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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Schulküche ein, bevor er seine Mahlzeit beendet hatte. Da Fergus Jackson ihn nicht wecken wollte, legte er ihm eine alte Decke aus seinem Arbeitszimmer um und ließ ihn schlafen.
    Als Max sich freiwillig zu der Dartmoor-Übung gemeldet hatte, weil ein älterer Junge wegen einer Verletzung abgesprungen war, hatte der Direktor es erleichtert zur Kenntnis genommen, denn Max war in letzter Zeit oft unruhig, aufbrausend und schlecht gelaunt gewesen.
    M r Jackson wusste, dass dies bei Teenagern nichts Ungewöhnliches war. Immer wieder sagte er seinen Schülern, man müsse erst in seine Haut hineinwachsen , aber hier lag die Sache anders. Max trug eine schwere Last auf seinen Schultern und sprach mit niemandem darüber. Vermutlich ging es dabei um seinen kranken Vater.
    Sayid und Max hielten zusammen wie Pech und Schwefel. M r Jackson hatte aber auch aus Sayid nichts herausbekommen, was Max’ Verhalten erklären konnte. Er nahm an, dass Max nicht einmal seinem engsten Freund erzählt hatte, was ihn so sehr bedrückte.
    »Ellbogen runter vom Tisch, Sumpfratte!« Jemand trat gegen den Stuhl und Max krachte auf den Fußboden. Er rollte sich instinktiv zusammen, schützte seinen Kopf und stand schnell wieder auf den Beinen. Baskins!
    Der ältere Junge grinste. Das Gleiche hätte er auch mit seinem besten Kumpel Hoggart gemacht, wenn der am Küchentisch geschlafen hätte.
    Doch Hoggarts Eltern hatten ihren Sohn gegen dessen Proteste in einen langweiligen Urlaub mitgeschleppt, an einen Strand irgendwo im Ausland, wo man nichts, aber auch gar nichts unternehmen konnte. Baskins war es gelungen, sich einem ähnlichen Schicksal zu entziehen. Er verbrachte die Ferien lieber in der Dartmoor High, denn hier waren immerhin noch genügend Jungen, um sieben gegen sieben Fußball spielen zu können.
    »Hat deine Mutter dir keine Tischmanieren beigebracht, Sumpfratte?«, stichelte Baskins, während er den Kühlschrank nach etwas Essbarem durchwühlte.
    Manchmal macht man den Mund auf, ohne vorher nachzudenken. Baskins konnte ihm gerade noch einen entschuldigenden Blick zuwerfen, bevor Max ihm einen so heftigen Stoß versetzte, dass er durch die halbe Küche flog. Töpfe klapperten, die große Milchkanne auf dem Tisch kam nicht gegen die Schwerkraft an und fiel scheppernd auf die Steinfliesen. Ein Stuhl zersplitterte.
    Max setzte sich rittlings auf Baskins Brust und drehte den Kragen seines Rugbyhemds mit beiden Händen zusammen, bis seinem Opfer die Luft wegblieb.
    Baskins war stärker als Max, aber er konnte sich nicht befreien. Ihm tanzten schon Sterne vor den Augen. Gleich würde er ohnmächtig werden. Er verschluckte sich an seinem Speichel und seine Augen traten hervor. Mit der Faust traf er Max am Kopf, doch es half nichts.
    Max wollte ihn umbringen!
    Fergus Jackson stürzte in die Küche und packte Max an einem Arm, während M r Roberts, der Rugbytrainer, den anderen nahm.
    »Max! Das reicht! Lass los, Max!«, schrie M r Jackson.
    Im ersten Moment schafften sie es nicht, seinen Griff zu lockern, und in diesen Sekundenbruchteilen warf Max ihm einen Blick zu, der den Rektor erschaudern ließ. Etwas anderes als Wut funkelte in Max’ Auge n – es war der Blick eines Tieres, das in eine Falle geraten war und um sein Leben kämpfte.
    Dann aber drangen M r Jacksons Schreie zu ihm durch und Max ließ los. Jetzt konnten sie ihn von dem keuchenden Jungen wegziehen.
    Max duckte sich, bereit zum Angriff. Jackson bekam es mit der Angst zu tun. So außer sich hatte er Max noch nie erlebt. Keiner rührte sich. Dann schob sich M r Roberts zwischen Max und Baskins und hob warnend die Hand.
    »Es reicht!«, brüllte er.
    »Max«, sagte M r Jackson etwas gefasster. »Ist ja gut, Junge. Ist ja schon gut.«
    Sie sahen, wie Max sich beruhigte, als würde er aus einem Trancezustand erwachen. Er nickte.
    »Entschuldige, Baskins«, sagte er gehorsam, aber der Blick, den er Baskins zuwarf, als er aus der Küche ging, ließ keinen Zweifel daran, dass der Kampf gerade noch rechtzeitig beendet worden war.
    »Was hast du zu ihm gesagt?«, fragte Jackson.
    »Na ja, ich hab ihn angestupst, um ihn zu wecken, und ihn gefragt, ob seine Mutter ihm keine Tischmanieren beigebracht hat.« Er verzog das Gesicht. »Das mit seiner Mutter hatte ich vergessen.«
    Max ging neben M r Jackson den Flur hinunter. Eigentlich hatte er keine Lust, ihn um Entschuldigung zu bitten, aber die Erziehung seiner Eltern und sein Schamgefühl ließen ihm keine Wahl. Sein Dad hatte immer

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