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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Ich war dazu erzogen worden, praktisch zu sein und meine Gefühle im Zaum zu halten, aber ich liebte Autos. Das war eines der wenigen Vermächtnisse, die ich von meiner Mom hatte. Sie war Mechanikerin, und einige meiner schönsten Kindheitserinnerungen galten unserer Zusammenarbeit in ihrer Werkstatt.
    Eine besondere Schwäche hatte ich für Sportwagen und Oldtimer, die mit den großen Motoren, von denen ich wusste, dass sie schlecht für die Umwelt waren – die ich aber trotzdem schuldbewusst liebte. Obwohl so etwas natürlich nicht für diesen Job in Frage kam. Keith argumentierte, dass ich etwas bräuchte, in dem alle Personen ebenso Platz fänden wie mögliches Gepäck – und das dennoch keine große Aufmerksamkeit erregte. Erneut ordnete ich mich wie eine brave kleine Alchemistin seiner Logik unter.
    »Aber ich verstehe nicht, warum es unbedingt ein Kombi sein muss«, wandte ich dennoch ein.
    Unser Einkauf hatte uns zu einem neuen Subaru Outback geführt, der die meisten von Keith’ Anforderungen erfüllte. Meine Autoinstinkte sagten mir, dass der Subaru meinen Bedürfnissen entsprechen werde. Er ließ sich gut fahren und hatte für seine Verhältnisse einen anständigen Motor. Und trotzdem …
    »Ich fühle mich wie eine Fußballmom«, wandte ich ein. »Dafür bin ich zu jung.«
    »Fußballmoms fahren Vans«, erklärte mir Keith. »Und an Fußball gibt es nichts auszusetzen.«
    Ich zog die Stirn in Falten. »Aber muss er denn unbedingt braun sein?«
    Er musste, es sei denn, ich wollte einen Gebrauchten. So gern ich etwas Blaues oder Rotes gehabt hätte – dass dieser Wagen neu war, hatte Vorrang. Meiner wählerischen Natur gefiel die Vorstellung nicht, das Auto eines anderen zu fahren. Es sollte meins sein – glänzend, neu und sauber. Also machten wir das Geschäft, und ich, Sydney Melrose, wurde zur stolzen Besitzerin eines braunen Kombis. Ich nannte ihn Latte und hoffte, dass meine Liebe zu Kaffee sich bald auf das Auto ausdehnen werde.
    Sobald wir alles erledigt hatten, ließ mich Keith allein und fuhr in sein Appartement im Zentrum von Palm Springs. Er hatte mir angeboten, bei ihm zu wohnen, aber ich hatte höflich abgelehnt und mir ein Hotelzimmer besorgt, dankbar für die tiefen Taschen der Alchemisten. Ehrlich, ich hätte das Zimmer von meinem eigenen Geld bezahlt, damit ich nur ja nicht unter demselben Dach schlafen müsste wie Keith Darnell.
    In meinem Zimmer bestellte ich mir ein leichtes Abendessen und genoss nach all diesen Stunden im Auto mit Keith die Zeit allein. Dann zog ich meinen Pyjama an und beschloss, meine Mom anzurufen. Obwohl ich froh darüber war, Dads Missbilligung für eine Weile los zu sein, würde ich meine Mutter vermissen.
    »Das sind gute Wagen«, meinte sie, nachdem ich das Gespräch mit einem Bericht über meinen Ausflug zum Autohändler beschrieben hatte. Meine Mutter war immer ein Freigeist gewesen, was sie zu einer seltsamen Partnerin für jemanden wie meinen Dad machte. Während er mich chemische Gleichungen gelehrt hatte, hatte sie mir gezeigt, wie ich das Öl eigenhändig wechseln konnte. Alchemisten brauchten keine anderen Alchemisten zu heiraten, aber ich war ratlos, welche Kräfte es fertigbrachten, dass sich meine Eltern zueinander hingezogen fühlten. Vielleicht war mein Vater in jüngeren Jahren weniger zugeknöpft gewesen.
    »Ja, wahrscheinlich«, sagte ich und wusste, dass ich mürrisch klang. Meine Mutter war einer der wenigen Menschen, bei denen ich nicht zu jeder Zeit perfekt und zufrieden sein musste. Sie war eine große Verfechterin der These, dass man seine Gefühle herauslassen solle. »Ich ärgere mich wohl einfach darüber, dass ich nicht viel dabei zu sagen hatte.«
    »Du ärgerst dich? Ich bin fuchsteufelswild, dass er vorher nicht mit mir mal darüber gesprochen hat!«, schnaubte sie. »Ich kann gar nicht fassen, dass er dich einfach so aus dem Haus geschmuggelt hat! Du bist meine Tochter, nicht irgendein Gegenstand, den er einfach hin- und herschieben kann.« Für einen Moment erinnerte mich meine Mutter auf unheimliche Weise an Rose – beide waren von dieser unerschütterlichen Neigung besessen auszusprechen, was ihnen im Kopf herumging. Diese Fähigkeit wirkte seltsam exotisch auf mich, aber manchmal – wenn ich über mein eigenes, sorgfältig beherrschtes und reserviertes Wesen nachdachte – fragte ich mich, ob in Wahrheit nicht vielleicht ich die Unheimliche war.
    »Er kannte nicht alle Einzelheiten«, verteidigte ich ihn automatisch. Bei

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