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Blut - Skeleton Crew

Blut - Skeleton Crew

Titel: Blut - Skeleton Crew Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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gekannt. Da war Norman und Ettie Wilsons Baby gewesen; es kam mongoloid auf die Welt, die armen winzigen Füßchen nach innen abgewinkelt, das kahle Köpfchen plump und deformiert; zwischen den Fingerchen hatte es Schwimmhäute, so als hätte es zu lange und zu tief geträumt, während es in jener Meerenge im Mutterleibe herumgeschwommen war. Reverend McCracken kam damals, um das Baby zu taufen, und am nächsten Tag erschien Mary Dodge, die schon zu jener Zeit bei über hundert Geburten als Hebamme dabei gewesen war, und Norman ging mit Ettie den Hügel hinab, um Frank Childs neues Boot anzuschauen, und obwohl Ettie kaum laufen konnte, ging sie ohne zu klagen mit ihm, auch wenn sie auf der Türschwelle noch einmal stehenblieb und zu Mary Dodge hinüberschaute, die ruhig neben der Wiege des blöden Kindes saß und strickte. Mary blickte kurz auf, und als ihre Augen sich trafen, brach Ettie in Tränen aus. »Komm«, sagte Norman tieftraurig. »Komm, Ettie, komm mit.« Und als sie eine Stunde später zurückkamen, war das Baby tot, und war es nicht eine Gnade Gottes, dass es so schnell gestorben war, ohne leiden zu müssen? Und viele Jahre vor diesem Ereignis, noch vor dem Krieg, zur Zeit der großen Depression, waren drei kleine Mädchen auf dem Heimweg von der Schule belästigt worden, nicht allzu schlimm belästigt – sichtbare Narben hatten sie zumindest nicht zurückbehalten. Alle drei erzählten von einem Mann, der gesagt hatte, er würde ihnen ein Kartenspiel zeigen, wo auf jeder Karte eine andere Hunderasse abgebildet wäre. Er würde ihnen diese herrlichen Karten zeigen, sagte der Mann, wenn die kleinen Mädchen mit ihm in die Büsche gingen, und in den Büschen erklärte der Mann dann: »Aber zuerst müsst ihr das da anfassen.« Eines der kleinen Mädchen war Gert Symes, die später für ihre Arbeit in Brunswick High zur »Lehrerin des Jahres 1978 von Maine« gewählt worden war. Und die damals erst fünfjährige Gert erzählte ihrem Vater, dass dem Mann an einer Hand ein paar Finger gefehlt hätten. Eines der beiden anderen Mädchen bestätigte das. Das dritte konnte sich an nichts erinnern. Stella wusste noch genau, wie Alden an einem gewittrigen Tag in einem Sommer wegging, ohne ihr zu sagen wohin, obwohl sie ihn gefragt hatte. Sie blickte ihm aus dem Fenster nach und sah, dass am Ende des Pfades Bull Symes auf ihn wartete, und dann stieß Freddy Dinsmore zu ihnen, und unten an der Bucht sah sie ihren eigenen Mann, der morgens wie gewöhnlich mit seinem Essgeschirr unter dem Arm zur Arbeit gegangen war. Andere Männer gesellten sich zu ihnen, und als sie sich schließlich auf den Weg machten, zählte Stella elf Männer, darunter auch den Vorgänger von Reverend McCracken. Und an jenem Abend wurde ein Bursche namens Daniels am Fuße von Slyder’s Point tot aufgefunden, wo die Felsen aus dem Meer ragen wie die Fangzähne eines Drachen, der mit offenem Maul ertrunken ist. Dieser Daniels war ein Mann, den Big George Havelock eingestellt hatte, damit er ihm helfen sollte, neue Fußböden in seinem Haus zu verlegen und in seinen Lastwagen einen neuen Motor einzubauen. Daniels stammte aus New Hampshire, und er war ein wahrer Meister im Reden und hatte genügend andere Aushilfsjobs gefunden, nachdem die Arbeit bei den Havelocks beendet war … und wie herrlich er immer in der Kirche gesungen hatte! Offensichtlich, so hieß es, war Daniels oben auf Slyder’s Point herumspaziert, ausgerutscht und hinabgestürzt. Er hatte sich das Genick gebrochen, und sein Schädel war zertrümmert. Da er, soviel bekannt war, keine Familie hatte, wurde er auf der Insel beerdigt, und der Vorgänger von Reverend McCracken hielt die Grabrede und sagte, dieser Daniels sei ein guter Arbeiter gewesen, der richtig zupacken konnte, obwohl ihm an der rechten Hand zwei Finger gefehlt hätten. Dann spendete er den Segen, und die Leute gingen in die Gemeindehalle, wo sie Za-Rex tranken und Käsesandwiches aßen. Stella hatte ihre Männer nie gefragt, wohin sie an jenem Tag, als Daniels von Slyder’s Point abstürzte, gegangen waren.
    »Kinder«, hätte sie sagen können. »Wir haben immer alles selbst in die Hand genommen. Wir mussten es tun, denn die Meerenge war damals breiter, und wenn der Wind heulte und die Brandung toste und es früh dunkel wurde, kamen wir uns sehr klein vor, winzige Stäubchen in den Augen unseres Schöpfers. Deshalb war es ganz natürlich, dass wir einander die Hände reichten und eine enge Gemeinschaft

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