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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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trostloser. »Hoffentlich nicht. Meinst du, dass es so schlimm war?«
    Ich dachte an unseren Streit nach dem Zwischenfall mit der Dusche. »Ich weiß es nicht. Vielleicht, ja.«
    Eddie begrub das Gesicht in den Händen. »Ich kann es nicht fassen«, wiederholte er. »Ich habe versagt.«
    Wenn es um Jill ging, war Eddie im Allgemeinen voller Grimm und Wut. So am Boden zerstört hatte ich ihn noch nie erlebt. Ich hatte seit unserem Eintreffen in Palm Springs mit der Furcht vor meinem eigenen Versagen gelebt, aber erst jetzt begriff ich, dass für Eddie genauso viel auf dem Spiel stand. Mir fielen Adrians Worte über Eddie und seinen Freund Mason ein und dass Eddie sich verantwortlich fühlte. Wenn Jill nicht zurückkehrte, wäre dies dann die Wiederholung einer alten Geschichte? Würde auch sie zu jemandem werden, den er verloren hatte? Ich hatte gedacht, dass diese Mission für ihn vielleicht eine Art Erlösung sein könnte. Stattdessen konnte es wieder ganz genauso kommen, wie es bei Mason gewesen war.
    »Du hast nicht versagt«, widersprach ich. »Du warst dafür zuständig, sie zu beschützen, und das hast du getan. Schließlich kannst du ihr Glück nicht kontrollieren. Wenn überhaupt, dann trifft mich die Schuld. Ich habe ihr wegen des Zwischenfalls mit der Dusche die Leviten gelesen.«
    »Ja, aber ich habe ihre Hoffnungen zunichtegemacht, als ich ihr erklärte, dass die Modelidee, die Lee hatte, nicht in Frage käme.«
    »Aber du hattest doch recht damit – Lee!«, stieß ich hervor. »Das ist es. Dort ist sie. Sie ist mit Lee zusammen, da bin ich mir sicher. Hast du seine Nummer?«
    Eddie stöhnte. »Ich bin so ein Idiot gewesen«, sagte er, nahm sein Handy heraus und suchte nach der Nummer. »Daran hätte ich denken sollen.«
    Ich berührte das Kreuz an meinem Hals und sprach ein stummes Gebet, dass sich alles leicht aufklären möge. Solange es bedeutete, dass Jill lebte und wohlauf war, konnte ich damit fertig werden, dass sie und Lee durchgebrannt waren.
    »Hey, Lee? Ich bin’s, Eddie. Ist Jill bei dir?«
    Es folgte eine Pause, dann antwortete Lee. Eddies Körpersprache beantwortete die Frage, bevor ich ein weiteres Wort hörte. Seine Haltung entspannte sich, und Erleichterung überflutete seine Züge.
    »Okay«, sagte Eddie kurz darauf. »Nun, dann bring sie bitte wieder hierher. Sofort! Alle suchen sie.« Eine weitere Pause. Eddies Ausdruck verhärtete sich. »Darüber können wir später reden.« Er legte auf und drehte sich zu mir um. »Es geht ihr gut.«
    »Gott sei Dank«, hauchte ich. Ich stand auf und begriff erst jetzt, wie angespannt ich gewesen war. »Ich bin gleich zurück.«
    Ich ging zu Mrs Weathers und dem Wachmann und überbrachte ihnen die Neuigkeit. Der Sicherheitsmann gab die Nachricht sofort an seine Kollegen weiter und verschwand bald. Zu meiner Überraschung sah Mrs Weathers so aus, als sei sie den Tränen nahe.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte ich.
    »Ja, ja.« Sie wurde hektisch; es war ihr peinlich, dass sie so emotional reagiert hatte. »Ich habe mir einfach solche Sorgen gemacht. Ich – ich wollte nichts sagen und sie alle erschrecken, aber immer, wenn ein Schüler verschwindet … na ja, vor einigen Jahren ist ein anderes Mädchen verschwunden. Wir dachten damals, sie hätte sich einfach davongeschlichen – wie Matt gesagt hat, so etwas kommt vor. Aber es stellte sich heraus … « Mrs Weathers verzog das Gesicht und wandte den Blick ab. »Ich sollte Ihnen das nicht erzählen.«
    Als hätte sie nach einer solchen Einleitung noch aufhören können! »Nein, bitte. Erzählen Sie es mir.«
    Sie seufzte. »Die Polizei hat sie einige Tage später gefunden – tot. Sie war entführt und ermordet worden. Es war schrecklich, und sie haben ihren Mörder nie gefunden. Jetzt denke ich einfach immer daran, wenn jemand verschwindet. Es ist natürlich nie wieder vorgekommen. Aber so etwas macht einem Angst.«
    Ich konnte es mir vorstellen. Und als ich zu Eddie zurückkehrte, dachte ich wieder an ihn und Mason. Es schien, als trüge jeder seinen eigenen Packen mit vergangenen Ereignissen. Ich tat es gewiss. Da wir uns jetzt keine Sorgen mehr um Jills Sicherheit zu machen brauchten, dachte ich nur: Was werden die Alchemisten sagen? Was wird mein Vater sagen? Eddie beendete gerade wieder ein Telefongespräch, als ich näher zu ihm hintrat.
    »Ich habe Micah angerufen und ihm mitgeteilt, dass alles in Ordnung ist«, erklärte er. »Er hat sich große Sorgen gemacht.«
    Alle Anzeichen

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