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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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werde heute Abend mit ihm sprechen. Aber … « Er runzelte die Stirn und wählte seine nächsten Worte sehr bedächtig. »Sei nicht zu hart gegen Adrian und Jill! Die Sache hier ist sehr stressig für sie, und manchmal glaube ich, dass etwas von Adrians Persönlichkeit durch das Band in sie eindringt. Ich bin mir ganz sicher, dass das auch der Grund ist, warum sie heute weggelaufen ist. Es ist etwas, das er in ihrer Situation täte.«
    »Niemand hat sie dazu gezwungen«, widersprach ich. »Am wenigsten Adrian. Die Tatsache, dass sie Lee überredet und uns nichts erzählt hat, zeigt doch, dass sie wusste, dass es falsch war. Das ist freier Wille. Und Adrian hat solche Ausreden nicht.«
    »Ja … aber er ist eben Adrian«, sagte Eddie matt. »Manchmal weiß ich nicht, wie viel von dem, was er tut, er ist und wie viel Geist.«
    »Geistbenutzer können Antidepressiva nehmen, nicht wahr? Wenn er sich Sorgen macht, dass es zu einem Problem werden könnte, dann muss er auch die Verantwortung übernehmen. Er hat eine Wahl. Er ist nicht hilflos. Es gibt hier keine Opfer.«
    Eddie musterte mich einige Sekunden lang. »Und ich dachte, ich hätte schon eine harte Einstellung zum Leben.«
    »Du hast ein hartes Leben«, korrigierte ich ihn. »Aber dein Leben ist um die Idee herum aufgebaut, dass du dich immer um andere kümmern musst. Ich aber wurde in dem Glauben erzogen, dass das zwar manchmal nötig ist, dass aber trotzdem alle versuchen müssen, auf sich selbst aufzupassen.«
    »Und dennoch bist du hier.«
    »Was du nicht sagst! Willst du mich zu Lee begleiten, um mit ihm zu reden?«
    Der entschuldigende Ausdruck verschwand völlig aus Eddies Gesicht. »Ja«, antwortete er grimmig.
    Wir fanden Lee auf einer Bank vorm Haus. Er machte einen elenden Eindruck. Als wir näher kamen, sprang er auf. »Es tut mir so leid, ihr beide! Ich hätte das nicht tun sollen. Sie klang einfach so traurig und verloren, dass ich … «
    »Sie wissen, wie sehr wir Jill beschützen wollen«, unterbrach ich ihn. »Wie konnten Sie davon ausgehen, dass wir uns keine Sorgen machen würden?«
    »Und sie ist minderjährig«, warf Eddie ein. »Sie können sie nicht einfach mitnehmen und mit ihr machen, was Sie wollen!«
    Ich gestehe, ich war ein wenig überrascht, dass es gerade die Gefahr für Jills Tugend war, die Eddie zur Sprache brachte. Nicht falsch verstehen – ich war mir ebenfalls ihres Alters bewusst. Aber nachdem er sie buchstäblich hatte sterben sehen, schien es mir doch zuerst, als würde sich Eddie um schwerwiegendere Dinge als Knutschereien Sorgen machen.
    Lees graue Augen weiteten sich. »Es ist nichts passiert! Ich würde ihr niemals so etwas antun. Ich verspreche es! Ich würde eine so vertrauensvolle Person niemals ausnutzen. Ich darf das nicht verderben. Sie bedeutet mir mehr als jedes andere Mädchen, mit dem ich jemals ausgegangen bin. Ich will, dass wir für immer zusammenbleiben.«
    Ich dachte, dass für immer zusammenbleiben in ihrem Alter ziemlich extrem klang, aber die Aufrichtigkeit in seinen Augen rührte mich. Trotzdem entschuldigte sie nicht, was er getan hatte. Er nahm unsere Strafpredigt ernst und versprach, dass sich so etwas niemals wiederholen werde.
    »Aber bitte … darf ich sie trotzdem sehen, wenn ihr dabei seid? Können wir trotzdem noch als Gruppe etwas unternehmen?«
    Eddie und ich wechselten einen Blick. »Falls man ihr nach diesem Zwischenfall überhaupt noch erlaubt, den Campus zu verlassen«, sagte ich. »Ich weiß wirklich nicht, was geschehen wird.«
    Nach einigen weiteren Entschuldigungen brach Lee auf, und auch Eddie kehrte in sein Wohnheim zurück. Ich war gerade auf dem Weg nach oben, als mein Handy klingelte. Als ich hinuntersah, entdeckte ich im Display zu meiner Überraschung die Nummer meiner Eltern in Salt Lake City.
    »Hallo?«, fragte ich. Einen hektischen Augenblick lang hoffte ich, es werde Zoe sein.
    »Sydney.«
    Mein Vater. Die Furcht zog mir den Magen zusammen.
    »Wir müssen über das reden, was passiert ist.«
    Panik durchzuckte mich. Wie hatte er schon von Jills Verschwinden erfahren können? Keith schied als der offensichtlich Schuldige aus. Aber wie hatte Keith davon erfahren? War er bei Clarence gewesen, als Eddie Adrian angerufen hatte? Trotz seiner Fehler konnte ich mir nicht vorstellen, dass Adrian Keith erzählt hätte, was geschehen war.
    »Worüber reden?«, fragte ich. Ich spielte auf Zeit.
    »Dein Benehmen. Keith hat mich gestern Abend angerufen, und ich muss sagen, ich bin

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