Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood in mind (German Edition)

Blood in mind (German Edition)

Titel: Blood in mind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
Vom Netzwerk:
füttere diesen pelzigen Fresssack, der da an der Tür bereits auf seine Mahlzeit wartet.“ Die letzten Worte richteten sich an Mister X, der leise maunzend an der Tür lauerte. Far schaute Songlians nackter Kehrseite hinterher, als der Vampir völlig unbefangen in die Küche ging. Dann hob er die Bettdecke und spähte an sich hinab.
    „Mist“, murmelte er. Und noch einmal: „Mist!“
    Es war ja nicht zu fassen, dass allein Songlians nackter Arsch eine solche Reaktion auslöste. Far flüchtete ins Badezimmer, ehe Songlian seinen Zustand bemerken konnte. Kalt duschen schien zu einer unschönen Gewohnheit zu werden. Fertig angezogen nahm er dann in der Küche seinen Tee entgegen. Songlian hatte sich inzwischen einen Morgenmantel locker übergeworfen und bereits Toast und Eier für Far fertig. Auch der Kater arbeitete sich gerade durch sein Frühstück.
    „Song, du musst mich aber nicht ständig bekochen“, murmelte Far.
    „Das hast du mir in den letzten Wochen mindestens hundert Mal gesagt. Schmeckt es dir nicht?“
    „Doch. Aber ich komme mir dabei vor, als würde ich dich ausnutzen.“
    „Keine Sorge, das tust du nicht. Es macht mir Spaß. Und du ertränkst alles in Ketchup. Ich habe genau gesehen, was du neulich mit dieser widerlichen Tiefkühlpizza angestellt hast. Da fallen einem wirklich die Fangzähne raus.“
    „Heißt das, dass Ketchup wirksamer ist als Knoblauch?“, fragte Far zwischen zwei Bissen Toast.
    Grinsend drehte sich Songlian zu ihm um. „Hast du gerade einen Witz gemacht, Baxter?“
    Far schnippte einen Brotkrümel in seine Richtung.
    „Sagst du nun wirklich diesen Wohnungskauf ab, oder hast du es dir anders überlegt?“, fragte Far wie beiläufig.
    „Na ja …“ Songlian zögerte, sodass Far sofort erschrocken nachhakte: „Song?“
    „Also, Far, wenn du mich nun so direkt darauf ansprichst, dann …“
    „Songlian!“
    „… bleibe ich wohl. Dein kuscheliges Bett hat mich schlicht überzeugt.“ Songlian grinste.
    Far warf mit einer Scheibe Toast nach ihm und traf ihn mitten im Gesicht. Songlian wischte sich Butter und Krümel von der Wange.
    „Wie gemein, mich so zappeln zu lassen“, knurrte Far.
    „Ich werde nachher meinen Anwalt anrufen und ihm klarmachen, dass sein wankelmütiger Mandant sich gegen einen Kauf entschieden hat. Ich muss ohnehin noch einige andere Geschäfte mit ihm bereden.“
    „Du solltest dich lieber noch ausruhen, Song. Gib deinem Körper doch eine Chance zu heilen.“ Dem Gesicht des Vampirs konnte Far entnehmen, dass er sich wie eine Krankenschwester aufführte.
    „Es geht doch bereits einigermaßen. Sicherlich kann ich nächste Woche in den Dienst zurück“, sagte Songlian zuversichtlich.
    „Joey, Coop und Jon fragen bereits die ganze Zeit nach dir.“
    „Sie werden nach dir fragen, wenn du nicht bald losfährst. Wie immer bist du spät dran, Baxter.“
    Derartig ermahnt beendete Far rasch sein Frühstück, schnappte sich seine Wagenschlüssel und den Waffengürtel.
    „Bis später“, verabschiedete er sich.
    „Tschüss, Schatz. Viel Spaß“, flötete ihm Songlian mädchenhaft hinterher.
    Langsam kehrte Far zur Küchentür zurück. „Song, nenn mich bloß nicht Schatz.“
     
     
    Ohne Far war es seltsam still in der Wohnung. Weil dessen CD-Sammlung außer Nightdust , Totenwirker und Gefallene Engel keine ansprechende Unterhaltung in Songlians Sinne anbot, lud er sich ein paar MP3-Dateien aus dem Internet herunter. Nach einer Weile rieselten die berauschenden Klänge von Wagners Tristan und Isolde durch die Zimmer.
    „Es geht doch nichts über die alten Meister“, sagte der Vampir zufrieden. Er hatte sich bereits Fars Metalbands aussetzen müssen und hätte sich nicht gewundert, wenn man mit dieser Musik auch Feinde in die Flucht schlagen konnte. Ein Wunder, dass er noch Nachbarn hatte. Er stellte die Musik ein wenig leiser und rief seinen Anwalt an.
    „Mr. Bellington, was die Wohnung angeht, habe ich meine Meinung geändert. Ich werde weiterhin bei meinem Partner wohnen bleiben. Es wäre nett, wenn Sie dem Verkäufer die Unterlagen zurückschicken würden“, sagte er zu dem einzigen Mann, der nahezu alles über ihn wusste. Er sprach etwa eine halbe Stunde mit seinem Anwalt, und als er fertig war, ging Tristan und Isolde in den zweiten Aufzug.
    „O sink hernieder, Nacht der Liebe,
    gib Vergessen, dass ich lebe;
    nimm mich auf in deinen Schoß,
    löse von der Welt mich los!
    So stürben wir, um ungetrennt –
    Ewig einig, ohne

Weitere Kostenlose Bücher