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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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allerdings.«
    Ich ignorierte den Wortwechsel und schaute zu, wie Marineblau Gesichtsmaske auf einen Stuhl setzte. Der Mann bewegte sich behutsam, als wäre er krank oder fürchtete sich vor einem Unfall. Sobald er saß, hielt er den Blick auf die Hände gerichtet.
    Der Tisch auf dem Monitor war rund und kleiner als der unsere. Daran saß ein Mann mit Fliege und Schildpattbrille. Vor ihm lagen ein gelber Notizblock und ein silberner Cross-Kuli.
    Ich nahm an, dass das Nickies Anwalt Simon Schoon war. Schoons Augen wirkten hinter den Gläsern dunkel und scharf.
    Marineblau nahm neben seinem Begleiter Platz.
    Ich musterte die beiden Männer aus Kalifornien. Wer war AI Lapasa?
    Schoon sprach als Erster.
    »Mein Mandant dankt Ihnen dafür, dass Sie bereit waren, persönlich zu erscheinen.«
    »Mein Mandant hat seine Gründe für seine Bereitschaft.« Marineblau.
    Ja! Der Große war der Anwalt.
    Ich konzentrierte mich auf Lapasa, den Mann in der Maske. »Und Sie sind?«, fragte Schoon.
    »Jordan Epstein.« Epstein schob eine Karte über den Tisch. »Ich vertrete Mr. Lapasa.«
    Schoon schaute Epsteins Karte kurz an, berührte sie aber nicht.
    »Bevor wir fortfahren, möchten wir Sie um die Freundlichkeit bitten, uns zu sagen, wen Sie vertreten«, sagte Epstein.
    »Mein Mandant zieht es vor, anonym zu bleiben«, sagte Schoon.
    »Ich furchte, wir müssen darauf bestehen.«
    »Ich fürchte, ich muss es ablehnen.«
    Epstein schob seinen Stuhl zurück. »Dann ist dieses Gespräch beendet.«
    Während des ganzen Wortwechsels hatte Lapasa den Kopf nicht gehoben. Er tat es jetzt.
    »Es ist Nickie Lapasa, oder?« Gedämpft hinter der Maske hervor.
    Schoons Gesicht verriet nichts.
    Lapasa hob die Stimme und sprach in den Raum. »Bist du da draußen, Nickie? Bekommst du das mit?«
    Epstein legte seinem Mandanten die Hand auf den Arm. Lapasa schüttelte sie ab.
    »Ich hab Leute, die sich mit dem Internet genauso gut auskennen wie deine, Nickie. Wenn du mich findest, finde ich dich.« Die Worte waren übermäßig präzise und gemessen, wie die eines Betrunkenen, der nüchtern klingen will.
    »Mr. Lapasa, ich rate Ihnen zu schweigen.«
    Lapasa ignorierte seinen Anwalt.
    »Suchst du nach deinem Bruder, Nickie? Vielleicht könnte ich dir dabei helfen. Aber zuerst sagst du diesem Trottel, er soll aufhören, uns auf der Nase rumzutanzen.«
    »Nun gut.« Schoon leckte sich die Lippen. »Gehen wir von der Annahme aus, dass Nickie Lapasa Informationen über den Tod seines Bruders sucht.«
    »Wie kommen Sie drauf, dass er tot ist?«
    »Lassen Sie mich es umformulieren. Wissen Sie irgendetwas über den Aufenthaltsort von Xander Lapasa?«
    Epstein drehte sich seinem Mandanten zu. »Beantworten Sie das nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Denken Sie an unser Gespräch.«
    »Das ist doch der Grund, warum ich meinen kranken Arsch in dieses verdammte Flugzeug geschleift habe.«
    Epsteins Brauen zogen sich zu einem V zusammen. Er verlor die Kontrolle über seinen Mandanten.
    Meine Aufmerksamkeit blieb stur auf Lapasas Gesicht gerichtet. Über der Maske wirkten seine Augen gelblich und stumpf.
    Und noch etwas.
    In meinem Hirn klingelte es leise.
    Epstein wandte seine Aufmerksamkeit wieder Schoon zu. »Bitte berichten Sie uns von Theresa-Sophias Testament.«
    »Das kann ich nicht tun ohne einen Beweis der Identität Ihres Mandanten.«
    »Ich bin der verdammte Zauberer von Oz.« Aus Lapasas Lachen wurde ein Husten.
    Epstein zog ein Taschentuch aus der Sakkotasche und gab es seinem Klienten.
    Schoons Lippen bildeten einen dünnen, harten Strich, während er das Ende des Hustenanfalls abwartete.
    Nachdem Lapasa sich wieder erholt hatte, verschränkte er die Finger und trommelte die Daumen aneinander. Die Bewegungen kamen als eine Serie von Klacklauten aus den Lautsprechern.
    Ich betrachtete Lapasas Augen.
    Wieder dieses Klingeln.
    Was sah mein Unterbewusstsein, das ich nicht sah? Lapasa brach das Schweigen. »Das ist doch nur ein Trick, oder?«
    »Wie bitte?«, fragte Schoon.
    »Ich kann einen Trick auf fünfzig Meter riechen. Es gibt kein verdammtes Testament.«
    »Sir?«
    »Genug von dieser Scheiße.« Ein Daumen deutete auf Epstein. »Sagen Sie ihm, was ich habe.«
    »Mr. Lapasa, ich kann Ihnen nicht helfen, wenn Sie meinen Rat nicht befolgen.«
    »Ist doch alles egal. Ich sterbe.«
    »Sind Sie sich dessen sicher?«
    Lapasa nickte.
    Epstein hielte einen Augenblick inne, es war offensichtlich, dass er diesen Verlauf missbilligte. Dann begann er.
    »Mr. Lapasa

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