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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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anstarrte. Verrate es nicht, Sydney. Was immer du tust, verrate nicht, was Keith getan hat. Verrate es niemandem. Ich konnte sie doch nicht derart hintergehen.
    Mein Vater wartete noch immer auf eine Antwort. Ich schluckte und nickte. »Ja, Sir.«
    Sichtlich erfreut zog er die Augenbrauen hoch und tätschelte mir grob die Schulter. Das war seit einer ganzen Weile die erste Annäherung an ein echtes Zeichen von Zuneigung. Ich zuckte zusammen, sowohl vor Überraschung als auch wegen des Umstands, dass ich starr vor Frustration war. »Gut.« Er ging zur Küchentür, blieb dann stehen und drehte sich zu mir um. »Vielleicht besteht ja noch Hoffnung für dich.«

KAPITEL 3
    D ie Fahrt nach Palm Springs war die reine Qual.
    Ich war todmüde, weil man mich aus dem Bett geholt hatte, und selbst wenn Keith das Lenkrad übernahm, konnte ich nicht schlafen. Mir ging zu viel im Kopf herum: Zoe, mein Ruf, die gegenwärtige Mission … Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Ich wollte einfach alle Probleme in meinem Leben in Ordnung bringen. Keith’ Fahrweise trug nicht gerade zur Verringerung meiner Nervosität bei.
    Überdies war ich außer mir, weil mir mein Vater nicht erlaubt hatte, mich von Mom zu verabschieden. Er hatte die ganze Zeit davon gesprochen, dass wir sie einfach schlafen lassen sollten. Aber ich kannte die Wahrheit. Er hatte Angst, dass sie versuchen könnte, uns zurückzuhalten, wenn sie von meiner Abreise erfuhr. Sie war nach meiner letzten Mission furchtbar wütend gewesen: Ich war allein um die halbe Welt gereist und ohne einen Schimmer von dem, was meine Zukunft für mich bereithielt, zurückverfrachtet worden. Meine Mom war der Meinung gewesen, dass mich die Alchemisten übel missbraucht hatten, und sie hatte meinem Dad erklärt, es sei nur gut, dass sie offenbar mit mir fertig waren. Ich weiß nicht, ob sie die Pläne der heutigen Nacht wirklich hätte durchkreuzen können, aber ich wollte kein Risiko eingehen, weil ich Angst hatte, dass dann Zoe an meiner Stelle weggeschickt worden wäre. Gewiss hatte ich kein warmes, herzliches Lebewohl erwartet, aber es war ein seltsames Gefühl, wegzugehen und so viele ungelöste Probleme mit meiner Schwester und meiner Mutter zurückzulassen.
    Als der Morgen dämmerte und die Wüstenlandschaft Nevadas flüchtig in ein flammendes Meer aus Rot und Kupfer tauchte, gab ich das Schlafen endgültig auf und beschloss, einfach durchzupowern. An einer Tankstelle kaufte ich mir einen Riesenbecher Kaffee und versicherte Keith, dass ich den Rest der Strecke fahren könne. Er überließ mir das Lenkrad mit Freuden, aber statt zu schlafen, holte er sich ebenfalls einen Kaffee und plauderte während der verbleibenden Stunden mit mir. Er behielt seine neue Wir-sind-doch-Freunde- Haltung mit aller Gewalt bei, was beinahe die Sehnsucht nach seiner früheren Feindseligkeit in mir weckte. Ich war fest entschlossen, ihm keinen Grund zu liefern, an mir zu zweifeln, und gab mir daher alle Mühe, zu lächeln und an den richtigen Stellen zu nicken. Allerdings fiel mir das ziemlich schwer, weil ich ständig mit den Zähnen knirschte.
    Ein Teil der Unterhaltung war allerdings gar nicht so übel. Mit Gesprächen über das Geschäft wurde ich schon fertig, und wir mussten immer noch jede Menge Einzelheiten ausarbeiten. Er erzählte mir alles, was er über die Schule wusste, und ich nahm seine Beschreibungen meiner zukünftigen Heimat begierig auf. Die Amberwood Preparatory School war offenbar eine angesehene Privatschule zur Vorbereitung auf das Studium, und ich fragte mich, ob ich vielleicht so tun konnte, als sei ich dort bereits auf dem College. Nach den Maßstäben der Alchemisten wusste ich alles, was ich für meinen Job brauchte, aber etwas in mir sehnte sich nach immer mehr und mehr Wissen. Ich musste lernen, mich mit meiner eigenen Lektüre und meinen Nachforschungen zu begnügen. Aber trotzdem, das College – oder einfach das Beisammensein mit Menschen, die mehr wussten und mir etwas beibringen konnten – war schon lange eine meiner Fantasien.
    Als Oberstufenschülerin hätte ich das Privileg, mich auch außerhalb des Campus bewegen zu können, und eine unserer ersten Aufgaben – nachdem wir uns falsche Ausweise beschafft hatten – bestand darin, mir ein Auto zu besorgen. Das Wissen, nicht in einem Internat gefangen zu sein, machte alles etwas erträglicher. Allerdings war die Hälfte von Keith’ Begeisterung dafür, mir mein eigenes Transportmittel zu beschaffen, wohl darauf

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