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Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sei, um im Wickham die Karriereleiter hochzuklettern, und verbreitete noch was weiß ich für einen Unsinn.«
    »Klingt zumindest so, als hätte dieser Jonathan exakt gekriegt, was er verdient«, stellte Owen fest.
    »Kann sein, nur hatte die Lady es ganz gezielt auf Hope abgesehen. Stellt euch vor: Sie hat ihr sogar gedroht, zu ihrem Chef zu gehen und ihm die Geschichte in ihrer Version zu erzählen. Da kam sie natürlich bei unserer Mutter an die Richtige, und sie tauchte wie aufs Stichwort auf.«
    Ryder grinste bei der Erinnerung an Justines Auftritt.
    »Mom war dabei?« Beckett lächelte boshaft. »Und warum hab ich dann keinen Krankenwagen kommen hören?«
    »Weil die Blondine rechtzeitig verschwunden ist. Allerdings erst, nachdem sie Mom mit der Polizei gedroht hat.«
    »Mom?«
    »Nachdem ich ihr angeboten habe, das für sie zu erledigen, zog sie endlich ab. Es war jedenfalls das totale Chaos.«
    »Okay.« Beckett nahm seine Baseballkappe ab und raufte sich das Haar. »Das ist eine wirklich hässliche Geschichte, doch zum Glück vorbei.«
    »Wie man’s nimmt. Sie hat Hope immerhin zum Weinen gebracht.«
    »Verdammt.« Beckett lehnte sich gegen die Wand. »Dann ist wohl ein kleiner Ausflug angesagt, damit dieser Wickham endlich kapiert, dass seine Familie Hope gefälligst in Ruhe lassen soll.«
    »Und ich muss mal wieder vorsichtshalber Geld für die Kaution auftreiben«, sagte Owen. »Wenn ihr diesen Kerl verprügelt, hilft das niemandem. Und Hope wird sich dadurch kaum besser fühlen.«
    »Aber wir.«
    Owen zögerte und gab nach. »Okay, ich begleite euch.«
    Ryder schüttelte den Kopf. »Ich fahr alleine.« Trotzdem tat ihm die Unterstützung seiner Brüder gut und besänftigte seinen ärgsten Zorn.
    »In Ordnung, dann kümmern wir uns bloß um die Kaution.«
    »Nett von euch«, grinste Ryder. »Das wird nicht nötig sein. Ich weiß was Besseres, als mich mit diesem Kerl zu schlagen. Wenn’s recht ist, mach ich mich gleich auf den Weg. Ihr müsst ein paar Stunden ohne mich auskommen. Und kümmert euch bitte um D.B.«
    »Was hast du vor?«, erkundigte sich Beckett.
    »Ich werde Jonathan Wickham bei seiner Brieftasche und bei seinem Stolz packen. Das ist wahrscheinlich die Sprache, die der Kerl am besten versteht«, sagte er, legte seinen Werkzeuggürtel ab und ging hinüber zu seinem Wagen.
    Während der Fahrt nach Washington überdachte er die ganze Sache noch einmal. Inzwischen mit klarem Kopf und ganz nüchtern.
    Wenn er nichts unternahm, würde es vermutlich keine Ruhe geben. Und selbst wenn diese Mrs. Wickham nicht wieder in Boonsboro auftauchte, würde sie Hope überall schlechtmachen, und das wollte er nicht. Immerhin genoss sie bislang in der Branche einen exzellenten Ruf.
    Sie durfte ganz einfach nicht in den Schmutz gezogen werden.
    Das würde er unter keinen Umständen zulassen.
    Eine weitere Unwägbarkeit stellte Jonathan Wickham selbst dar. Ryder hielt es nicht für ausgeschlossen, dass er – falls seine Frau ihm ihre Lügengeschichten auftischen sollte – auf die Idee kommen könnte, Hope sei möglicherweise doch nicht ganz abgeneigt. Dann würde er als Nächstes in Boonsboro auftauchen, um sie erneut zu bedrängen, oder sie mit Anrufen und E-Mails bombardieren. Mit dem Erfolg, dass Hope erneut vollkommen aus dem Gleichgewicht geriet.
    Auch das durfte nicht geschehen.
    Ryder würde es ihm und seiner durchgeknallten Frau mit gleicher Münze heimzahlen, sie auf ihrem eigenen Territorium erniedrigen. Dann würden sie hoffentlich merken, welch scheußliches Gefühl das war.
    Als er die Stadt erreichte, folgte er den Anweisungen seines Navis und verfluchte den Verkehr, die blöden Einbahnstraßen, die dämlichen Kreisverkehre und die unfähigen Fahrer vor und hinter sich.
    Er hasste große Städte wie die Pest, das Gewirr von Häusern und Straßen, die Menschenmengen, die sich überall drängten, und konnte es wie immer kaum erwarten, sich wieder auf dem Highway Richtung Boonsboro zu befinden.
    Immer schön langsam, sagte er sich, denn schließlich war er nicht zu seinem Vergnügen hier. In der Nähe des Hotels fand er einen Parkplatz und stieg aus. Schwüle Hitze schlug ihm entgegen und raubte ihm fast den Atem. Hier war es ja noch heißer als zu Hause, dachte er.
    Das Hotel mit dem blumengeschmückten Portal und dem livrierten Türsteher verströmte koloniale Eleganz, wie Ryder widerwillig zugeben musste. Und dass der Uniformierte ihn in seiner Arbeitskleidung mit vollendeter Höflichkeit

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