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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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gesagt, nur hirnlose Rabauken würden jemanden ohne Grund angreifen. Max schien im Recht zu sein, weil Baskins seine Mum beleidigt hatte, doch er wusste, dass er völlig überreagiert hatte. Außerdem wollte er Fergus Jackson nicht enttäuschen.
    »Entschuldigung angenommen«, sagte M r Jackson. »Möchtest du darüber reden?«
    »Lieber nicht, Sir.«
    »Na schön. Aber du weißt, du kannst damit jederzeit zu mir kommen.«
    Max nickte.
    M r Jackson nahm seinen Mantel von einem Kleiderhaken. »Komm, lass uns an die frische Luft gehen!«
    Max schlüpfte in seine Regenjacke und folgte M r Jackson, der bereits die Seitentür aufhielt, die auf den gepflasterten Hof hinter der Schule führte. Es war schneidend kalt, aber wenigstens boten die Nebengebäude ein wenig Schutz vor dem Wind.
    »Ich möchte dir etwas erzählen, Max, und ich wollte nicht, dass uns jemand dabei stört.«
    Max wartete. An M r Jacksons Gesicht war abzulesen, dass er schlechte Neuigkeiten für ihn hatte. »Vor ein paar Tagen ist einer unserer ehemaligen Schüler gestorben. Sein Name war Danny Maguire.«
    Max gab sich ahnungslos. »Das ist ja schrecklich, Sir.«
    Jackson berichtete von dem Besuch der falschen MI5-Agenten und fragte Max, ob er in Schwierigkeiten sei. Ob er irgendetwas von Drogengeschäften wisse. Max beantwortete alle Fragen mit Nein. Er konnte seinem Direx nicht die Wahrheit sagen, denn er hatte Angst, damit seine Nachforschungen über den Tod seiner Mutter zu behindern.
    »Und du hast keine Post von Danny bekommen?«
    »Was denn für Post, Sir?«, fragte Max in der Hoffnung, Jackson wüsste mehr darüber.
    »Keine Ahnung. Ich werde auf jeden Fall mit der Polizei sprechen, also denk gut nach, ob du uns vielleicht nicht doch etwas über diese beiden Männer sagen kannst. Versteh mich bitte nicht falsch, aber ich möchte, dass du die Schule in den nächsten zwei Wochen nicht verlässt.«
    »Wie ein Gefangener?«
    »Nur, bis ich einige Antworten habe. Mir ist klar, dass dein Leben nicht so ist, wie du es dir wünschst, aber hier hast du gute Freunde. Und die Lehrer, mich eingeschlossen, halten große Stücke auf dich. Das weißt du.«
    Max nickte. Es war nicht zu bestreiten, dass die Dartmoor High sein neues Zuhause geworden war. Ein anderes hatte er schließlich nicht.
    M r Jackson legte ihm väterlich einen Arm auf die Schulter. »Würdest du gern mit deinem Dad telefonieren, falls ich das arrangieren kann?«
    Der Junge vergötterte seinen Vater, doch zu M r Jacksons Überraschung schien er kurz zu zögern.
    »Ja, Sir. Vielen Dank.« Max wusste, dass er bald mit seinem Dad sprechen musst e – nicht nur sprechen, er musste ihn treffe n –, aber er hatte Angst davor.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann, Max. Du kannst jetzt gehen.«
    Max’ Dad lebte derzeit in einem Sanatorium, weil ein Irrer ihn in Afrika mit einer Psychodroge gefoltert hatte. Schon bei dem Gedanken, ihn zur Rede stellen zu müssen, spürte Max ein flaues Gefühl im Magen. Sein Vater war für ihn zu einem Fremden geworden, der seinen eigenen Sohn nur noch in seltenen Momenten erkannte. Max würde ihn auffordern, die Wahrheit aus seinem Gedächtnis auszugraben, so wie ein Feuerwehrmann in den Trümmern nach einem verschütteten Opfer sucht. Max musste unbedingt alles über den Tod seiner Mutter erfahren.
    Er ließ M r Jackson allein auf dem Hof zurück. Offenbar war der Direktor tief in Gedanken versunken, die Kälte schien ihm nichts auszumachen.
    Max betrat den Gemeinschaftsraum der Adler. Einige Jungen spielten gerade ein Computerspiel. Er hörte das elektronische Rattern von Waffen und die Jubelschreie, wenn sie ihr Opfer getötet hatten. Wie unwirklich das alles war. Nach dem, was Max in der Vergangenheit erlebt hatt e – echte Gewalt, ein paar Leute hatten ihn umbringen wolle n –, hatte er keine Lust mehr auf solche Spiele.
    Die Jungen hatten das bemerkt, aber sie dachten sich nichts weiter dabei. Außer Sayid. Er und Max hatten etwas gemeinsam. Beide waren vor scharfer Munition geflohen, hatten um ihr Leben gekämpft und einen geliebten Menschen verloren. Max durchquerte den Raum und ging zu Sayid, der mit einem Buch auf dem Fensterbrett saß und in die bleiernen Wolken starrte, die sich über die Landschaft gesenkt hatten. Die Wettervorhersage hatte Schnee angekündigt.
    »Hallo«, sagte Max leise und zwängte sich auf den schmalen Platz neben ihm.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Sayid.
    »Ja. Ich bin nur ein bisschen geschlaucht. Das war alles ganz schön

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