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Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Vermutlich stand darauf etwas über die Schlacht, keine Ahnung. Ich hab nicht weiter darauf geachtet. Für mich war es interessanter, ob das Mädchen nackt mit mir schwimmen gehen würde.«
    »Warum erzählst du das erst jetzt?«, wollte seine Mutter wissen.
    »Mein Gott, Mom, erzähl ich dir etwa regelmäßig, ob sich irgendwelche Mädchen ausgezogen haben oder nicht?« Er sah sie lächelnd an. »Wirklich, welcher Sechzehnjährige würde das tun? Sie war das erste Mädchen, das ich mit dem Auto abholen durfte. Wie hieß sie doch gleich? Angela … Bowers, Boson – irgendwas in der Art. Leider wurde das nichts mit dem Nacktschwimmen, und deshalb hat sich mir ihr Bild nicht wirklich eingeprägt. Erst jetzt fiel mir die Geschichte wieder ein. Auch dass ich damals dachte, ein paar von den Toten, die dort beerdigt wurden, könnten mit mir verwandt sein. Immerhin wusste ich ja, dass Großvaters Farm sich in dieser Gegend befunden hatte.«
    »Das wär mir nicht anders gegangen«, tröstete Beckett ihn. »Nackte Mädchen sind für Heranwachsende eindeutig reizvoller als morsche Gerippe.«
    »Bestimmt gibt’s den Friedhof noch«, mischte sich jetzt Justine wieder ein. »Ich erinnere mich ganz dunkel, nur hab ich ihn nie mit unserer Familie in Verbindung gebracht. Es ist wirklich schändlich von uns, Carolee. Und auch irgendwie pietätlos.«
    »Woher sollten wir das wissen? Niemand hat uns je den Friedhof gezeigt. Dad wollte die Farm bloß loswerden. An die ewigen Streitereien mit Grandpa kann ich mich gut erinnern«, rief Carolee ihr in Erinnerung.
    »Zum Glück ist es euch wieder eingefallen«, meinte Owen. »Und ich würde vorschlagen, dass wir uns dort umsehen.«
    »In Ordnung.« Justine stand entschlossen auf. »Dann sollten wir erst mal die Kinder und die Hunde einfangen.«
    »Was soll das heißen?« Owen schaute sie irritiert an. »Willst du etwa gleich losfahren?«
    »Warum denn nicht?«
    »Die Sonne geht bald unter und …«
    »Dann lasst uns keine Zeit verlieren.«
    »Wenn wir bis morgen warten, könnte ich das Terrain schon mal sondieren, mich umsehen und so weiter.«
    »Welchen Vorteil hätte das?«, fragte Ryder.
    Die Jungen waren Feuer und Flamme wegen des versprochenen Abenteuers, die Hunde hingegen schauten trübselig, weil sie, bis auf D.B. und den Mops, ins Haus gesperrt wurden.
    Hope fuhr bei Ryder mit und quetschte sich neben Dumbass, der es sich ganz selbstverständlich auf der Sitzbank bequem gemacht hatte.
    »Es wäre vernünftiger gewesen, sich den Friedhof morgen anzusehen«, meinte sie.
    »Wer redet bei dieser ganzen Sache noch von Vernunft?«
    »Da hast du allerdings recht. Und vielleicht finden wir ja wirklich etwas heraus. Nur wie? Es sei denn, es existiert ein Grabstein, der noch lesbar ist und auf dem sein Name steht. Vielleicht gibt es auch gar keine Steine und damit keine Namen – dann wären wir so schlau wie zuvor.«
    »Wir werden es bald wissen, eine Spur ist es jedenfalls.«
    »Egal ob wir was finden oder nicht, ich bin schrecklich aufgeregt.«
    Er nahm eine Hand vom Lenkrad und berührte so zärtlich ihren Arm, dass ihr Herzschlag aus dem Takt geriet. »Entspann dich.«
    Sie lächelte ihn bloß an.
    »Das war früher alles Farmland«, sagte er und bog in eine gewundene Straße ein, an der ein paar Häuser auf großen Grundstücken mit ausgedehnten, baumbestandenen Rasenflächen standen.
    »Mit all den Feldern und den sanften Hügeln ringsum muss es hier echt schön gewesen sein.«
    »Ja, die Menschen, die sich hier niederließen, liebten offenbar das freie Land. Sie wollten nicht eingepfercht werden wie in den Städten. Selbst jetzt ist das noch so. Wir haben das eine oder andere der Häuser umgebaut oder erweitert.«
    Sie kamen an einem alten Farmhaus vorbei. Hope beugte sich vor. »Ist das etwa …«
    »Ja, dort hat Moms Familie gelebt, und sie und Carolee auch noch eine Weile. Zum Glück wurde es damals nicht abgerissen, sondern aufwendig saniert und restauriert. Inzwischen ist es sicher eine Menge wert.«
    »Es sieht ganz bezaubernd aus mit dem zugewachsenen Garten und den hohen Bäumen. Traumhaft. Ein Platz zum Wohlfühlen. Der Wintergarten wurde wahrscheinlich nachträglich angebaut, fügt sich aber gut in das Gesamtbild ein. Ein wirklich schöner Ort.« Sie wandte sich ihm zu. »Bist du jemals in dem Haus gewesen?«
    »Wir haben vor drei Jahren die Küche renoviert, ein zusätzliches Bad eingebaut, die Garage aufgestockt, und der Wintergarten, der dir so gefällt, geht ebenfalls

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