Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
Vom Netzwerk:
Dafür müsstet ihr den roten Jargon draufhaben. Ihr versteht nicht das Geringste von sozialer Revolution. Das Einzige, wovon ihr Jugendlichen 'ne Ahnung habt, sind die College-Muschis, die ihr nie kriegt.«
    Buzz lachte. Crutch wurde rot. Merke: die Akte studieren und Scottys Blow-Job-Freaks nachstellen.
    »Wer erteilt die verdeckten Ermittlungsaufträge?«
    Clyde trat seinen Stuhl zurück. »Rechtsextreme Spinner mit Moneten. Alles Ärzte und Könige. Dr. Charles Toron, der Eugenik-König. Dr. Fred Hiltz, der Hasstraktat-König, und Dr. Wesley Swift, der Nazi-Bibel-König.«
    »Dr. Fred ist Zahnarzt«, sagte Buzz. »Die anderen haben Versandhandel-Titel, wie all die Mohren-Prediger.«
    » Zahnarzt gewesen«, sagte Clyde. »Er hat zu viel Freude an seinem schmerzstillenden Kokain bekommen und angefangen, den Leuten die Zähne zu versauen.«
    Crutch dachte an Dana Lund. Merke: Weichzeichner-Linse mitbringen. Buzz holte das Päckchen Hasch hervor. Clyde rollte die Augen - Jugendliche.
    »Da fällt mir ein: Dr. Fred hat einen Job für uns. Eine Frau hat ihm Geld gestohlen und ist verschwunden.«
    Buzz schaute Richtung Clyde. Crutch schaute Richtung Clyde. Beide Blicke sagten ich. Clyde warf eine Münze. Buzz rief Zahl. Die Münze am Boden zeigte Kopf.
    Crutch hatte eine Absteige in den Vivian Apartments. Ein heruntergekommenes Mietshaus ohne Lift südlich von Paramount. Wo Hilfskameraleute und Studioarbeiter wohnten. Und Kleindarstellerinnen, die sich in der Mittagspause in der großen Besenkammer etwas dazuverdienten. Crutch hatte seinen Kram in zwei Zimmer gezwängt.
    Seinen Akten-Kram, seinen Kamera-Kram, seinen Auto-Kram, seinen Wanzen- und Abhör-Kram. Clyde hatte ihm das Überwachen beigebracht. Er besaß Telefondrähte und Kabelrollen im Überfluss. Er besaß sämtliche Playboy-Magazine. Er besaß sämtliche Car-Craft-Hef te bis zum Jahrgang '52. Die Tapete bestand aus einundvierzig Playmates aus dem Playboy.
    Er richtete sich für die Nacht ein. Er vervollständigte seine Notizen über den letzten Aufenthalt der Mutter. Weihnacht '67 - Margaret Woodard Crutchfield schreibt aus Des Moines. Sämtliche Aktennachfragen - null. Zurück zu '66 - eine Weihnachtskarte aus Dubuque. Jede Stadt dazwischen, umfassende Aktenabfrage erfolgt, Ergebnis null.
    Crutch wurde unruhig. Buzz war bestimmt irgendwo zugange und mit irgendwas zugedröhnt. Buzz hatte den Stich ins Böse, der ihm fehlte. Buzz trug eine falsche Polizeidienstmarke und brachte Nutten dazu, ihm gratis einen zu blasen. Nicht sein Fall. Besser, es für sich zu behalten.
    Es war warm draußen. Ein Sommersturm braute sich zusammen. Crutch fuhr los. Er fuhr bis zum Hollywood-Boulevard und zum Strip. Er schaute sich Leute an. Während ihn die langhaarigen Mädchen anzogen, gingen ihm die langhaarigen Jungs auf den Keks. Er suchte nach dem 62er Thunderbird und Scottys Blow-Job-Banditen. Er sah bloß zwei Schwuchteln in einem 61er Bird.
    Er fuhr nach Osten zum Hancock Park. Er schaltete die Scheinwerfer aus und blieb an der 2nd, Ecke Plymouth, stehen. Das große spanische Haus hielt ihn im Bann.
    Die Fenster im oberen Stock und im Parterre waren erleuchtet. Er sah Chrissie in Trainingskleidung. Ein Blick und vorbei. Er sah, wie Dana in der Küche ihr Haar zurückband.
    Buzz kapierte nicht. Niemand kapierte. Darum sagte er es keinem. Ihm lag nichts an Chrissie Lund. Ihm ging es um Dana Lund, und die war dreiundfünfzig.
    Dwight Holly ( Washington, D.C., 16.06.68)
    SPOOKS.
    Das Restaurant war voll von ihnen. Mr. Hoover zählte sie durch. Dwight beobachtete, wie seine Augen klickten. Farbiger Kellner, farbiger Lobbyist, farbiges Baseball-Ass. Die alte Schwuchtel war gebrechlich. Er schlürfte die Suppe mit zitterigen Parkinson-Händen. Er mochte ein paar Aussetzer haben, doch sein Hirn sprühte nach wie vor Funken und war ausschließlich auf HASS geeicht.
    Harveys Restaurant, Washingtoner Innenstadt, großer Mittagsbetrieb. Wo man gesehen werden wollte. Wo man sich umsah.
    »Hat Wayne Tedrow Junior Wayne Tedrow Senior umgebracht?«, fragte Mr. Hoover.
    »Jawohl, Sir. Das hat er.«
    »Wenn Sie etwas ausführlicher antworten könnten.«
    Dwight schob seinen Teller weg. »Carlos Marcello hat das Police Department von Las Vegas gekauft und ebenso den Leichenbeschauer von Clark County. Ein unter stumpfer Gewalteinwirkung entstandenes Trauma ist als Herzschlag bezeichnet worden.«
    Mr. Hoover lächelte. »Schlaganfall hätte den Golfaspekt betont.«
    Dwight zündete sich eine

Weitere Kostenlose Bücher