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Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition)

Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition)

Titel: Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.R. Terrie
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… Der Schmerz meines gebrochenen Wangenknochens lag mir noch heute schwer im Magen.
    Während ich mich dafür verfluchte, dass ich nicht früher darüber nachgedacht hatte, wohin ich sollte, nahm ich zwei Stufen auf einmal, um schneller nach unten zu kommen. Die Schritte dröhnten in meinen Ohren. Der ganze Lärm um mich würde mich noch umbringen.
    Ich kam schnell voran. Doch in der ersten Etage stellte sich mir schließlich jemand in den Weg. Es war einer dieser Männer, die immer um Amanda herumtänzelten und nie den Mund aufbrachten. Ich sah, wie er mit einem Arm ausholte, doch ich blieb nicht stehen, rannte geradewegs weiter. Obwohl die letzte schon fast ein Jahr hinter mir lag, war ich Schlägereien gewohnt. Ich duckte mich unter dem Hieb, fuhr knapp vor ihm hoch und verpasste dem Zementsack von einem Mann einen gekonnten Kinnhaken. Ich spürte förmlich, wie er sich auf die Zunge biss. Ein unangenehmer Schauder jagte durch meinen Körper. Der Mann jaulte auf, verlor seinen Halt und kippte wimmernd nach hinten. Ein dünnes Rinnsal Blut triefte aus seinem Mundwinkel und er strampelte wild mit den Beinen in der Luft.
    Obwohl ich nun schon seit etwa einer Woche mit dieser neuen Kraft lebte, konnte ich mich mit ihr noch nicht so ganz anfreunden. Es war nun mal nicht normal, dass man solch einen Koloss von Mensch mit einem einzigen Hieb von den Füßen fegte.
    Ich schüttelte den Kopf. ‚ Dafür hab ich keine Zeit!‘
    Geschickt sprintete ich über den Mann, weiter die Treppen hinunter. Der Verband um meinen Hals kratzte schmerzhaft. Wahrscheinlich hatten die unzähligen, kleinen Wunden wieder Blut gelassen. Ich roch es seltsamerweise.
    „Ein Tattoo“, sagte ich leise vor mich hin, die Türen immer im Blick behaltend. ‚Etwas, das mich immer daran erinnert‘, wie es früher war, hatte Seth mir gesagt, als er mir die Rune an seiner Hand gezeigt hatte. ‚ Immer!‘
    Als ich die Schiebetür, meine Pforte zur Freiheit, bereits sehen konnte, wurde ich an der Schulter zurückgerissen. Ich verlor den Boden unter den Füßen und knallte auf die kalten Fliesen. Ich keuchte auf, mir blieb der Atem weg. Ich dachte, ich würde an Ort und Stelle ersticken. Über mir sah ich, wie eine Faust auf meinen Kopf zuraste. Schnell drehte ich mich zur Seite, wich dem Schlag aus, der anstatt meines Kopfes die Fliesen traf und splitterte. Der Mann brüllte etwas in einer anderen Sprache, hielt sich seine Hand, dessen Knöchel blutig waren. ‚ Mit welcher Wucht hat der zugeschlagen? Wollte er mich killen?‘
    Geschickt kam ich wieder auf die Beine, verpasste dem Mann einen Tritt in die Seite, sodass er gegen eine Couch im unteren Wartebereich prallte. Dabei riss er eine der Zimmerpalmen mit sich und begrub sie unter seinem Gewicht. Ich hörte ihn noch stöhnen, was ich aber ignorierte. So schnell würde der bestimmt nicht wieder hochkommen.
    Nach der Schiebetür, die mich aus dem luxuriösen Gebäude brachte, rannte ich unentwegt weiter. Nun war es an der Zeit, auch dieses Leben hinter mir zu lassen.
    Ich hatte eben kein Zuhause. Anscheinend war ich dazu verdammt, auf der Straße zu pennen.
    Eine angenehme Welle von Wärme rollte über mich, als ich jemanden meinen Namen rufen hörte. Es war Amandas Stimme.
    Im Laufen blickte ich über meine Schulter und sah an dem Hochhaus hinauf. Es brannten nur vereinzelt Lichter, doch eines der Fenster war geöffnet und eine Gestalt beugte sich weit heraus. Sie würde fallen, wenn sie so weiter … ‚Soll sie doch!‘
    „Matthew“, rief sie noch einmal. Sie wollte, dass ich zurückkam. Aber das würde ich nicht machen. Für kein Geld der Welt. Und auch für keine leeren Versprechungen mehr.
    Ich sah wieder nach vorne, bog ziellos in eine Straße ein, weg aus ihrem Blickfeld. Das Gefühl, umzudrehen und in ihre Arme zu sinken, sie zu küssen, wurde mit jedem Schritt schwächer.
    Ich konnte wieder frei sein. ‚ Oder allein!‘
    Wo sollte ich nun hin? Ich suchte die Straße nach Schildern, Plakaten und Ähnlichem ab. Überall war nur sinnlose Werbung und unnützes Zeug zu sehen. Ich biss mir unsicher auf mein Piercing. Es fühlte sich seltsam an. Als ob ich es nicht bereits seit mehr als fünf Jahren hätte. Ebenso kam mir der Ring in meiner Braue fremd vor. Das war alles nur ihre Schuld. Ich spürte alles viel deutlicher, als es sein sollte.
    Plötzlich leuchtete mir eine Reklame grell entgegen, sodass ich meine zu empfindlich gewordenen Augen zusammenkneifen musste.
    Ich blieb kurz stehen, um

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