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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Gourmet-Sachen.«
    »Ich warte immer noch auf das Problem«, meinte Eddie.
    »Sie versucht außerdem, ihre Gerichte richtig gesund zu machen. Sie sagt, das sei besser für Clarence. Also gibt es weder Salz noch Pfeffer oder Butter.« Himmel, wie oft sprach sie mit Adrian? »Alles schmeckt nach absolut nichts. Das treibt ihn noch in den Wahnsinn.«
    »Anscheinend treibt ihn alles in den Wahnsinn«, bemerkte ich und dachte an seine Bitte um ein neues Quartier. »Und er kann es nicht allzu schlecht getroffen haben. Ist er gestern Nacht nicht nach Los Angeles gefahren?« Jills einzige Antwort bestand in einem Stirnrunzeln.
    Dennoch hatte ich das Gefühl, dass wir eine ganze Weile bei Clarence verbringen würden, und ich persönlich wollte nichts essen, was in diesem Haus zubereitet worden war. Also waren es eher selbstsüchtige Gründe, warum ich mich bereit erklärte, unterwegs an einer Pizzeria anzuhalten und einige Pizzen zu besorgen. Adrian strahlte übers ganze Gesicht, als wir ins Wohnzimmer traten, das – abgesehen vom Billardraum – bei Clarence sein bevorzugter Aufenthaltsort zu sein schien.
    »Küken!«, sagte er und sprang auf. »Du bist eine Heilige. Sogar eine Göttin.«
    »He«, meinte ich, »ich bin diejenige, die für die Pizza bezahlt hat.«
    Zu Dorothys großem Entsetzen ging Adrian mit einer der Schachteln zum Sofa. Sie eilte davon und murmelte dabei etwas von Tellern und Servietten. Adrian nickte mir versöhnlich zu.
    »Sie sind auch okay, Sage«, stellte er fest.
    »Na, na, was haben wir denn hier?« Clarence kam in den Raum gewackelt. Es war mir zuvor nicht aufgefallen, aber er benutzte einen Gehstock. Der Stock hatte am oberen Ende einen kristallenen Schlangenkopf, was ebenso beeindruckend wie beängstigend war. Genau das, was man sich für einen alten Vampir vorstellte. »Sieht so aus, als feierten wir eine Party.«
    Lee war bei ihm und begrüßte uns mit einem Lächeln und einem Nicken. Sein Blick verweilte flüchtig auf Jill, und er sorgte dafür, dass er in ihrer Nähe saß – aber auch nicht zu nah. Jill wurde munterer, als sie es seit Tagen gewesen war. Wir alle machten uns gerade über die Pizza her, als Dorothy mit einem neuen Gast in der Tür erschien. Meine Augen wurden groß. Es war Keith.
    »Was machst du denn hier?«, fragte ich ganz sachlich.
    Er zwinkerte mir zu. »Ich wollte mal sehen und mich davon überzeugen, dass alles in Ordnung ist. Das ist mein Job – mich um alles zu kümmern.«
    Keith war lebhaft und freundlich, während er sich bei der Pizza bediente. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass wir uns beim letzten Mal in die Haare geraten waren. Er lächelte bloß und unterhielt sich mit allen, als seien sie die besten Freunde, was mich völlig verwirrte. Sonst schien keiner etwas an seinem Benehmen seltsam zu finden – andererseits jedoch, warum auch? Keiner von ihnen hatte eine solche Vorgeschichte mit Keith wie ich.
    Nein – das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Obwohl er tief in ein Gespräch mit Eddie verstrickt war, hielt Adrian inne und warf mir einen neugierigen Blick zu, als frage er wortlos nach dem Streit vom Vortag. Er schaute Keith an und dann wieder mich. Hilflos zuckte ich die Achseln und ließ ihn wissen, dass mich der Gesinnungswandel genauso sehr verwirre wie ihn. Vielleicht bedauerte Keith seinen gestrigen Ausbruch. Natürlich wäre das viel leichter zu akzeptieren gewesen, wenn er sich, na ja, entschuldigt hätte.
    Ich knabberte an einem Stück Käsepizza, aber im Wesentlichen beobachtete ich die anderen. Jill berichtete Adrian lebhaft von ihren beiden ersten Tagen auf der neuen Schule und ließ dabei alles Negative weg. Das war auffällig. Er hörte ihr geduldig zu, nickte und warf einige Witzeleien ein. Einiges, was sie ihm erzählte, war ziemlich grundlegender Natur, und es überraschte mich, dass es bei ihren Telefongesprächen nicht zur Sprache gekommen war. Vielleicht hatte er bei diesen Gelegenheiten einfach so viel zu sagen gehabt, dass sie keine Chance gehabt hatte. Offenbar erwähnte er weder seine Langeweile noch andere Missstände.
    Clarence plauderte gelegentlich mit Eddie und Lee, aber sein Blick wanderte ständig zu Jill hinüber. In seinen Augen stand ein sehnsüchtiger Ausdruck, und ich dachte daran, dass seine Nichte nur wenig älter gewesen war als sie. Ich fragte mich, ob er uns zum Teil vielleicht deshalb so bereitwillig aufgenommen hatte, weil er etwas von dem Familienleben zurückgewinnen wollte, das er verloren hatte.
    Keith

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