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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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mochte die harte Behandlung durch die Alchemisten nicht gefallen, aber ich glaubte immer noch unerschütterlich an das, was sie taten, um Menschen vor Vampiren zu schützen. Und ich glaubte ganz bestimmt daran, Jill vor ihren eigenen Leuten zu schützen, wenn sich dadurch ein gewaltiger Bürgerkrieg vermeiden ließ. Ich konnte diesen Job erledigen, und zwar gut. Und Zoe – sie wäre so frei, das zu tun, was immer sie mit ihrem Leben anstellen wollte.
    »Wo bist du denn so lange geblieben?«, fragte mein Vater, als ich ins Arbeitszimmer zurückkehrte. Mein Gespräch mit Zoe hatte mich ein paar Minuten gekostet, was für ihn ein paar Minuten zu lang war. Ich gab mir nicht die Mühe einer Antwort.
    »Ich kann jederzeit abfahren, wenn du fertig bist«, sagte Keith zu mir. Seine Laune hatte sich offenbar verändert, während ich oben gewesen war. Jetzt verströmte er Freundlichkeit, und zwar so stark, dass es geradezu ein Wunder war, dass die anderen sie nicht als aufgesetzt durchschauten. Anscheinend war er zu dem Entschluss gekommen, mich netter zu behandeln – entweder in der Hoffnung, die anderen zu beeindrucken, oder um sich bei mir einzuschmeicheln, damit ich nicht aufdeckte, was ich über ihn wusste. Doch selbst mit diesem Plastiklächeln im Gesicht behielt seine Haltung noch etwas Steifes, und die Art, wie er die Arme vor der Brust verschränkte, sagte mir – wenn auch sonst niemandem – , dass er ebenso wenig glücklich darüber war, mit mir zusammenarbeiten zu müssen, wie es umgekehrt für mich galt. »Ich kann sogar den größten Teil des Fahrens übernehmen.«
    »Es macht mir nichts aus, mich mit dir abzuwechseln«, erwiderte ich und versuchte, sein Glasauge nicht anzusehen. Außerdem fühlte ich mich nicht besonders wohl dabei, von jemandem mit mangelnder räumlicher Wahrnehmung kutschiert zu werden.
    »Ich würde gern noch unter vier Augen mit Sydney sprechen, bevor sie aufbricht, wenn das in Ordnung ist«, sagte mein Vater.
    Niemand sah darin ein Problem, und er führte mich in die Küche und schloss die Tür hinter uns. Einige Sekunden lang standen wir stumm da und sahen einander lediglich mit verschränkten Armen an. Plötzlich wagte ich zu hoffen, er werde mir vielleicht sagen, dass ihm leidtue, wie sich die Dinge zwischen uns während dieses letzten Monats entwickelt hatten, dass er mir verzeihe und mich liebe. Ehrlich, ich wäre glücklich gewesen, wenn er mir einfach väterlich Lebewohl gesagt hätte, ganz unter uns.
    Er spähte aufmerksam auf mich herab – seine braunen Augen waren den meinen so ähnlich. Ich hoffte aber, dass in meinen niemals ein dermaßen kalter Ausdruck zu lesen wäre. »Ich brauche dir nicht zu erklären, wie wichtig diese Sache für dich ist. Für uns alle.«
    So viel zum Thema väterliche Zuneigung.
    »Nein, Sir«, antwortete ich. »Das ist nicht nötig.«
    »Ich weiß nicht, ob du die Schande wiedergutmachen kannst, die du über uns gebracht hast, indem du mit ihnen davongelaufen bist. Aber dies ist ein Schritt in die richtige Richtung. Vermassele es nicht. Du wirst geprüft. Befolge deine Befehle. Halt das Moroi-Mädchen aus allen Schwierigkeiten heraus.« Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durch das dunkelblonde Haar, das ich ebenfalls geerbt hatte. Seltsam, dachte ich, dass wir so viele Dinge gemeinsam hatten … und doch so vollkommen verschieden waren. »Gott sei Dank ist Keith bei dir. Folge seinem Beispiel. Er weiß, was er tut.«
    Ich versteifte mich. Da war wieder dieser Unterton von Stolz in seiner Stimme, als sei Keith das Großartigste, was auf Erden herumwandelte. Mein Vater hatte mir eine gründliche Ausbildung zukommen lassen, aber als Keith bei uns gewohnt hatte, hatte Vater ihn mit auf Reisen genommen und ihm Lektionen erteilt, an denen ich niemals Anteil hatte. Meine Schwestern und ich waren fuchsteufelswild gewesen. Wir hatten immer den Verdacht gehabt, unser Vater bedauere es, nur Töchter zu haben – und das war der Beweis gewesen. Aber jetzt war es gar nicht Eifersucht, die mein Blut kochen ließ und mich trieb, die Zähne zusammenzubeißen.
    Für einen Moment dachte ich: Was, wenn ich ihm erzähle, was ich weiß? Was wird er dann von seinem Goldjungen halten? Aber ein Blick in die harten Augen meines Vaters beantwortete meine eigene Frage: Niemand würde mir glauben. Dieser Erkenntnis folgte unverzüglich die Erinnerung an eine andere Stimme und an das verängstigte, flehende Gesicht eines Mädchens, das mich mit großen, braunen Augen

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