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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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hatte an Bord sechs Männer gesehen, vier Mannschaftsmitglieder, einen kürzlich entlassenen Gefangenen und einen Zivilisten.« Danny klang verlegen. »Er sagte, diese Frage hätte ihm noch niemand gestellt. Sie wollten alle nur wissen, wie der Hubschrauber abstürzte.«
    »Und er erwähnte es nie, weil er dachte, sie hätten die Passagierliste.«
    »Ja.«
    »Danke, Danny. Ich erklär's dir später.«
    Ich konzentrierte mich wieder auf den Mann auf dem Bildschirm.
    »Wie weit entfernten Sie und Mr. Lapasa sich von der Absturzstelle?«
    Gesichtsmaske zuckte die Achseln. »Mann, das weiß ich nicht. Eine Viertelmeile vielleicht.«
    »Zu Fuß?«
    »Nein. Wir haben uns ein verdammtes Taxi gerufen.«
    »Und Sie erschossen ihn.«
    »Wie oft muss ich das noch sagen?«
    Die dunklen Pupillen. Die Al-Pacino-Augenbrauen.
    Natürlich.
    Das war die Nachricht, die mein Unterbewusstsein mir schicken wollte. »Und dann?«
    »Dann hab ich seiner Leiche meine Hundemarke umgehängt und bin abgehauen.«
    »Was war der Grund, warum Sie zu dieser Zeit in Long Binh waren?«
    »Ich kam gerade aus dem Gefängnis.«
    »Es ist Spider«, flüsterte ich. »Was?«, fragte Ryan. »Wer?«, fragte Lang.
    »John Lowery. Die Leute nannten ihn Spider.«
    » Tabernac.«
    »Wer?«, wiederholte Lang.
    »Pst.« Ich brachte sie beide zum Schweigen, weil ich den Rest von Spiders Bericht hören wollte.
    »- gingen Sie, nachdem Sie Mr. Lapasa erschossen?«
    »Für ein paar Jahre nach Saigon. Dann Thailand. Bangkok. Chiang Mai. Chumphon. Zurück nach Bangkok. Bin da bis sechsundachtzig geblieben.«
    »Dann?«
    »Hab ich Heimweh bekommen.«
    »Sie kehrten in die Vereinigten Staaten zurück?«
    Spider nickte.
    »Unter Benutzung eines achtzehn Jahre alten Passes.« Schoon klang skeptisch.
    »Ich hab mir einen neuen besorgt.«
    »Wie war das möglich?«
    »Ist dieser Trottel unter einem Stein hervorgekrochen?«, fragte Spider Epstein mit hohntriefender Stimme. »Fahren Sie fort«, sagte Schoon.
    »Das ist alles.« Spider zuckte die Achseln. »Seitdem bin ich hier.«
    »Als AI Lapasa.«
    »Und die ganze Zeit sauber. Bezahle meine Steuern. Hab sogar einen Hund.«
    »Ihre wahre Identität, Sir?« Gesichtsmaske schaute Epstein an. Epstein nickte.
    »John Charles Lowery. Geboren am 15. August 1950 in Lumberton, North Carolina. Vater Plato. Mutter Harriet.«
    Ich hatte es gewusst. Trotzdem durchzuckte es mich wie ein Blitz, als er es laut aussprach.
    »Hören Sie, ich muss was essen«, sagte Spider. »Wie wär's, wenn Sie Sandwiches auftreiben und vielleicht ein paar Limos?«
    Schoon wirkte kurz unentschlossen. Dann: »Vielleicht brauchen wir wirklich noch eine Pause.«
    Nickies Anwalt stand auf und verließ den Kamerabereich. Ich vermutete, er fand es an der Zeit, seinen Mandanten anzurufen.
    Ich drehte mich zu Ryan und Lang um.
    Volle dreißig Sekunden lang sagte keiner etwas. Lang war schließlich der Erste.
    »Mein Bauch sagt mir, dass dieses Arschloch einen Haufen Mist erzählt.«
    »Es muss Spider sein«, sagte ich. »Wer sonst würde über Long Binh Bescheid wissen? Über den Huey-Absturz? Über Xanders Grund, warum er in Vietnam war?«
    »Was hatte Xander in einem Kampfhubschrauber zu suchen?«, fragte Lang.
    »Zivilisten suchten sich die ganze Zeit Mitflug- und -fahrgelegenheiten.«
    »Sieht er aus wie der Typ?«
    Ich zog zwei Fotos aus meiner Handtasche. Den Schnappschuss, den ich in Jean Lauriers Schreibtischschublade gefunden hatte. Das Mannschaftsfoto, das Plato aus seinem Album gezogen hatte.
    Zu dritt betrachteten wir das Gesicht des jungen Spider. Und das des Mannes auf dem Bildschirm.
    Beide hatten dieselben dunklen Augen und die schweren, geschwungenen Brauen.
    »Schwer zu sagen mit der Maske«, sagte Lang. »Außerdem ist dieser Kerl kurz vorm Abnippeln.«
    »Die Augen scheinen zu passen«, sagte Ryan.
    »Falls der Mann lügt, was ist dann sein Motiv?«
    Dazu hatte keiner eine Theorie.
    »Eine Sache macht mir Kopfzerbrechen«, sagte Lang. »Wie kommt Spider, wenn er kein Samoaner ist, zu den SOS?« Oder eine Theorie dazu.
    »Wenn er die Wahrheit sagt, dann würde das erklären, warum Spiders Hundemarke bei Xander Lapasas Leiche auftaucht«, sagte ich.
    »Es würde aber nicht erklären, warum wir dem Opfer in Hemmingford Spiders Fingerabdrücke abgenommen haben.«
    »Nein«, pflichtete ich ihm bei. »Aber es würde erklären, warum die DNS zeigte, dass dieser Mann nicht Harriets Sohn sein konnte.«
    »Hat irgendjemand Durst?« Lang stand auf.
    »Diet

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