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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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es für die fragliche STR-Sequenz gibt.«
    Ryan zuliebe stellte ich die Sache ein wenig zu vereinfacht dar. Es schien zu funktionieren.
    »Hat man erst einmal den genetischen Fingerabdruck des Verdächtigen oder Unbekannten, in unserem Fall die Wasserleiche aus Hemmingford, vergleicht man ihn mit dem eines Familienangehörigen, richtig?«, fragte er.
    »Noch besser, man vergleicht eine Probe vom Verdächtigen oder Unbekannten mit einer anderen Probe, die ihm oder ihr vor dem Tod abgenommen wurde. Gezogene oder aufbewahrte Milchzähne. Speichel von einer Zahnbürste. Sekret auf einem Taschentuch.«
    »Unser nächster Schritt ist also, Plato mit einem Q-tip im Mund herumzufuchteln oder Spiders eigenen Rotz zu finden.«
    »Nett.«
    »Du hast es gesagt.«
    »Mit viel mehr Enthusiasmus.«
    »Aber mit einem ähnlichen Beiklang. Glaubst du, Daddy ist bereit, den Mund weit aufzumachen und >Ah< zu sagen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. »Es ist zweifelhaft, dass ihm die Ergebnisse gefallen werden.«
    »Sehr«, stimmte Ryan mir zu.
    Einige Sekunden lang summte Schweigen durch die Leitung. Dann fragte Ryan nach Katy.
    »Immer noch ziemlich fertig«, sagte ich.
    »Du hast nie was von einem Freund gesagt. Hast du gewusst, dass sie in den Kerl verknallt war?«
    »Nein.«
    Abwesenheit? Unaufmerksamkeit? Was der Grund auch sein mochte, meine Unwissenheit sprach von Distanz. »Sie wird schon wieder.«
    »Ja. Wie geht's Lily?«
    »Geht zu Gruppensitzungen und hält die Termine mit ihrem Psychologen ein. Sie hat eine bessere Farbe und auch ein bisschen Gewicht zugelegt.«
    »Sag ihr das bloß nicht.« Ein Versuch, unbeschwerter zu klingen. Klappte nicht.
    »Das Mädchen sagt all die richtigen Dinge. Aber ich weiß nicht.« Ryan atmete einmal tief ein und wieder aus. »Manchmal habe ich das Gefühl, sie spult das alles nur pro forma ab. Sagt mir, was sie glaubt, dass ich hören will.«
    Nicht gut. Ryans Instinkte waren normalerweise goldrichtig.
    »Und sie und ihre Mutter sind wie Feuer und Eis. Lutetia gibt sich Mühe, aber Geduld ist nicht gerade ihre Stärke. Lutetia sagt was, Lily überreagiert, Lutetia putzt sie zusammen, sie explodieren beide, und ich darf dann die Scherben wieder zusammenkehren .«
    »Klingt, als brauchten sie mal eine Auszeit voneinander.«
    »Da hast du recht. Aber ich kann Lily nicht bei mir wohnen haben. In diesem Stadium der Rekonvaleszenz braucht sie die ganze Zeit jemanden um sich. Ich bin tagsüber meistens weg und oft auch noch nachts. Das weißt du doch.«
    Ich tat es.
    Pling!
    Schlechter Plan. Er ist perfekt.
    »Fliegt hierher.« Ausgesprochen, bevor die weiseren Zellen etwas einwenden konnten. »Was?«
    »Bring Lily nach Hawaii. Katy ist den ganzen Tag allein. Sie sind sich altersmäßig so nahe, dass sie einander Gesellschaft leisten könnten.«
    Vierundzwanzig. Neunzehn. Aus meinem Blickwinkel sah es aus, als würde es passen. »Du bist verrückt.«
    »Ihr drei könntet Touristen spielen, während ich arbeite. Und abends machen wir dann Party.«
    »Ich kann nicht.«
    »Du hast, wie viel, neunzig Jahre ungenutzten Urlaub auf deinem Konto? Es kostet dich nicht mehr als zwei Flugtickets. Platz haben wir hier genug.«
    Ich argumentierte weiter, obwohl ich bereits die Weisheit der ganzen Idee in Zweifel zog.
    »Eine Klimaveränderung könnte helfen. Lily wurde auf den Abacos Islands geboren. Vielleicht erinnert Hawaii sie an die Heimat.«
    »Lilys Gerichtsauflagen verbieten ihr, die Provinz zu verlassen.«
    »Halloho. Sie wird in deiner Begleitung sein, eines vereidigten Beamten. Du findest doch sicher einen Richter, der das absegnet.«
    Eine sehr lange Pause folgte.
    »Ich ruf dich wieder an.«
     
    Danny war noch nicht da, als ich im CIL eintraf. Aber Mulcahy war es. Mit einem frostigen Nicken verschwand er in seinem Büro.
    Ich zog einen Labormantel über und machte mit 2010-37 weiter, wo ich aufgehört hatte. Unter dem Wasserhahn gab ein Fragment eine Naht frei, eine geschlängelte Linie, die das Hinterhauptbein am Hinterkopf mit dem linken Schläfenbein verband.
    Oh?
    Ich schrubbte behutsam mit meiner Zahnbürste. Details wurden sichtbar. O Mann.
    Ich erinnerte mich an den Oberkiefer und kehrte an den Tisch zurück. O Mann.
    Ich stand wieder am Waschbecken, als Dannys Lachen ertönte, ein ungezähmter Sopran, ansteckend wie Typhus.
    Minuten später kam Danny auf mich zu. Neben ihm ging eine Giraffe von einem Mann, groß und sehnig und mit Elefantenohren.
    »Schön, Sie zu sehen, Tempe.« Craig

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