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Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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ins Dunkel abtauchen musste, aber zu sehen, wie er sich Gabriel in den Weg stellte, um mich außer Gefahr zu bringen, ließ mein Herz freudig höher schlagen.
    Und Deacon stellte sich ihm ordentlich in den Weg. Gabriels tätowiertes Gesicht platzte fast vor Wut. Er streckte die Arme aus, um das, was auch immer Deacon da mit ihm anstellte, abzuwehren.
    Deacon arbeitete hart, das kann ich euch sagen. Er war immer noch der Mann, den ich kannte, aber der Kraftaufwand forderte seinen Tribut. Haut und Knochen hatten sich verschoben, sein Fleisch hatte die Farbe gewechselt. Es war keine Metamorphose wie bei Clarence, aber da lief irgendein dämonischer Zauber ab.
    Das war mir momentan allerdings egal. Sollte er sich ruhig in einen Dämon verwandeln. Hauptsache, ich blieb hier fest verankert.
    »Trottel!«, zischte Gabriel. »Erkennst du nicht, dass du alles zerstörst, wonach du gestrebt hast?«
    »Ich tue nichts weiter, als eine Unschuldige retten«, entgegnete Deacon. »Keinen Dämon, der die Erde zerstören, sondern eine Frau, die sie retten wird.«
    »Dein Urteilsvermögen ist getrübt.«
    »So getrübt auch wieder nicht.«
    »Wonach hast du gesucht, Deacon Camphire? War es Erlösung? Ich glaube schon.«
    Ärger flackerte in Deacons Gesicht auf, aber er fiel nicht darauf herein und gab keine Antwort. Er blieb still und wartete ab.
    »Alles, wofür du gearbeitet hast, ist vernichtet«, fing Gabriel wieder an.
    »Verspotte mich nicht mit dem, was deinesgleichen mir verweigert hat!«, sagte Deacon bitter.
    »Aber können deine Taten dir nicht auch jetzt noch Erlösung bringen? Kann das, was du heute tust, in Verbindung mit deinen früheren Taten dir nicht immer noch das einbringen, was du begehrst?«
    Deacon sah zu Gabriel auf, und diesmal sah ich, zu meinem Entsetzen, Interesse in seinen Augen.
    »Du hast von Penemue das dritte Relikt gestohlen und so gut versteckt, dass es bis heute nicht entdeckt worden ist. Dafür hat man dich gefoltert, in die Grube geworfen und als Tri- Jal gebrandmarkt. Soll all diese Qual vergeblich gewesen sein?«
    »Ich habe meine Wahl getroffen«, antwortete Deacon, aber er biss die Zähne dabei zusammen.
    »Tatsächlich? Du wolltest die beiden anderen Relikte aufspüren. Wolltest sie finden, um sie zu zerstören. Wolltest einmal mehr Penemue hintergehen und den Mächten des Guten dienen.«
    »Ich habe versagt«, murmelte Deacon.
    Ich fingerte schon an der Halskette samt Edelstein herum. Jetzt verstand ich, woher er gewusst hatte, dass die Grotten in China waren, und wieso er mich vor dem Säurefluss hatte warnen können. Er war schon einmal dort gewesen und wusste, was uns erwartete. Nur hatte er damals nicht gewusst, wie er die Schatulle aus dem Säurewasser holen konnte. Dafür hatte er mein Blut gebraucht.
    »Du wolltest die Pforte verschließen. Wolltest dir einen Platz im Himmel verdienen und die schreckliche Last deiner früheren Missetaten abschütteln. Das ist dir jedoch misslungen«, fuhr Gabriel fort. »Wegen dieser Frau an deiner Seite ist dir das misslungen.«
    »Es ist noch nicht zu spät«, widersprach Deacon. »Wir werden die Pforte noch rechtzeitig verschließen.«
    »Wir?«, fragte Gabriel. »Diese Frau, die die Dunkelheit begehrt? Die von ihren Verlockungen so fasziniert ist? Von der Macht, die sie ihr bieten kann?«
    Deacon warf mir einen schnellen Blick zu. Wie gern hätte ich den Kopf geschüttelt, um alles abzustreiten, aber ich konnte nicht. Denn alles, was Gabriel gesagt hatte, traf zu. Und wenn Deacon mich am Leben ließ, würde er ein größeres Wagnis eingehen als jemals zuvor.
    »Ich werde sie verschließen«, sagte er endlich. »Ich habe es gesehen. Und Lily wird mir dabei helfen.«
    »Visionen sind eine knifflige Sache«, erwiderte Gabriel. »Aber alles in allem zweifle ich dein Wort nicht an. Lily wird die Pforte verschließen. Und um deine Erlösung zu erlangen, musst du nichts weiter tun, als dich zu entscheiden.«
    Deacon schüttelte den Kopf. Er verstand eindeutig genauso wenig wie ich, was Gabriel damit meinte.
    »Lily ist der Schlüssel«, fuhr der fort.
    Meine Knie gaben nach. Ich? Obwohl, wenn ich so darüber nachdachte, kam es mir durchaus logisch vor - die Kehrseite der Prophezeiung und so weiter. Und das wäre auch die Erklärung dafür, warum ich den Schlüssel nicht auf meinem Arm finden konnte, selbst mit der richtigen Beschwörungsformel.
    »Nein.« Langsam schüttelte Deacon den Kopf.
    »Doch. Sie ist es - ihr Fleisch, ihr Blut -, die alle Pforten

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