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Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Schnitt an einem Blatt Papier, die Zehn für den Verlust der ganzen Hand durch eine Machete – wäre das hier höchstens eine Drei. Dennoch schlimm genug.«
    »Es tut mir so …«
    »Bitte nicht schon wieder. Außerdem weiß ich wirklich nicht, wofür du dich dauernd entschuldigst. Schließlich hat diese Sheridan sich unmöglich benommen und nicht du«, sagte Justine streng und streichelte gleichzeitig ihren Rücken.
    »Es ist so gemein zu behaupten, ich sei aus Karrieredenken mit Jonathan zusammen gewesen. Und jetzt mit Ryder. Bitte, Justine, das darfst du niemals denken.«
    »Setzen wir uns erst mal hin, und dann erklär ich dir, weshalb du mir das nicht erst erklären musst …« Justine kniff die Augen zusammen und betrachtete Hopes Gesicht. »Ich glaube, am Vordringlichsten wäre jetzt ein Eisbeutel.«
    »Schon gut.« Instinktiv hob Hope die Hand an ihr pochendes Gesicht. »Es geht schon wieder.«
    »Sie hat genau den Wangenknochen erwischt. Ausgerechnet. Die Zierde deines Gesichts, da wollen wir doch nichts riskieren. Und jetzt setz dich bitte wieder hin.«
    Justine ging in die angrenzende kleine Küche und sah sich in Hopes Gefrierschrank um. »Keine Tiefkühlerbsen. Als die Jungs klein waren, hatte ich immer Tiefkühlerbsen im Haus. Manchmal heute noch, weil die als Auflage bei kleineren Blessuren unwahrscheinlich praktisch sind. Na schön, ist nicht, dann muss es eben anders gehen.«
    Kurzerhand füllte sie ein paar Eiswürfel in eine Plastiktüte und kehrte damit ins Wohnzimmer zurück. »Drück das ein paar Minuten auf die Wange«, befahl sie und gab Hope den Beutel in die Hand. »Wo waren wir eigentlich stehen geblieben?«
    »Justine?«
    »Ja, genau. Du und dieser nichtsnutzige Wichsham.«
    Wie erhofft stieß Hope bei dem absichtsvoll verhunzten Nachnamen ein kleines Lachen aus.
    »Jede Frau darf mal einen Fehler machen«, fuhr sie fort, »denn jedem läuft irgendwann so ein blöder Laffe über den Weg. Meiner begegnete mir mit sechzehn und hieß Mike Truman. Er hat mich mit einer Tambourmajorin mit Riesenbusen betrogen. Inzwischen ist er zum dritten Mal verheiratet und steuert, wie es aussieht, auf seine dritte Scheidung zu. Was ja wohl genug über ihn aussagt.«
    Justine erzählte das alles nur, um Hope Gelegenheit zu geben, wieder zu sich selbst zu kommen. Die Ablenkung funktionierte.
    »Und die Tambourmajorin?«, fragte Hope.
    »Ist völlig aus dem Leim gegangen. Sicher ist es ziemlich kleinlich, dass ich mich darüber freue – ich finde nur, dass es jedem zusteht, gelegentlich ein bisschen nachtragend und gehässig zu sein. Allerdings bloß ein bisschen.«
    »O Justine.« Hope stieß einen traurig-amüsierten Seufzer aus.
    »Du hast dein Vertrauen und deine Gefühle in den falschen Menschen investiert, Süße. In einen, der beides weder respektierte noch schätzte. Und wie es aussieht, behandelt er seine Frau genauso schäbig. Was du allerdings nicht zu deinem Problem machen solltest, obwohl diese Blondine, die trotz ihrer tollen Schuhe alles andere als glücklich wirkt, genau das beabsichtigt. Weil sie einen Sündenbock braucht. Es ist nämlich leichter, ein Desaster als unabänderlich zu akzeptieren, wenn man jemand anderem die Schuld dafür aufhalsen und sich selbst aus der Verantwortung stehlen kann.«
    »Ich weiß das alles, und trotzdem ist es ein furchtbarer Schlamassel, in den ihr durch mich geratet.«
    »Nein, nur Sheridan steckt bis zum Hals drin. Vielleicht hättest du ihr erzählen sollen, was er dir tatsächlich angeboten hat, um ihr endlich die Augen zu öffnen.«
    »Das wäre sinnlos gewesen. Sie hätte mir nicht geglaubt, weil sie es einfach nicht wahrhaben will. Das würde ja bedeuten, ihren eigenen Irrtum zuzugeben.«
    »Ganz tief drinnen weiß sie es. Dass du recht hast und wie es wirklich um ihre Ehe steht.« Justine tupfte Hope die Tränen vom Gesicht. »Das macht sie wütend und bringt sie in Verlegenheit. Und deshalb benimmt sie sich so. Wenn sie nicht dermaßen übers Ziel hinausschießen würde, könnte sie einem direkt leidtun. Und was dich und Ryder angeht: Weshalb sollte ich wohl denken, dass du dir beruflich irgendwas davon versprichst, wenn du mit ihm schläfst? Du leitest dieses Haus bereits, das überdies nicht gerade das Wickham ist und keine Toppositionen zu vergeben hat. Also, welche beruflichen Vorteile könntest du dir wohl versprechen? Außerdem hoffe ich doch, dass Ryder als Mann selbst genügend Vorzüge hat, um für dich attraktiv zu sein. Ich meine auch als

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