern. Ihm fiel Phillip ein.
„Peter, ich weiß jetzt, wohin Sie mich bringen könnten.“ Er nannte dem Lieferanten Phillips Adresse. Der programmierte sofort sein Navi mit den entsprechenden Daten.
„Kein Problem. Was ist mit Ihrem Freund, Far? Ist er tot?“
„Nein, aber es fehlt nicht mehr
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