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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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schon.«
    »Sag ich doch.«
    »Faye, das ist vollkommen unlogisch. Vampire fühlen zwar Wärme und Kälte, aber Vampire frieren nicht, und Vampire schwitzen nicht. Und da ich ein Vampir bin -«
    Mein Finger schoss unterbrechend in die Höhe. »Ein halber, mein Schatz.«
    Darian verdrehte die Augen. »Und da ich ein Vampir mit einer Seele bin, der zudem lichtresistent ist ... Was ist denn nun wieder?«
    »Sonnenlichtresistent«, korrigierte ich ungerührt.
    »Da ich ein sonnenlichtresistenter Vampir mit einer Seele bin ... Zufrieden?« Ich nickte, und er fuhr fort: »... kann ich dennoch nicht mit den regulären menschlichen Körperfunktionen dienen. Nein, sprich es bitte nicht aus. Ich weiß. Ich kann nicht mit allen Körperfunktionen dienen. Und dazu gehört auch Schwitzen. Daher gehe ich davon aus, dass es sich hierbei um Abrieb handelt.«
    Ich legte den Kopf schief, betrachtete ihn eingehend und nickte schließlich. Okay, Abrieb könnte hinkommen. Er hatte geduscht, ich nicht, und ich hatte eben garantiert etwas transpiriert. Aber was war mit der zweiten Entdeckung? Sinnestäuschung? Ich beugte mich vor, befeuchtete seine Haut durch einen Kuss und blies abermals darüber. Wie erwartet bekam er eine Gänsehaut.
    Mein Blick strotzte vor Triumph. »Ha! Und wie erklärst du das? Heimliche Affinität zum Federvieh?«
    »Dafür habe ich keine Erklärung«, murmelte er verwundert, sprang unerwartet auf und eilte ins Bad. Ich hörte das Rauschen der Dusche und jäh einen unterdrückten Ausruf: »Verflixt, ist das kalt!«
    »Muss ich jetzt damit rechnen, dass du nach Tausenden von Jahren deine erste Erkältung bekommen kannst?«
    »Das ist nicht im Mindesten amüsant, Faye!«, rief er aus dem Bad, drehte die Dusche aus und kam zurück. Nachdenklich ließ er sich auf dem Bett nieder, und ich legte ihm von hinten die Arme um, küsste ihm zärtlich auf den Nacken. »Wir finden es heraus, Schatz. Bestimmt.«
    Seine Hand strich geistesabwesend über meinen Arm. »Mit Sicherheit sogar. Ich bin mir nur nicht schlüssig, ob ich diese Veränderungen gutheißen soll.«
    Ich rutschte an seine Seite. »Befürchtest du, dass sie dich schwächen könnten?«
    Besorgnis blitzte in seinen graublauen Augen auf. »So weit habe ich noch nicht gedacht.« Dann sprang er wie von der Feder geschnellt auf und durchquerte mit wenigen Schritten die Suite. Eine unschöne Vorahnung machte sich in mir breit, als er auf den antiken Sekretär zusteuerte, und entsprechend meiner Befürchtung nahm er das Fangmesser in die Hand.
    »Oh nein, bitte nicht«, stoppte ich Darian mit ausgestreckten Armen direkt vor dem Bad.
    »Ich muss es wissen, Faye. Bitte lass mich durch.« Als ich mich nicht rührte, ihn nur weiterhin beschwörend ansah, seufzte er. »Muss ich dich erst beiseiteheben?«
    »Ich will nicht, dass du dich verletzt.«
    »Gut. Dann mach du es.« Kurzum drückte er mir die Klinge in die Hand. Damit hatte er gewonnen. Vor lauter Empörung ließ ich sie fallen und sprang zurück. Er fing das Messer auf, betrat das Bad und ging direkt auf das Waschbecken zu. Mit einem überaus flauen Gefühl im Magen eilte ich ihm nach.
    »Bist du sicher, dass du dir das antun möchtest?«, fragte er ruhig, während die Spitze der scharfen Klinge bereits in seinen Unterarm drückte.
    »Nein, ich möchte es nicht, aber ich werde«, gab ich störrisch zurück und zog gleichzeitig ein weißes Handtuch vom Halter. Sicher war sicher.
    »Gut.«
    Ohne weitere Vorwarnung zog er das Messer mit dem nötigen Druck quer durch sein Fleisch. Mir wurde übel, als die Wunde aufbrach und das Blut wie eine Fontäne herausschoss. Ich konzentrierte mich auf Darians Miene, wollte weder ins Waschbek-ken noch auf seinen Arm sehen. Einzig sein Gesichtsausdruck war für mich von Belang. Zuerst wirkte er erstaunt, dann besorgt, bis er sich langsam entspannte und schließlich sogar ein erleichtertes Lächeln zeigte.
    »Möchtest du es sehen, Faye?«
    Ich blieb beunruhigt. »Nur, wenn die Amputation erfolglos war, Liebling.«
    »Das war sie.« Sein Arm tauchte vor meinem Gesicht auf. Bis auf das viele Blut erinnerte nichts mehr an den tiefen Schnitt. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich wieder einmal die Luft angehalten hatte. Ich atmete tief durch. Darian lächelte wissend. Ich schickte ihm im Spiegel über dem Waschbecken einen grimmigen Blick. Er erwiderte ihn mit einem Flugkuss, drehte dann den Wasserhahn auf und reinigte das Becken.
    Ich war schon halb aus dem Raum heraus, als ich verwundert

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