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Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Portals erhoben sich schon um uns herum. Plötzlich riss mir Rose das Messer aus der Hand und drückte es Deacon an die Kehle. »Du legst mich nicht aufs Kreuz!«, warnte Johnson.
    Ich nickte, hoffte, in dem Punkt würde er sich gewaltig täuschen, und brüllte, so laut ich nur konnte, nach Kiera.
    Endlich rannte sie los. Fünf lange Tentakel durchbrachen den Fußboden.
    »Kiera!«, schrie ich. »Schnell!« Sie war fast da. Ich streckte den Arm aus, meine Finger umschlossen ihre Hand. Ein Tentakel legte sich schon um ihr Bein. »Zieh!«, rief ich Zane zu, aber da hatte er mich bereits um die Taille gepackt. Er zog mit aller Kraft, und dann - endlich - waren wir alle im Portal. Penemue blieb zurück, und wir rasten durch die Schwärze.
    Ich konnte es kaum glauben, aber ich hatte es geschafft. Und als wir auf dem glatten Glasboden des Tempels landeten, war ich noch mehr fasziniert. Nachdem in meinem neuen Leben als Alice Purdue bisher praktisch alles schiefgelaufen war, hatte endlich einmal etwas geklappt.
    Erstaunlich.
    Ich hob den Blick. Zane war schon auf den Vorhang aus Wasser zugegangen. Er streckte den Arm aus, und die Stimme dröhnte erneut los. »Gibst du dein Leben aus freien Stücken hin?«
    Zane wandte sich um. Mir stockte der Atem aus Angst, die Furcht könnte ihn im letzten Moment übermannt haben.
    Im Tempel bildeten sich Luftwirbel, die sich erst langsam drehten, dann aber immer schneller wurden. Ein kleiner Zyklon bildete sich.
    Penemue.
    Ich fürchtete, der Dämon könnte auftauchen, ehe Zane das Gefäß erreichte. Oder dass Zane einen Rückzieher machte und sich für das Leben entschied.
    Er schloss die Augen. Ein Augenblick verstrich, dann ein weiterer. Und mit jeder Sekunde wuchs die Windhose an, und meine Angst weitete sich aus.
    »Auf Wiedersehen, ma cherie!«, sagte Zane. Dann durchschritt er die Wand aus Wasser und ward nicht mehr gesehen.

27
     
    Die Wasserwand verschwand, zurück blieb das Gefäß. Am anderen Ende des Raums waren immer noch Luftwirbel zu sehen. Penemue versuchte, uns in den Tempel zu folgen. Ich beachtete die Windhose nicht weiter, war ganz auf das Gefäß konzentriert.
    Ich lief hin und schnappte es mir. Rose kam näher, um sich das Ding anzusehen. Dann blähte sie die Nasenflügel.
    »Das ist nicht der Schlüssel«, fauchte sie, und fast im gleichen Moment warf Deacon sich nach hinten und zertrümmerte ihr mit dem Hinterkopf die Nase. Ich zuckte zusammen, als ich das Nasenbein splittern hörte.
    Mühsam hielt ich still. Das war nicht meine Schwester. Und in wenigen Minuten würde es nicht einmal mehr ihr Körper sein.
    »Du verlogene kleine Fotze!«, schrie Johnson. Jetzt hing alles von Deacon ab. Von dämonischer Essenz, die auf etwas einstürzte, in dem sie nichts zu suchen hatte. Von Dämonen, die um die Vorherrschaft in Körpern kämpften, die von all der Energie viel zu schnell verbraucht wurden.
    Jetzt ging es darum, Rose’ Seele aus ihrem Körper zu drängen und sie sicher in dem Gefäß einzufangen.
    Ich musste ihm trauen. In dieser Lage blieb mir nichts anderes übrig, als Deacon zu vertrauen, denn er hatte es als Einziger in der Hand, Rose in Sicherheit zu bringen.
    Deacon wurde von einem unheimlichen gelben Glühen umlodert. Mir fiel wieder ein, was er mir dazu gesagt hatte: Bevor er in Johnsons Körper springen konnte, musste er seinen eigenen mit einem Schutzschirm sichern. Wenn alles gut gehen sollte, durfte keine leere Hülle vorhanden sein, in die Johnson seine Essenz pumpen konnte.
    Soweit ich das beurteilen konnte, wusste Johnson haargenau, was dieses Glühen bedeutete. Er sah mich an. In seinen Augen entdeckte ich einen Anflug von Angst. Ich genoss das, weidete mich an seiner Furcht und spürte schon den Triumph des Siegs.
    Was nicht lange anhielt, denn schnell wurde klar, dass Johnson keine leichte Beute werden würde.
    Und wenn er schon ins Gras beißen musste, dann würde er auf alle Fälle versuchen, mich mitzunehmen. Als Beweis für meine These schoss er auf mich zu, das Messer auf mein Herz gerichtet.
    »Nein!« Kiera stürmte vorwärts und stieß mich zur Seite. Johnsons Messer drang ihr tief in den Leib, und sie schrie vor Schmerz und Wut so laut auf, dass es durch den Raum hallte. Johnson hatte das Messer bereits wieder herausgezogen und drehte sich zu mir. Einen Moment lang war ich wie erstarrt, völlig aufgelöst von dem Anblick, wie meine Schwester mit einem Messer auf mich losging.
    Er holte aus, das Bild verblasste und wurde abgelöst von

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