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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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ausländischer Akzent. Ein Brite aus dem Südosten Englands.
    »Tatsächlich? Nun, vielleicht sollten wir in mein Arbeitszimmer gehen«, sagte M r Jackson. Er trat zur Seite und deutete in den Korridor, der links von der Treppe abging. Zwei Jungen polterten die Stufen herunter. M r Jackson rief ihnen zu: »Jungs! Kommt mal her!«
    Folgsam gingen sie zu ihm.
    »Dass ihr in den Ferien hier seid, gibt euch noch lange nicht das Recht, euch wie zu Hause zu benehmen.« M r Jackson legte einem der Jungen eine Hand auf die Schulter und drehte ihn zu den beiden Männern herum. »Morris, bring die Herren in mein Arbeitszimmer und leg gleich noch ein Holzscheit in den Kamin.«
    M r Jackson bat die Männer lächelnd um Verzeihung. »Ich muss noch ein Wörtchen mit ihm hier reden. Morris zeigt Ihnen den Weg, ich komme sofort nach. Na wird’s bald, Morris?«
    Die Männer waren zwar überrascht, doch sie sahen keinen Grund, misstrauisch zu werden. Während sie Morris folgten, hörten sie M r Jackson mit dem anderen Jungen schimpfen.
    »Ich habe dir schon so oft gesagt, dass ich dieses Benehmen nicht dulde. Wenn du dich nicht änderst, werde ich mit deiner Mutter reden!«
    Eine schwere Tür fiel hinter den Männern zu, als Morris sie weiter den Gang entlangführte. Sogleich senkte M r Jackson seine Stimme und packte Sayid bei den Schultern.
    »Sayid, hör mir zu! Ich möchte, dass du mich in zwei Minuten aus dem Krankenzimmer anrufst. Sag, jemand hat sich geschnitten und die Krankenschwester will, dass ich mir das ansehe. Verstanden?«
    Sayid nickte.
    »Ich werde das Telefon auf Laut stellen, damit sie das hören können. Danach gehst du in den Postraum und siehst nach, ob etwas für Max gekommen ist. Falls ja, musst du es verstecken! Wir treffen uns dann vor dem Lehrerzimmer.« M r Jackson wandte sich von ihm ab und schritt eilig davon.
    Sayid war klar, dass der Direktor einen sehr guten Grund haben musste, so etwas Seltsames von ihm zu verlangen. Hier stimmte etwas nicht und Max, sein bester Freund, steckte mal wieder in Schwierigkeiten.
    Die Strahlen zahlreicher Taschenlampen zerschnitten die Dunkelheit des Moors. Soldaten waren hinter Max her. Bei dem heftigen Sturm und Regen standen die Chancen gar nicht so schlecht, unbemerkt zu entkommen, aber er hielt es für klüger, sich absolut still zu verhalten. Die Männer waren in der Dunkelheit kaum zu erkennen, denn ihre Tarnanzüge verschwammen mit der Umgebung. Sie kamen ihm immer näher.
    Max beobachtete sie schon eine ganze Weile, seit sie einen Kilometer entfernt in breiter Front losgezogen waren. Inzwischen hatten sie das Suchgebiet auf einen Halbkreis von zweihundert Metern Durchmesser verkleinert. Das Netz zog sich zu.
    Max zitterte. Für ein heißes Getränk hätte er alles gegeben. Das würde ihm neue Kräfte verleihen, die Krämpfe in seinen schmerzenden Muskeln lindern und ihm Mut einflößen. Er hatte in den letzten zwei Tagen nur sehr wenig geschlafen und war immer auf der Hut geblieben. In dem Wissen, dass andere bereits geschnappt worden waren, hatte Max sich, stets auf Deckung bedacht, durch Stechginster, Heidekraut und Matsch geschlagen und sich dabei an die Tipps gehalten, die sein Vater ihm im Laufe der Jahre gegeben hatte.
    Bleib dicht am Boden. Kein Feuer, kein Licht. Der winzigste Lichtfleck ist meilenweit zu sehen. Wenn du dich in einem Dornengestrüpp oder einem schmutzigen, stinkenden Winkel verkriechst, wird man dich nicht so leicht finden.
    Ein Dornengestrüpp hatte Max zwar nicht entdeckt, dafür aber gleich in der ersten Nacht einen Schafpferch im Hochmoor. Dort oben war es bitterkalt, der eisige Nordwestwind fegte vom Meer her übers Land. Der kleine, an einer Seite von einem Mäuerchen geschützte Unterstand war aus der Ferne praktisch unsichtbar. Max hatte ein Ende einer Regenplane auf der Mauer mit Steinen beschwert und das andere Ende auf dem Erdboden festgemacht. Darunter hatte er eine zweite Plane ausgelegt und war dann mitsamt seinem Schlafsack in dieses primitive Zelt gekrochen. Es stank entsetzlich nach Schafmist, aber das hatte auch sein Gutes: Der Gestank überdeckte Max’ Körpergeruch, der die Suchhunde der Soldaten womöglich auf seine Spur gebracht hätte.
    Max hatte seit seiner Flucht vom Lastwagen der Armee, mit der alles begonnen hatte, nichts Warmes zu sich genommen, nur Trockenobst, Wasser und Berg-Platterbsen. Um seinen beißenden Hunger in Schach halten zu können, hatte er an einer schattigen, mit Moos und Heidekraut bedeckten

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