Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
Vom Netzwerk:
Rolle. Das einzig Entscheidende ist, dass nichts zurückbleibt, was irgendwie zu mir zurückführen könnte.«
    Victor nickte. »Und? Worauf wartest du?«
    Hart zuckte mit den Schultern. »Ich dachte, wir könnten zuerst noch ein bisschen reden.«
    »Worüber?«
    »Über dich, zum Beispiel. Ich weiß, dass du nicht Kooi bist. Ich weiß, dass du das Häuschen hier unter falschem Namen gekauft hast. Ich weiß, dass du auf deinen Reisen mehrere Reisepässe benutzt. Aber ich weiß nicht, wer du bist. Wie heißt du, Kleiner?«
    »Das werde ich immer wieder gefragt.«
    »Also los, verrat es mir. In wenigen Minuten ist es sowieso vollkommen egal.«
    Victors Lippen blieben geschlossen.
    »Wie du willst. Ich dachte, wir könnten das Ganze vielleicht halbwegs freundschaftlich zu Ende bringen. Du weißt ja, dass das nichts Persönliches ist. Ich mag dich. Du erinnerst mich an mich selbst, obwohl … das, was du da abgezogen hast, das hätte wahrscheinlich nicht einmal ich geschafft. Du hast uns ganz locker an der Nase rumgeführt, stimmt’s?«
    »Es war alles andere als locker.«
    »Du kannst das Kompliment ruhig annehmen. Es tut nicht weh.« Hart stieß den Atem aus. »Dein Häuschen gefällt mir, Compadre. Liegt schön abgeschieden. Unabhängig. Vielleicht behalte ich es ja.«
    »Du kannst es gerne haben, aber ich habe jetzt wirklich keine Zeit mehr, um noch länger zu plaudern.«
    »Aber klar hast du das. Du hast so viel Zeit, wie ich dir gebe.«
    »Das meine ich nicht.« Er blickte nach links. »Es dauert nicht mehr lange, bis wir bewusstlos werden.«
    Hart folgte seinem Blick, nur kurz, damit er Victor nicht länger als einen Sekundenbruchteil aus den Augen lassen musste. Aber er musste noch einmal hinschauen und dann noch einmal, bis er begriffen hatte, was er da sah.
    An der Wand stand ein normaler Gasboiler. Aus dem unteren Teil ragten Rohrleitungen hervor, die hinter der Küchentheke verschwanden und zu einer großen Gasflasche mit über hundert Kilogramm Fassungsvermögen im Freien hinter der Hütte führten. Die Leitungen bestanden aus verschraubten Kupferrohren. Und auf der Küchentheke lagen zwei Schrauben, daneben ein kurzes Rohrstück. Auf dem Fenstersims darüber stand eine Basilikumpflanze. Ihre Blätter zitterten sanft in einem leisen Luftzug.
    »Naturgas«, erläuterte Victor. »Direkt aus der Erde. Es sammelt sich in einem Behälter, der wiederum den Boiler und den Generator versorgt. Einer der Gründe, dass ich mir das hier ausgesucht habe. Abgelegen. Und, wie du gesagt hast, unabhängig.«
    »Ich rieche nichts.«
    »Das ist ja das Interessante am Naturgas. Es riecht nicht. Gas riecht nur deshalb, weil ihm ein Duftstoff beigemischt wird, damit man ein Leck sofort bemerkt. Damit man sich nicht selbst in die Luft jagt, wenn man den Ofen anzündet.« Victor starrte Hart direkt in die Augen. »Oder wenn man eine Pistole abfeuert.«
    »Du bluffst.«
    »Wenn du mir nicht glaubst, dann warte einfach noch ein paar Minuten ab, bis dir ein bisschen schummerig wird. Mir ist schon ein kleines bisschen schwindelig. Und dir auch, stimmt’s?«
    »Du bluffst«, wiederholte Hart. »Du würdest ja auch dabei draufgehen.«
    Victor neigte den Kopf zur Seite. »Du hast Koois Familie aufgestöbert. Also war klar, dass du auch mich finden würdest. Und ebenso klar war, dass du so einen Unsicherheitsfaktor niemals dulden würdest. Wenn ich also so oder so sterben muss, dann kann ich dich auch gleich mitnehmen.«
    Hart sagte keinen Ton.
    »Also los, drück ab und schick uns beide in die Hölle.«
    Hart schwieg weiter.
    »Oder warte einfach so lange, bis mehr Gas als Sauerstoff in der Luft ist. Du stehst näher an der Lücke als ich, falls dir das noch nicht aufgefallen ist. Vielleicht fällst du zuerst um, und ich kann davonkriechen.« Victor lächelte.
    Hart lächelte ebenfalls. »Ich glaube nicht, dass mir das gefallen würde.« Er hörte auf zu lächeln. »Aber du denkst nicht weit genug voraus.« Er machte noch einen Schritt und legte seine Pistole auf einen Küchenschrank. »Ich brauche keine Pistole, um dich umzubringen.«
    Er zog ein Klappmesser aus der Tasche und ließ es aufschnappen. Die Klinge war keine zehn Zentimeter lang, aber das würde genügen. Er kam um den Tisch herum, bis nur noch zwei Meter zwischen ihm und Victor lagen. Victor rührte sich nicht von der Stelle.
    Aber er nahm seine FN Five-seveN vom Tisch.
    Hart erstarrte. Zwei Meter entfernt. Zu weit für eine Messerattacke. Aber überhaupt kein Problem für

Weitere Kostenlose Bücher