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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Tolbooth-Museum auf der anderen Seite. Wisemans Verhandlung fand in einem der kleineren Gerichtssäle statt, einem umfunktionierten Geschworenenzimmer, versteckt am Ende eines kleinen Seitengangs. Die Öffentlichkeit war ausgeschlossen, weshalb Logan sich gezwungen sah, draußen auf dem Flur zu warten, wo er bei den ganzen Anwälten, Polizisten und Ladendieben, die er vom Sehen, von der Arbeit oder vom Verhaften kannte, aus dem Nicken gar nicht mehr herauskam. Es war fast zwanzig vor zehn, als die Türen endlich aufgingen und ein Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft finster vor sich hin brummelnd herausstürmte. Nicht gerade ein gutes Zeichen. Dann kamen ein paar Gerichtsdiener, der Amtsrichter - und schließlich Ken Wiseman, flankiert von zwei Gefängnisaufsehern.
Seine Anwältin hatte ihn in einen grauen Anzug gesteckt, aber die förmliche Kleidung wollte nicht so recht zu den blauen Flecken und den Beulen passen. Das Gesicht des Metzgers erinnerte an einen vergammelten Kürbis, in zwei Hälften geteilt durch die weiße Linie der alten Narbe. Logan trat auf ihn zu. »Kenneth Wiseman-«
Eine Frau mit schütterem Haar stellte sich vor ihn. »Es ist in Ordnung, Kenneth, Sie müssen nicht mit ihm reden.« Wiseman verzog sein geschwollenes Gesicht zu so etwas wie einem Lächeln. »Na, haben sie das fette Schwein schon gefeuert?« Die Anwältin des Metzgers legte ihrem Mandanten die Hand auf die Brust. »Bitte, lassen Sie mich das machen.« Sie drehte sich zu Logan um. »Mr. Wiseman hat Ihnen nichts zu sagen.« 42 »Nein? Aber ich habe ihm etwas zu sagen-«
»Mit Drohungen gegen meinen Mandanten kommen Sie-« »Die hatten 1990 einen Scheißdreck gegen mich in der Hand, und heute haben sie genauso einen Scheißdreck.« Wiseman trat einen Schritt vor, doch die bei den Gefängnisaufseher hielten ihn an den Armen fest. »Dieses Schwein von Brooks hat mich angeschwärzt, und ich -« »Kenneth, ich muss darauf bestehen-«
»Falls es Sie interessiert«, warf Logan ein, »ich glaube Ihnen. Brooks hat die ursprüngliche Ermittlung verbockt. Sie sind nicht der Fleischer, und Sie sind es nie gewesen.« Der Metzger machte den Mund auf, um etwas zu erwidern, und
klappte ihn dann wieder zu, während ein verdutzter Blick sich auf
    seinem lädierten Gesicht ausbreitete. »Ich ... tja, die Berufung-« »Aber Sie sind trotzdem ein Mörder. Kenneth Wiseman, ich
verhafte Sie wegen des Verdachts, im Februar 1990 Kirsty McFarlane ermordet zu haben, auch bekannt unter dem Namen Kirsty
Wiseman. Sie müssen nichts sagen -«
»Aber ... Aber Sie können nicht ... Ich war ... « Er zupfte seine
Anwältin am Ärmel, während Logan ihm seine Rechte vortrug.
»Ich kann nicht zweimal wegen der gleichen Sache angeklagt
werden. Das wäre eine verbotene Doppelbestrafung. Sagen Sie's
ihm!«
Jetzt war es an Logan, zu lächeln. »Sie wurden wegen der Morde
an Ian und Sharon McLaughlin vor Gericht gestellt, nicht wegen
des Mordes an Kirsty McFarlane. Also -«
Die Anwältin trat wieder dazwischen. »Ich bestehe darauf, dass
Sie mich unter vier Augen mit meinem Mandanten sprechen lassen,
wir-«
»Sie können ihn wiederhaben, wenn ich mit ihm fertig bin.«
Logan wandte sich an die beiden Gefängnisbeamten. »Was halten
Sie davon, Mr. Wiseman zum Präsidium zu begleiten?« Der Metzger war zu schockiert, um Widerstand zu leisten. Der Vernehmungs raum 3 war wie üblich die reinste Sauna. Eine dünne Schicht Kondenswasser überzog das Doppelfenster des kleinen Zimmers, in dem Ken Wiseman auf seinem Stuhl hockte und schwitzte. »Ich ... Ich hab nichts getan ... « Es war, als hätte jemand den Stöpsel gezogen und die ganze rotzfreche Großspurigkeit entweichen lassen, bis nur noch ein vernarbter, verängstigter, nicht mehr ganz junger Mann mit spärlichem Haupthaar übrig war.
Steel streckte sich auf ihrem Plastikstuhl. »So etwas, mein lieber Ken, nennen wir in unserer Branche eine >beschissene Lüge<.« Der Metzger, dessen Handgelenke immer noch in Handschellen steckten, fuhr sich mit einer Hand über das ramponierte Gesicht. »Ich war es nicht ... « Logan knallte einen Stoß Papiere auf den Tisch - Andrew McFarlanes Aussage. »Ihr Schwager sagt, Sie seien betrunken gewesen. Sie hätten einen Streit mit Ihrer Schwester gehabt.« »Das ist nicht -« Logan las laut vor: »>Kirsty hat ihm eine geknallt, und da ist er durchgedreht. Er hat einfach nicht aufgehört, auf sie einzuprügeln. Ich
-<« »So ist es nicht gewesen!«
>»- habe versucht, ihn aufzuhalten, aber er

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