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Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition)

Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition)

Titel: Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.R. Terrie
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nach!
    Ich starrte auf das aufgerissene Stofftier hinab. Die Fülle quoll wie weiße Eingeweide aus dem Bauch. Meine Eingeweide fühlten sich bei dem Anblick an, als würden sie schrumpfen oder sich gegenseitig auffressen. Eine Spraydose lag neben dem entstellten Tier.
    Der gepflasterte Gehweg wies keinerlei Kampfspuren auf. Das flache Gras zeigte auch keine Fußspuren oder Reifenspuren oder sonst was. Ich hätte mich schon über einen frischen Fleck Spucke gefreut.
    Nick hielt eine dunkle Sporttasche hoch, dieselbe, die ich heute Morgen am Gehweg hinter Loras Freund gesehen hatte. „Der Spraydose und dieser Tasche hier nach zu urteilen, waren sie mit Sicherheit hier.“
    „Und das hilft uns jetzt wie weiter?“ Ich seufzte, strich mir mit beiden Händen die Haare aus dem Gesicht. „Ich hätte sie nicht gehen lassen sollen.“
    Nick stellte die Tasche ab. „Du hättest sie nicht aufhalten können. Das weißt du auch selbst.“
    Ich stimmte ihm stumm zu, kickte dann das Stofftier weg, sodass es gegen einen Baum flog und einen fluffigen Laut von sich gab.
    „Und was machen wir jetzt?“, fragte ich, raufte mir die Haare. Lora war nur wegen mir die ganze Zeit über in Gefahr und nun hatte ich auch noch zugelassen, dass man sie und ihren Freund entführte hatte. Ich war wirklich ein großartiger Beschützer.
    „Jetzt beruhig dich mal“, sagte Nick und wollte mir auf die Schulter klopfen. Ich schlug seine Hand weg.
    „Ich soll mich beruhigen?“, fuhr ich ihn an, auch wenn mir klar war, dass er nichts dafürkonnte. „Wenn Amanda sie hat, weiß ich nicht, wie ich sie da wieder rausholen soll. Ich hab nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo sie sein könnte, und eine Verbindung kann ich auch nicht aufbauen.“
    „Aber ich!“
    Ich riss meinen Kopf herum. Die Stimme in meinem Kopf war wieder da.
    „Du schon wieder?“, fragte ich und sah Nicks fragenden Gesichtsausdruck. Ich schüttelte den Kopf, um verständlich zu machen, dass nicht er gemeint war. Er schien zu verstehen, tippte an seine Schläfe, ich nickte. „Bist du dir sicher?“
    „ Ja! “
    Die Stimme klang plötzlich seltsam. Und ich war sicher, dass sie nicht nur in meinem Kopf war. Ich hörte sie zwischen meinen Gedanken und gleichzeitig auch mit den Ohren. Ist er etwa hier?
    Nick und ich wechselten einen schnellen Blick. „Ich hab’s auch gehört“, bestätigte er mir.
    Ein Rascheln irgendwo zwischen den Bäumen und Büschen. „Wo ist er?“, flüsterte Nick mir zu, als wäre ich ein wandelndes Navigationssystem.
    „Keine Ahnung.“ Und das stimmte auch. Obwohl ich sicher war, dass ich ihn hörte und vielleicht sogar roch, konnte ich nicht sagen, wo genau er sich befand.
    „ Ich blockiere Teile deiner Sinne, wenn ich nich’ wollte, hättest du nie bemerkt, dass ich da bin. “
    Ich konnte nicht behaupten, dass es angenehm war, eine Stimme gleich doppelt zu hören. „Na gut und was jetzt? Willst du weglaufen?“
    „ Jetzt noch weglaufen wäre wohl ziemlich zwecklos, oder nich’? “ Da hatte er recht.
    Wieder ein Rascheln. Schritte. Mit einem Mal waren meine Sinne wieder klar, konnten sich orientieren.
    Ein durch die Straßenlaternen flackernder Schatten legte sich zu meinen Füßen. Als ich hochsah, legte sich meine Stirn fast selbstständig in Falten.
    „Du?“ Ich starrte den Jungen vor mir an. Eine rote Wand von Haaren bedeckte die Hälfte seines Gesichts. Rote Kopfhörer mit Totenkopfmotiv lagen um seinen Nacken. Er trug einen Kapuzenpulli und eine dieser weiten schwarzen Hosen, die er immer anhatte.
    „Lucas Price“, sagte Nick neben mir. „Ein Jahrgang unter uns. War lange bei den Skatern, sogar ziemlich erfolgreich, doch als seine Schwester in die Stadt gezogen is’, hat er sich so gesehen zurückgezogen. Seine Noten blieben aber im Durchschnittsbereich. Keine Schlägereien oder sonstige Auffälligkeiten.“ Ich staunte nicht schlecht, als Nick das herunterratterte, als hätte er es für ein Referat gelernt.
    Der halb asiatische Junge vor uns zog eine Braue skeptisch hoch. „Woher weißt du so viel über mich?“
    Nick steckte seine Hände in die Hosentaschen, zog eine Schulter hoch und grinste. „Du bist oft mit unserer ‚Prinzessin‘ – wie du sie gerne nennst – zusammen, da hab ich Nachforschungen anstellen lassen. Als Baseballcaptain hat man eben seine Vorteile.“
    Bis zu diesem Zeitpunkt war ich immer der Meinung gewesen, dass Amanda hier die Unberechenbare war. Aber anscheinend musste ich diese Meinung noch mal

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