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Blut - Skeleton Crew

Blut - Skeleton Crew

Titel: Blut - Skeleton Crew Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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zuckten die Achseln. Ein alter Mann mit grauweißem Haar stellte sich als Ambrose Cornell vor und sagte, er hätte seine Schrotflinte im Kofferraum seines Wagens. »Ich kann versuchen, sie zu holen, wenn Sie wollen.«
    Ollie sagte: »Ich glaube nicht, dass das im Augenblick empfehlenswert wäre, Mr. Cornell.«
    Cornell grunzte. »Ich momentan auch nicht, Junge. Aber ich dachte, ich sollte es wenigstens anbieten.«
    »Nun, ich habe eigentlich nicht damit gerechnet«, sagte Dan Miller. »Aber ich dachte …«
    »Warten Sie mal«, rief eine Frau. Es war die Dame im preiselbeerfarbenen T-Shirt und in der dunkelgrünen Hose. Sie hatte sandfarbenes Haar und eine gute Figur. Eine sehr hübsche junge Frau. Sie öffnete ihre Handtasche und holte eine mittelgroße Pistole hervor. Die Menge gab ein »Aaah« von sich, als hätte ein Zauberer gerade einen besonders guten Trick vorgeführt. Die Frau, die rot geworden war, wurde noch röter. Sie wühlte wieder in ihrer Handtasche und zog eine Schachtel Smith & Wesson Munition heraus.
    »Ich bin Amanda Dumfries«, sagte sie zu Miller. »Diese Pistole … ist eine Idee meines Mannes. Er dachte, ich solle sie stets als Schutz haben. Ich habe sie zwei Jahre ungeladen mit mir herumgetragen.«
    »Ist Ihr Mann auch hier?«
    »Nein, er ist in New York. Geschäftlich. Er ist sehr viel geschäftlich unterwegs. Deshalb wollte er auch, dass ich die Pistole bei mir trage.«
    »Wenn Sie damit umgehen können, sollten Sie sie behalten. Was ist es – eine Achtunddreißiger?«
    »Ja. Und ich habe noch nie in meinem Leben damit geschossen, nur einmal auf eine Zielscheibe.«
    Miller nahm die Pistole, fummelte daran herum und schaffte es nach kurzer Zeit, die Trommel zu öffnen. Er überzeugte sich davon, dass sie nicht geladen war. »Okay, wir haben eine Pistole«, sagte er. »Wer kann gut schießen? Ich bestimmt nicht.«
    Die Leute schauten einander an. Zuerst sagte niemand etwas. Schließlich gab Ollie widerwillig zu: »Ich schieße ziemlich viel auf Zielscheiben. Ich habe einen .45er Colt und eine Llama 25.«
    »Sie?«, meinte Brown. »Hm. Sie werden zu betrunken sein, um im Dunkeln sehen zu können.«
    »Warum halten Sie nicht Ihren Mund und schreiben weiter Namen auf?«, sagte Ollie sehr klar und deutlich.
    Brown starrte ihn an. Machte den Mund auf. Fasste sodann den weisen Entschluss, ihn wieder zuzumachen.
    »Nehmen Sie sie«, sagte Miller. Er übergab Ollie die Pistole, und dieser prüfte sie noch einmal fachmännischer. Er schob die Waffe in die rechte Hosentasche und die Munition in die Brusttasche. Auf seinem runden Gesicht standen immer noch Schweißtropfen. Dann lehnte er sich gegen die Kühlung und öffnete eine neue Bierdose. Ich hatte immer stärker das Gefühl, dass ich Ollie Weeks völlig falsch eingeschätzt hatte.
    »Danke, Mrs. Dumfries«, sagte Miller.
    »Nicht der Rede wert«, sagte sie, und mir schoss der Gedanke durch den Kopf, dass ich nicht so viel herumreisen würde, wenn ich ihr Mann und Nutznießer dieser grünen Augen und der umwerfenden Figur wäre.
    »Vielleicht ist das ziemlich dumm«, sagte Miller, der sich an Brown mit seinem Notizblock und Ollie mit seinem Bier wandte. »Aber haben Sie zufällig so was wie Flammenwerfer hier?«
    »Ohhh, Scheiße «, sagte Buddy Eagleton und wurde gleich darauf so rot wie Amanda Dumfries kurz zuvor.
    »Was ist los?«, erkundigte sich Mike Hatlen.
    »Nun … bis letzte Woche hatten wir einen ganzen Karton von diesen kleinen Lötlampen. Wie man sie im Haus verwendet, um lecke Rohre oder Ableitungen oder so was zu reparieren. Erinnern Sie sich daran, Mr. Brown?«
    Brown nickte mürrisch.
    »Ausverkauft?«, fragte Miller.
    »Nein, die gingen überhaupt nicht. Wir haben nur drei oder vier davon verkauft und den Rest zurückgeschickt. Was für eine Scheiße! Ich meine … was für ein Jammer.« Mit hochrotem, fast purpurnem Kopf zog sich Buddy Eagleton wieder in den Hintergrund zurück.
    Natürlich hatten wir Streichhölzer und Salz (jemand sagte vage, er hätte gehört, dass man Blutsauger und Ähnliches mit Salz bestreuen müsste) und alle möglichen O’Cedar-Mops und langstielige Besen. Die meisten Leute sahen ziemlich zuversichtlich aus, und Jim und Myron waren viel zu betrunken, um eine abweichende Meinung zu äußern, aber ich begegnete Ollies Augen und sah darin eine ruhige Hoffnungslosigkeit, die schlimmer war als Angst. Er und ich hatten die Tentakel gesehen. Die Vorstellung, Salz auf sie zu streuen oder zu versuchen,

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