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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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leuchtende Rot, aber es sieht trotzdem großartig aus. Natürlich sieht bei dir jede Farbe großartig aus, selbst die Pastellfarben.«
    Eddie war noch immer auf Micah konzentriert. »Wie ist es zu dem Streit gekommen?«
    Jill riss den Blick von mir los, sehr zu meiner Erleichterung. »Oh. Ja. Ich habe ihm gesagt, ich wüsste nicht, ob ich es zu Thanksgiving hinbekommen könnte. Wahrscheinlich wäre alles in Ordnung gewesen, wenn ich ihm einfach einen konkreten Grund genannt hätte. Aber ich bin in Panik geraten und habe an all die Probleme gedacht und einfach drauflos geschwafelt und gesagt, dass wir vielleicht zurück nach South Dacota fahren oder dass meine Familie vielleicht herkäme oder dass ihr mir vielleicht nicht erlauben würdet … oder, nun, noch einen Haufen anderer Dinge. Es war wohl ziemlich offensichtlich, dass ich mir das Ganze irgendwie ausdachte, und dann fragte er mich auf den Kopf zu, ob ich nicht mehr mit ihm zusammen sein wolle. Dann habe ich gesagt, doch, doch, dass es aber kompliziert wäre. Er fragte, was ich damit meinte, aber natürlich konnte ich das alles nicht erklären, und von da an … « Sie warf die Hände hoch. »Von da an ist alles einfach irgendwie aus den Fugen geraten.«
    Ich hatte nie viel über Thanksgiving nachgedacht oder über das Kennenlernen einer Familie als Übergangsritual des Kennenlernens. Braydens Familie lebte ebenfalls im Süden von Kalifornien … würde er auch von mir erwarten, dass ich sie eines Tages kennenlernte?
    »Micah ist nicht der Typ, der lange schmollt«, sagte Eddie. »Außerdem ist er ziemlich vernünftig. Sag ihm einfach die Wahrheit!«
    »Was? Dass ich die Letzte in einer Reihe von Vampiradligen bin und der Thron meiner Schwester davon abhängt, dass ich mich verstecke und überlebe?«, fragte Jill ungläubig.
    Erheiterung flackerte in Eddies Augen auf, obwohl ich erkennen konnte, dass er um ihretwillen ernst bleiben wollte. »Das ist eine Möglichkeit. Aber nein … ich meinte, gib ihm doch die vereinfachte Version. Du willst nicht, dass es zu ernst wird zwischen euch. Du magst ihn, aber du möchtest einfach, dass sich die Dinge nicht zu schnell entwickeln. Das ist ja nicht unvernünftig. Du bist fünfzehn, und ihr geht seit kaum einem Monat miteinander.«
    Sie dachte über seine Worte nach. »Du meinst, er wäre nicht sauer?«
    »Nicht, wenn ihm wirklich etwas an dir liegt«, erwiderte Eddie vehement. »Wenn ihm wirklich etwas an dir liegt, wird er es verstehen und deine Wünsche respektieren – und glücklich über jede Möglichkeit sein, Zeit mit dir zu verbringen.«
    Ich fragte mich, ob Eddie von Micah sprach oder von sich selbst, aber das war ein Gedanke, den ich am besten für mich behielt. Jills Gesicht leuchtete auf.
    »Danke«, sagte sie zu Eddie. »So hatte ich das noch gar nicht betrachtet. Du hast ja so recht. Wenn er meine Gefühle nicht akzeptieren kann, dann hat alles andere auch keinen Zweck.« Sie sah zu einer Uhr an der Wand hinüber und sprang auf. »Ich versuche mal, ihn jetzt irgendwo aufzutreiben, bevor die hier dichtmachen.« Und damit war sie verschwunden. Einfach so.
    Gut gemacht, Eddie, dachte ich. Du hast vielleicht gerade dafür gesorgt, dass das Mädchen deiner Träume wieder mit ihrem Freund zusammenkommt. Als Eddie meinen Blick auffing, sagte mir der Ausdruck seines Gesichts, dass er genau das Gleiche dachte.
    Angeline sah zu, wie Jill aus der Cafeteria sauste, und kniff nachdenklich die blauen Augen zusammen. »Selbst wenn sie rummachen, wird es wohl kaum von Dauer sein. In ihrer Situation … das kann nicht funktionieren.«
    »Ich hatte gedacht, du wärest voll und ganz für Beziehungen zwischen Vampiren und Menschen«, bemerkte ich.
    »Oh, natürlich! Zu Hause ist das kein Problem. Selbst draußen in deiner Welt ist das kein Problem. Aber Jill ist ein Sonderfall. Sie muss irgendwo bleiben, wo sie unsichtbar und sicher ist, wenn sie ihrer Familie helfen will. Wenn sie mit ihm geht, funktioniert das schon nicht mehr, und sie weiß es – ganz gleich, wie sehr sie sich etwas anderes wünscht. Am Ende wird sie das Richtige tun. Das ist Pflicht. Pflicht ist größer als persönliche Wünsche. Jill kapiert das.«
    Kurz darauf erklärte Angeline, dass sie in ihr Zimmer zurück müsse, um Hausaufgaben zu machen. Eddie und ich blieben mit großen Augen zurück.
    Er schüttelte erstaunt den Kopf. »Ich glaube, ich habe Angeline noch nie so erlebt, so … «
    »… beherrscht?«, schlug ich vor.
    »Ich dachte an …

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