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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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verständlich.«
    Ich lachte. »Komm schon, sie ist reichlich oft verständlich.«
    »Du weißt, was ich meine«, wandte er ein. »Was sie gerade gesagt hat, traf den Nagel absolut auf den Kopf. Es war … geradezu weise. Sie versteht Jill und diese Situation.«
    »Ich glaube, sie versteht noch mehr, als wir ihr zutrauen«, meinte ich und dachte daran, wie sachlich sie sich seit der Versammlung verhalten hatte – einmal abgesehen von ihrem unerlaubten Auftauchen beim Ball. »Sie hat einfach Zeit gebraucht sich anzupassen, was ja auch logisch ist, wenn man bedenkt, welche Veränderung das alles für sie bedeutet. Wenn du gesehen hättest, woher sie stammt, würdest du es verstehen.«
    »Ich habe sie vielleicht falsch eingeschätzt«, gab Eddie zu. Seine eigenen Worte schienen ihn zu erstaunen.
    Ein Teil von mir hatte erwartet, dass Trey mich heute ausschimpfen würde, weil ich Brayden beim Ball sitzen gelassen hatte. Stattdessen fehlte Trey wieder einmal in unseren Morgenkursen. Ich machte mir beinahe Sorgen, aber dann rief ich mir ins Gedächtnis, dass sein Cousin immer noch in der Stadt war und Trey möglicherweise in Familienangelegenheiten verstrickte. Trey war tüchtig. Was immer los sein mochte, er konnte damit fertig werden. Aber warum dann all die blauen Flecken?, fragte ich mich.
    Als ich bei Ms Terwilliger zur Hausarbeit eintraf, erwartete sie mich ungeduldig, was ich als schlechtes Zeichen wertete. Gewöhnlich saß sie bereits an ihrem eigenen Schreibtisch, war fleißig bei der Arbeit und nickte mir nur kurz zu, wenn ich meine Bücher herausholte. Heute stand sie vor ihrem Schreibtisch, die Arme vor der Brust verschränkt und den Blick auf die Tür gerichtet.
    »Ms Melbourne. Sie hatten doch ein vergnügliches Wochenende? Gewiss waren Sie die Ballkönigin an Halloween.«
    »Sie haben mich gesehen?«, fragte ich. Einen Moment lang hätte ich erwartet, von ihr zu hören, sie habe den ganzen Ball durch eine Kristallkugel beobachtet oder irgendetwas.
    »Aber sicher. Ich bin als Aufsicht da gewesen. Mein Posten war in der Nähe des DJ s, also überrascht es mich nicht, dass Sie mich nicht gesehen haben. Zudem war ich kaum so auffällig wie Sie. Ich muss sagen, das war eine exquisite neo-griechische Reproduktion, die Sie da getragen haben.«
    »Danke.« Ich bekam heute von allen Seiten Komplimente, aber ihre waren viel weniger unheimlich als die von Jill.
    »Also dann«, sagte Ms Terwilliger wieder ganz geschäftsmäßig. »Ich war der Ansicht, es könnte nützlich sein, wenn wir einige der Zauber besprechen würden, über die Sie für mein Projekt Nachforschungen angestellt haben. Es ist die eine Sache, sie zu notieren, eine andere jedoch, sie zu verstehen.«
    Mir wurde flau im Magen. Ich hatte mich daran gewöhnt, sie zu meiden, ebenso an das monotone, fast gedankenlose Notieren und Übersetzen von Zaubern. So lange wir nicht wirklich in sie eintauchen mussten, war ich beruhigt, dass ich mich nicht richtig auf Magie einließ. Mir graute zwar vor dem, was ihr vorschwebte, aber ich konnte kaum protestieren, solange alles zu meiner Hausarbeit passte und nicht dazu führte, dass ich mir selbst oder anderen Schaden zufügte.
    »Wären Sie wohl so freundlich, die Tür zu schließen?«, bat sie. Ich gehorchte, während mein Unbehagen wuchs. »Also. Ich möchte dieses Buch, das ich Ihnen gegeben habe, näher untersuchen – das über Zauber für Verteidigung und Angriff.«
    »Ich habe es nicht bei mir, Ma’am«, sagte ich erleichtert. »Aber wenn Sie wollen, hole ich es aus meinem Wohnheimzimmer.« Wenn ich den Shuttlebus richtig abpasste – womit ich meinte, falsch – , konnte ich wahrscheinlich einen Großteil unserer Stunde mit der Hin- und Herfahrt abdecken.
    »Schon in Ordnung. Dieses Exemplar war für Ihren Gebrauch gedacht.« Sie nahm ein Buch von ihrem Schreibtisch. »Ich habe mein eigenes. Werfen wir einen Blick hinein, ja?«
    Ich konnte mein Entsetzen nicht verbergen. Wir saßen nebeneinander an Pulten, und sie legte los, indem sie einfach das Inhaltsverzeichnis mit mir durchging. Das Buch hatte drei Abschnitte: Verteidigung, geplanter Angriff und spontaner Angriff. Alle drei waren nach Schwierigkeitsgraden geordnet.
    »Verteidigung umfasst viele Zauber zum Schutz und zum Ausweichen«, erläuterte sie mir. »Warum werden sie als Erstes im Buch besprochen, was meinen Sie?«
    »Weil die beste Methode, einen Kampf zu gewinnen, darin besteht, ihn zu vermeiden«, erwiderte ich prompt. »Dadurch wird alles

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