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Blood in mind (German Edition)

Blood in mind (German Edition)

Titel: Blood in mind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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war er erschöpft über seinem halb vollen Becher eingeschlafen.
     
     
    Seit Stunden wartete Far auf Neuigkeiten aus dem Revier. Es kamen aber keine. Er musterte sich im Spiegel seines Badezimmers. Eins seiner Augen war leicht geschwollen und blau angelaufen. Blutergüsse hatte er auch rings um die Handgelenke und über den ganzen Körper verteilt. Seine Nieren waren geprellt und auf der Stirn hatte er eine verkrustete Platzwunde samt einer dicken Beule. Selbst seine Lippen waren aufgeplatzt. Die Schatten einer anstrengenden Nacht lagen unter seinen müden Augen.
    „Mann, Baxter, was siehst du furchtbar aus“, erklärte er seinem Spiegelbild. In der Küche trank er nur eine Tasse Gewürztee, fütterte Mister X, der bereits hungrig vor seinem Napf kauerte, und setzte sich anschließend mit seinem Handy auf die Couch. Seine Gedanken kreisten immer wieder um Songlian. Wo nur konnten ihn die Vampire versteckt haben? Eine Weile starrte er das Handy wie hypnotisierend an.
    „Das bringt doch nichts“, fauchte er ungehalten, sprang wieder auf und ging in Songlians Zimmer. Ein wenig befangen schaute sich Far um. Es war nicht seine Art, ungefragt in die Privatsphäre eines anderen einzudringen. Dennoch durchsuchte er die Sachen des Vampirs sorgfältig, in der Hoffnung auf irgendeine Spur oder einen winzigen Hinweis zu stoßen. Viel persönliche Habe hatte sein neuer Partner nicht. Bis auf die durcheinander gewürfelte Kleidung und die Waffen des Vampirs fand Far lediglich einen blauen Ordner im hintersten Winkel des Kleiderschranks, den er halb neugierig, halb mit schlechtem Gewissen hervorzog. Er erinnerte sich daran, dass Songlian diesen Ordner aus einem Versteck in Phillips Wohnung mitgenommen hatte. Und auch hier lag er verborgen in Songlians Schrank. Gespannt schlug Far den Ordner auf. Zuerst rutschten ihm Fotos mit seinem Gesicht entgegen, die er nicht begreifend anstarrte. Wieso besaß Songlian Bilder von ihm? Er entdeckte weitere Daten: säuberlich recherchierte Berichte über seine Wege, Vorlieben und Gewohnheiten. Fassungslos blickte Far auf Kopien seiner Urkunden, Krankenberichte, Dienstakten und Ausweise. Sein ganzes Leben schien sich in diesem Ordner zu befinden. Der Vampir musste ihn über etliche Monate hinweg beobachtet haben, um eine solche Flut von Informationen über ihn sammeln zu können.
    „Songlian Walker“, knurrte er, als ihm klar wurde, wie genau und präzise der Vampir Erkundigungen über ihn eingeholt hatte. Von wegen, er hätte Far lediglich eine Weile beobachtet.
    „Darüber werden wir bestimmt ein Wörtchen zu reden haben.“
    Einen Hinweis auf den derzeitigen Aufenthalt des Vampirs hatte er jedoch immer noch nicht. Ungeduldig rief er im Revier an, erhielt aber auch dort keine Neuigkeiten. Stattdessen versuchte ihn Cooper erfolglos zu beruhigen und ermahnte ihn erneut, zu Hause zu bleiben und abzuwarten.
     
     
    Nach einer weiteren schlaflosen Nacht und mehreren erfolglosen Anrufen bei der SEED, beschloss Far kurzerhand aktiv zu werden. Er setzte sich an seinen Küchentisch und begann auf einen Zettel alles von dieser verhängnisvollen Nacht zu notieren, was ihm in Erinnerung geblieben war. Bis zu dem Zeitpunkt hin, als Bhreac ihn über das Brückengeländer geworfen hatte.
    „Halt! Nicht Bhreac! Das war dieser andere Vampir.“ Far sprang auf.
    „Lucas! Zum Teufel, Bhreac hat ihn mit Lucas angesprochen.“ Und genau diesen Namen hatte Songlian bei Southly & Lorenz genannt. Far hastete zu seinem Computer und schaltete ihn ein. Kurz darauf hatte er sich in die Vampirkartei des Departments eingeloggt und versuchte sich an den Nachnamen des geheimnisvollen Lucas zu erinnern.
    Winter, fiel ihm nach einer Weile ein. Er gab den Namen in die Suchmaske ein und drückte auf Enter. Das Foto eines Mannes mit einem militärischen Haarschnitt erschien auf dem Bildschirm. Far erkannte in ihm einen der Vampire aus dem Sprinter wieder. Aus der Datei ergab sich nur eine vage Verknüpfung zu den Daten von Songlians älterem Bruder Lorcan. Far schaltete den Rechner aus. Endlich konnte er etwas unternehmen. Vorsorglich holte sich Far seinen Waffengürtel und legte ihn um seine Hüften. Nun zog er eine längere, schmal geschnittene Jacke darüber, steckte sein neues Handy ein und hielt auf der Straße ein Taxi an. Seine Fahrzeuge waren mit einem Peilsender versehen, daher ließ er sie lieber in der Tiefgarage. Immerhin hatte er den Befehl zu Hause zu bleiben und er hielt es durchaus für möglich, dass

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