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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Zigarette an. »Ich werde nicht nach Einzelheiten fragen, Sir. Kompliment zu Ihren Quellen.«
    »Captain Bob Gilstrap und Lieutenant Buddy Fritsch besichtigten den Tatort. Sie waren sich des bösen Bluts zwischen Tedrow Vater und Sohn bewusst und sind beide Mr. Marcello verpflichtet.«
    »Mr. Marcello ist ein vorzüglicher Freund der Gesetzeshüter von Nevada, Sir. Er pflegt ihnen zu Weihnachten herrliche Geschenkkörbe zu schicken.«
    Mr. Hoover strahlte. »Wirklich?«
    »Jawohl, Sir. Die doppelten Böden enthalten Kasino-Chips und Hunderternoten.«
    Mr. Hoover leuchtete. »Hat Junior Ihres Wissens zufolge jüngst an einer Aktion in Memphis teilgenommen?«
    Dwight zwinkerte ihm zu. Darüber wird nicht gesprochen. Mr. Hoover griff sich ein Appetithäppchen und scheuchte den Kellner weg.
    »Sie sind ein eloquenter Mann, Dwight. Sie verstehen Ihr Publikum und arbeiten ihm auf unnachahmliche Weise zu.«
    »Ich versuche, Ihnen gerecht zu werden, Sir. Das ist alles.«
    Spooks in Aktion links im Bild. Ein Spook-Kellner raspelte Süßholz mit einem Spook-Baseball-Ass. Mr. Hoover stellte das Geplauder ein und wandte sich den Spooks zu. Er war dreiundsiebzig. Sein Atem roch scharf. Seine Nagelbetten bluteten. Er lebte von Digitalis und subkutan gespritztem Amphetamin. Ein Wohlfühldoktor kümmerte sich um die täglichen Injektionen.
    Klick - da ist er wieder. Klick - da ist er wieder bei dir.
    »Zu unseren anderen Mordfällen. Die mehr auffallen und genauer unter die Lupe genommen werden und eher Anlass zu Gerede geben könnten.«
    Dwight drückte die Zigarette aus. »Ray und Sirhan sind Psychopathen, Sir. Ihre Aussagen bestätigen ihre Paranoia, wobei die amerikanische Öffentlichkeit größenwahnsinnige Phantasien von ihren Attentätern gewohnt ist. Wohl wird es Gerede geben, doch das wird allmählich öffentlicher Gleichgültigkeit weichen.«
    »Und die Tedrows? Könnten wir da irgendwie bloßgestellt werden? Wenn Sie mich bitte auf Ihre unvergleichliche Weise beruhigen würden.«
    »Seniors Tod ist in keiner Weise suspekt«, sagte Dwight. »Ja, er hat in unserem Auftrag Klan-Operationen geführt, doch ist dies nie an die Öffentlichkeit gelangt. Ja, er hat Hass-Pamphlete vertrieben, ist aber nie so öffentlichkeitswirksam gesprächig gewesen wie unser Hasstraktat-Kumpel Fred Hiltz. Ja, er sollte Ward Littells Job bei Howard Hughes übernehmen, was zu Spekulationen hätte Anlass geben können. Ja, ich denke, dass Junior jetzt den Job bekommen wird. Nein, ich denke nicht, dass uns dies in irgendeiner Weise bloßstellt.«
    Mr. Hoover hatte sich das letzte Appetithäppchen gegriffen. Mit zitteriger Hand. Ein paar umtriebige Politiker schauten zu ihm rüber.
    »Macht. War Macht Juniors Motiv?«
    »Ich kenne ihn sein Leben lang, Sir. Ich denke, >wohlbegründeter Hass< beschreibt es am besten.«
    Ein Spook-Prediger sprach die Politiker an. Allgemeines Grunzen und gegenseitiges Rückenklopfen. Der Bursche trug Cowboystiefel zum Pastorengewand. Dwight erkannte ihn. Er veranstaltete TV-Sammelaktionen zugunsten einer Spook-Krankheit und verbreitete linken Politschwachsinn.
    »Prinz Bobby und Martin Luzifer King sind von uns gegangen«, sagte Mr. Hoover, »und haben die moralisch Gefährdeten untröstlich und die Gesunden herzlich erleichtert zurückgelassen. Operation Schwarzes Karnickel hat nicht die erhofften Ergebnisse erbracht, und die Atmosphäre erscheint von schwarzem Nationalismus vergiftet. Was halten Sie von einem Störprogramm gegen die Black Panther Party und die United Slaves, kurz US? Ich denke da an eine Cointelpro-Operation in großem Stil. Außerdem gibt es zwei weniger bekannte Verbindungen in Los Angeles, die möglicherweise einer genaueren Lagebeurteilung bedürfen. Merken Sie sich ihre entsetzlichen Namen: die >Black Tribe Alliance<, die Allianz der Schwarzen Stämme, und die >Mau-Mau Liberation Front<, die Mau-Mau-Befreiungsfront.«
    Dwight bekam eine Gänsehaut. »Ich habe einen Informanten in L.A. Ich werde runterfliegen und mit ihr reden.«
    »Mit ih r , Dwight? Mit FBI-Informant Nr. 4361?«
    Dwight lächelte. »Jawohl, Sir. Wir werden vielleicht einen Insider-Ermittler brauchen, und sie kennt jeden zum Verrat bereiten Linken, der in Gewahrsam ist.«
    »Alle Linken gehören in Gewahrsam.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Schauen Sie außerdem in Las Vegas vorbei. Stellen Sie fest, wie Wayne Tedrow Juniors Geisteszustand ist.« »Jawohl, Sir.«
    »Die Mau-Mau waren eine afrikanische Kannibalensekte ohne

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