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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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hat Krebs. Seine Prognose ist nicht gut. Er ist bereit, Informationen zu liefern als Gegenleistung für eine Amnestie bezüglich seiner Beteiligung an gewissen Ereignissen.«
    »Ich habe nicht die Berechtigung, über strafrechtliche Vorwürfe zu verhandeln.«
    Epstein schaute seinen Mandanten an.
    Lapasa bedeutete ihm, fortzufahren.
    »Diese Ereignisse fanden vor über vierzig Jahren statt.«
    Schoon war gut. Er wusste mit Sicherheit, dass ein solcher Hinweis nicht nötig war bei einer Befragung, die weder zu einem Freiheitsentzug führen konnte noch von Strafverfolgungsbehörden durchgeführt wurde, doch da er wusste, dass Lang zuhörte, wollte er alles hyperkorrekt machen.
    Ich hielt den Atem an.
    Epsteins Mandant war im richtigen Alter, aber für Xander Lapasa viel zu klein. Wer war er? Wohin führte das alles?
    Schoon sprach Epstein nun direkt an. »Wenn Ihr Mandant vorhat, kriminelle Aktivitäten zu gestehen, muss ich auf einer Verlesung seiner verfassungsmäßigen Rechte bestehen.«
    »Ich bin als Mr. Lapasas Anwalt anwesend. Mein Mandant kennt seine Rechte und die Implikationen seiner Handlungen.«
    »Ist das korrekt, Mr. Lapasa? Sie haben Ihre Aussage mit Ihrem Anwalt durchgesprochen und machen sie freiwillig und ohne Druck oder Vorteilszusage?«
    »Ja, ja. Was auch immer. In drei Monaten bin ich tot.«
    »Darf ich Sie daran erinnern, dass diese Befragung aufgenommen wird?« Schoon nahm seinen Stift zur Hand. »Fahren Sie fort, Mr. Lapasa. Ich würde das gern direkt von Ihnen hören.«
    »Ich hab ihn getötet.«
    »Wen getötet?«
    »Einen Kerl namens Alexander Lapasa.« Mein Blick schnellte zu Ryan. Zu Lang. Bei beiden wanderten die Brauen die Stirn hoch. »Wann war das?« Schoons Stimme verriet nichts, keine Überraschung, keinen Tadel, keinen Triumph. Sie war völlig neutral. »1968.«
    »Wo?«
    »Vietnam.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Das ist alles. Ich hab den Kerl umgebracht, seine Brieftasche und seinen Pass gestohlen und bin ins Landesinnere verduftet.«
    »Ihr Motiv?«
    »Ich wollte raus.«
    »Raus aus was?«
    »Aus der Army, Vietnam, aus dem ganzen verdammten Krieg.«
    »Und warum das?«
    »Meinen Sie das ernst?«
    »Bitte beantworten Sie die Frage.«
    »Ich war achtzehn, wollte am Leben bleiben.«
    »Warum Xander Lapasa?«
    »Er war nicht beim Militär. Ich hab mir gedacht, ein Zivilistenausweis ist das Ticket in die Freiheit.« Lapasa wandte sich an Epstein. »Diese verdammten Medikamente machen mich fix und fertig. Ich muss schon wieder aufs Klo.«
    Auf seinen Anwalt gestützt, schlurfte Lapasa nach draußen.
    Mir wirbelten Fragen durch den Kopf.
    Keiner der beiden Männer war Xander Lapasa. Epstein war Anwalt. Gesichtsmaske war viel zu klein. Wer war er? Wo in Vietnam war er mit Xander zusammengetroffen?
    Gesichtsmaske lebte seit den Sechzigern als Xander Lapasa. Wo war er vor seiner Ankunft in Oakland gewesen? Was hatte er getan?
    Ich kaute an einem Nagelbett, zum Reden war ich viel zu aufgeregt. Ryan und Lang hinter mir schwiegen ebenfalls. Eine Ewigkeit verging. Und noch eine. Das Nagelbett wurde wund.
    Schließlich kehrten Epstein und sein Mandant zurück. Schoon machte an der Stelle weiter, wo sie unterbrochen hatten.
    »Wie töteten Sie Mr. Lapasa?«
    »Hab ihn mit meinem M-16 erschossen.«
    »Dann stahlen Sie seine Papiere, entfernten sich unerlaubt von der Truppe und lebten weiter als AI Lapasa.«
    »Genau das sage ich doch.«
    »Warum AI?«
    »Was?«
    »Warum nicht Xander?«
    Lapasa zuckte die Achseln. »Im Pass des Kerls stand Alexander. Ich dachte mir, AI.«
    »Wie lautet Ihr wirklicher Namen?«
    »Das ist nicht wichtig.«
    »Wir werden noch einmal darauf zurückkommen.« Schoon machte sich eine Notiz auf seinen Block. »Wo lernten Sie Mr. Lapasa kennen?«
    »Ich würde nicht unbedingt sagen, dass wir uns kennengelernt haben.«
    »Nun gut.« Formell. »Wo töteten Sie Mr. Lapasa?«
    Den Blick starr auf Schoon gerichtet, schüttelte Gesichtsmaske langsam den Kopf.
    »Sir?«
    »Wenn ich Ihnen das sage, zerquetschen Sie mich wie eine Weintraube.«
    »Wie bitte?«
    »Jetzt sind wir an dem Punkt, wo Sie mir etwas geben müssen, Mr. Anwalt.«
    Schoons Augen blickten unverwandt hinter seinen Brillengläsern hervor.
    »Sie halten mich für Abschaum.«
    Schoon wollte widersprechen. Gesichtsmaske stoppte ihn mit erhobener Hand.
    »Ich arbeite an meiner Löffelliste, oder wie man das heute nennt. Schon mal was davon gehört?«
    »Nein.«
    »Das ist Zeug, das man noch machen will, bevor sie einen

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