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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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nämlich
nichts sagen.“ Mit einem zuckersüßen Lächeln verschränkte er die Arme vor der
Brust und sah sie herausfordernd an.
    „Herr Leclerc, was wissen Sie über den Tod von Professor Alifonsi?“
    „Wen bitte?“ So setzte sich das Verhör fort. Nach drei Stunden waren
sie so schlau wie vorher. Allerdings hatten sie noch einen Trumpf im Ärmel.
Oskar hatte gesungen wie ein Kanarienvogel und die französischen Kollegen mit
Daten, Namen und Orten versorgt. Offensichtlich war Leclerc diese Tatsache noch
nicht zu Ohren gekommen.
    „Herr Leclerc, Ihr Mitarbeiter hat bereits ausgesagt. Außerdem hat
sich ein Zeuge Ihr Kennzeichen notiert. Ihr Wagen wurde am Tag der Explosion
vor der Multi Gen Pharma gesehen. Wir können Sie auch ohne Ihre Aussage
anklagen.“ Beate gab durch den Spiegel ein Zeichen und zwei bewaffnete Beamte
traten ein. Sie legten Cedric die Handschließen an. „Wohin bringen Sie mich?“
    „Sie werden in die JVA Freiburg verlegt und bleiben dort in
Untersuchungshaft bis zum Abschluss der Untersuchungen. Kautionsantrag können
Sie vergessen. Bei Ihnen besteht eindeutig Fluchtgefahr. Wie schnell Sie einen
Gerichtstermin bekommen, hängt von Ihrer Kooperationsbereitschaft ab, Herr
Leclerc. Rufen Sie uns an, wenn Sie reden wollen.“ Diesen Ratschlag gab Beate
ihm noch mit auf den Weg, wohl wissend, dass er sich davon nicht beeindrucken
lassen würde. Aber wenn sie Leander das Band später vorspielen würde, würde er
sich sicherlich über diesen Satz freuen. Er hatte ihn nämlich die ganze Zeit
über schon geübt.
    Cedric wusste sehr wohl, dass Oskar ausgepackt hatte, und er hatte
bereits dafür Sorge getragen, dass Oskar entsprechend bestraft würde. Aber
Cedric war der Polizei, wie so oft, einen Schritt voraus. Er wusste, dass Oskar
nicht alles erzählt hatte. Die Sache mit Tom Roth und dem Bunker war ihm
beispielsweise genauso zufällig entfallen wie der Gleitschirmflieger. Aber das
war lange her. Niemand konnte erwarten, dass man sich an etwas erinnerte, das
bereits so lange zurücklag, nicht wahr?

49
Mittwoch, 16. Mai 2012
     
    Carolin Maiwald parkte ihren alten Kombi auf dem
mit Gras und Unkraut zugewucherten Parkplatz in der Nähe des abgelegenen
Waldstückes, welches sie und ihr Mann Simon, am letzten Wochenende zufällig
entdeckt hatten. Sie waren auf der Suche nach einem geeigneten Ort gewesen, um
ihre Hunde endlich einmal frei laufen lassen zu können. Mittlerweile herrschte
überall in Freiburg Leinenzwang und es gab keine einzige freie Grünfläche mehr,
auf denen Willi und Django ungestört herumtoben konnten. Außerdem war sie es
leid, ständig mit den braunen Tütchen hinter ihren Lieblingen herlaufen zu
müssen, um etwaige Hinterlassenschaften sofort zu beseitigen.
    Es
wurde immer schwieriger, zwei so große Tiere in einer Stadt wie Freiburg zu
halten. Ja, es gab eine Hundetoilette in ihrer Nähe, aber Django ließ sich
nicht dazu bewegen, sie zu betreten. Es handelte sich hierbei um einen mit
Holzbojen umzäunten Sandkasten, in dem sich die Hunde erleichtern durften.
Django hasste Sand und so machte er immer direkt vor das Hundeklo, sehr zur
Belustigung der anderen Hundebesitzer.
    Carolin
und Simon suchten schon seit Längerem ein Häuschen etwas außerhalb, am besten
mit einem angrenzenden Feld oder Waldstück, wo sie ihren Lieblingen genug
Auslauf bieten konnten, doch das würde noch dauern. Bis es so weit war, würde
sie wohl die Fahrt hier heraus auf sich nehmen müssen, wollte sie sich nicht
täglich aufs Neue zum Gespött der Leute machen.
    Am
Samstag also waren Carolin und Simon herumgefahren und hatten durch Zufall den
kleinen Wald hier entdeckt. Als sie näher herangekommen waren, hatten sie
festgestellt, dass der Wald zwar klein, aber sehr dicht bewaldet war, und waren
kurz ausgestiegen, um zu überprüfen, ob es möglich wäre, hier durchzulaufen.
Willi und Django waren sofort freudig losgerannt und Carolin und Simon waren
ihnen auf einem engen, gewundenen Pfad ein Stück in den Wald gefolgt. Weit und
breit war keine Menschenseele zu sehen gewesen und sie hatten beschlossen, dass
das ab heute ihr persönliches Refugium sein würde. Zumindest so lange, bis sie
endlich umziehen konnten.
    Carolin
blickte sich suchend um, aber auch heute entdeckte sie niemanden, der ihr
eventuell einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Sie öffnete die
Heckklappe, um die zwei großen braunen Jagdhundmischlinge endlich
herauszulassen. Sie hopsten bereits ungeduldig herum und

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